Eine Zeitreise durch Vorarlberg per Luftbild

Vorarlberg / 13.09.2021 • 14:00 Uhr
Eine Zeitreise durch Vorarlberg per Luftbild
Thomas Feurstein und Harald Eberle hoffen auf rege Unterstützung. VN/Rauch

Vorarlberger können helfen, alte Luftbilder in eine Vorarlbergkarte einzufügen.

Bregenz Dreidimensional zeichnet sich der Widderstein vor einem auf dem Bildschirm ab, davor liegt der Körbersee und das dazugehörige Berghotel. Nur, während die Umgebung gewohnt in Farbe dargestellt wird, sind Widderstein und der See im Schwarz-Weiß einer Fotografie aus 1959 gehalten. Diesen Blick in die Vergangenheit ermöglicht sMapshot, ein Projekt der Landesbibliothek und des Landesamts für Vermessung und Geoinformation.

Der Widderstein überdauerte die Jahre. <span class="copyright">Alle Screenshots: Volare</span>
Der Widderstein überdauerte die Jahre. Alle Screenshots: Volare

Bilder von den 1930ern bis zu den 1990ern zeigen, wie sich Vorarlberg verändert hat. „Es ist faszinierend, sich auf diese Zeitreise zu begeben“, ist Thomas Feurstein begeistert. Der Abteilungsleiter für Vorarlbergensien betreut die Vorarlbergkarte gemeinsam mit Harald Eberle, dem Projektleiter von volare. Volare ist die digitale Datenbank der Landesbibliothek, seit 2015 sind 285.495 Bilder aus dem Archiv digitalisiert worden. „Wir versuchen, die Nutzungsrechte so offen wie möglich zu halten“, betont der 36-jährige Eberle. Schließlich sollten sie nicht nur gesehen, sondern auch von Studenten und Interessierten verwendet werden können.

13.000 historische Luftbilder aus dem Archiv der Landesbibliothek warten nun darauf, dass Freiwillige diesen ihren Platz zuweisen. Die Bilder selbst wurden bereits grob verortet. Jeder Interessierte kann diese nun in wenigen Schritten passgenau einfügen. So wird zuerst der Ort und die Blickrichtung abgeschätzt. Über ein halbes Dutzend Marker kann das Luftbild dann nahtlos in die 3D-Landschaft eingefügt werden. Mit der Zeit will die Landesbibliothek die Karte um immer mehr Bildersets erweitern.

So präsentieren sich die verorteten Bilder dem Besucher. Jeder blaue Punkt ist ein Foto.
So präsentieren sich die verorteten Bilder dem Besucher. Jeder blaue Punkt ist ein Foto.

Im Herbst 2020 wurde sMapshot mit einem Probelauf von 349 Alpinbildern Teil von volare. Die Idee stammt aus der Schweiz, entwickelt von der Hochschule für Wirtschaft und Ingenieurwissenschaften in Waadt und der ETH Zürich. Dank dem Vermessungsamt Feldkirch war es möglich, eine dreidimensionale Vorarlbergkarte zu generieren und sMapshot für Vorarlberg zu erweitern. Nun gilt es diese mit den Schrägluftaufnahmen zu vervollständigen. Etwa jedes zweite Bild ist bereits einem Ort zugeordnet, nun hoffen Feurstein und Eberle auf tatkräftige Unterstützung. Schließlich kommen vom Land jährlich 3000 Luftaufnahmen hinzu, ungeachtet der bestehenden Sammlungen.

Die Karte ist dabei nicht nur eine Spielerei: Durch die Verortung auf einer dreidimensionalen Karte können den archivierten Bildern Metadaten wie Flurnamen und Bergspitzen im Hintergrund hinzugefügt werden, was für jeden späteren Nutzer hilfreich ist. Feurstein und Eberle sind daher für jede helfende Hand dankbar – man darf aber auch einfach vorbeischauen und den Flug durch die Landschaftsgeschichte Vorarlbergs genießen.

Viele der Bilder sind bereits verortet, so wie hier Wolff in Bregenz, damals auf der grünen Flur.
Viele der Bilder sind bereits verortet, so wie hier Wolff in Bregenz, damals auf der grünen Flur.

Wer mithelfen will, sMapshot findet man einfach unter www.vorarlberg.at/volare