Nächste Ausbauphase für Zentrumsprojekt in Hohenweiler

Vorarlberg / 28.01.2022 • 16:48 Uhr
Der verrohrte Dorfbach wird künftig die L 1 im Bereich Eschbach queren. Zu Aufrechterhaltung des Verkehrs wird jetzt ein Bypass (rechts) installiert. <span class="copyright">STP/4</span>
Der verrohrte Dorfbach wird künftig die L 1 im Bereich Eschbach queren. Zu Aufrechterhaltung des Verkehrs wird jetzt ein Bypass (rechts) installiert. STP/4

Für umfangreiches Bauvorhaben in Hohenweiler muss zunächst der teilweise verrohrte Dorfbach verlegt werden.

Hohenweiler Im Hohenweiler Zentrum sind wieder Baumaschinen aufgefahren – deutliches Indiz dafür, dass die nächste Ausbauphase eines ehrgeizigen Projekts, das das Dorfzentrum grundlegend verändert, mit der notwendigen Dorfbachverlegung gestartet wurde.

Was sich „harmlos“ anhört, wird in den kommenden Wochen und Monaten ein Projekt, das u. a. auch zu Verkehrsbehinderungen führen wird, „weil wir zum einen auch die Verbesserung des Hochwasserschutzes anstreben und zum anderen für die Baumaßnahmen auch auf die Landesstraße 1 zugreifen müssen“, so Bürgermeister Wolfgang Langes.

Hochwasserschutz ist besonders im offenen Bereich des Dorfbachs (entlang der Sportanlage) ein Thema, denn hier wird das Bachbett verbreitert. Für die weiterführende Verrohrung ist zudem eine Ausweitung der Kapazität auf mindestens 130 cm Durchmesser vorgesehen.

Dank an die Anrainer

„Bei der Verlegung der Bachverrohrung sind wir bemüht, diese künftig unter der Landesstraße zu führen. Es wird deshalb mit Verkehrsbehinderungen zu rechnen sein. Trotzdem sind wir auch auf das Verständnis der Anrainer angewiesen, für das ich mich bedanke. Gleich zu Beginn der Bauarbeiten muss die L 1 gequert werden, und für diese Maßnahme wird jetzt ein Bypass angelegt, für den der Anrainer vorübergehend Grund zur Verfügung stellt“, so der Gemeindechef im Gespräch mit der VN-Heimat.

Völlig neues Dorfzentrum

Die jetzt in Angriff genommene Bauetappe ist ein Teil eines umfangreichen Gesamtkonzepts, das am Ende ein völlig neues Dorfzentrum bringen wird.

Als erste umgesetzte Maßnahmen wurde die Wohnanlage der Vogewosi errichtet und 2019 bezogen sowie kurz zuvor das neue Gerätehaus der Feuerwehr eröffnet. Die Feuerwehr, bis dahin in einem Zubau zur Volksschule untergebracht, löste damit ihre prekäre Raumsituation und machte zugleich den Weg für den Schulhausneubau frei.

Vor dem Abschluss steht die Nachverdichtung auf dem Maurer-Areal. Das ehemalige Wohn- und Geschäftshaus (jahrzehntelang der Dorfladen) wurde als Mehrparteien-Wohnhaus ausgebaut und durch eine Verdichtung ergänzt, so dass hier rund ein Dutzend Wohnungen entstanden sind.

In den vergangenen Tagen wurden die mächtigen Hochstammbäume, Schattenspender für die Dorffeste der Schützen, gefällt, um das Areal des Boch-Hofes für die geplante Verbauung frei zu machen. Das Projekt, das in fünf Objekten insgesamt 37 Wohnungen und Geschäftseinheiten vorsieht, wurde im Spätwinter 2021 präsentiert und wird derzeit geprüft und optimiert.

Ebenfalls in der Phase der Optimierung ist das Vorhaben der Wohnbauselbsthilfe, die an der Riedstraße in Rufweite zur Kirche eine Anlage mit drei Objekten und drei Dutzend Wohnungen plant.

Durch Weitsicht ermöglicht

Dass sich die Gemeinde in der Lage sieht, über alle strategisch wichtigen Grundstücke im Zentrum verfügen zu können, verdankt sie der Weitsicht der Gemeindeväter, die seit den 1970er-Jahren bemüht waren, diese in Gemeindebesitz zu bringen. Es begann vor mehr als 40 Jahren mit dem Areal des ehemaligen Gasthofs Adler, setzte sich fort mit dem Boch-Hof und dem Linder-Hof. Es folgten die Liegenschaft, auf der heute das Feuerwehrhaus steht, und zuletzt das Maurer-Haus, ein weiteres Wohnhaus und der ehemalige Gasthof Löwen, bei dem jetzt eine Reaktivierung angedacht ist.

Große Brocken zum Schluss

Das Gesamtprojekt umfasst mit Vogewosi, Maurer-Liegenschaft, Wohnbauselbsthilfe und Verbauung Boche-Bündt fast 100 Wohnungen – die wirklich großen Brocken kommen jedoch zum Schluss: Schulhaus und Gemeindeamt werden abgerissen und ein Stück nach Norden versetzt neu errichtet. Verbunden damit ist auch Infrastruktur wie Bauhof, Räumlichkeiten für den Krankenpflegeverein, Arztpraxis usw. Einen Termin für den Start dieser abschließenden Bauetappe gibt es noch nicht. STP

<p class="caption">Die Hochstammbäume in Boche-Bündt sind gerodet, die Verlegung des Dorfbachs ist eingeleitet, das Projekt der künftigen Verbauung ist auf dem Tisch.</p><p class="caption"/>

Die Hochstammbäume in Boche-Bündt sind gerodet, die Verlegung des Dorfbachs ist eingeleitet, das Projekt der künftigen Verbauung ist auf dem Tisch.

Das Maurerhaus wurde adaptiert und erweitert und durch mehrere Reihenhäuser ergänzt. So entstanden rund ein Dutzend Wohnungen.
Das Maurerhaus wurde adaptiert und erweitert und durch mehrere Reihenhäuser ergänzt. So entstanden rund ein Dutzend Wohnungen.
An der Riedstraße ist eine Wohnanlage der Wohnbauselbsthilfe geplant. Das alte Bauernhaus wurde abgerissen, die Baueingabe ist in Vorbereitung.
An der Riedstraße ist eine Wohnanlage der Wohnbauselbsthilfe geplant. Das alte Bauernhaus wurde abgerissen, die Baueingabe ist in Vorbereitung.