Vom Konzern in Australien in Egger Kleinstbrauerei

Vorarlberg / 06.02.2022 • 16:50 Uhr
Lukas Dorner (l.) und sein Brauer Dominik Gössler. <span class="copyright">STP</span>
Lukas Dorner (l.) und sein Brauer Dominik Gössler. STP

Bierbrauer Dominik Gessler hat ein besonderes Faible für Gegensätze.

Egg Mit drei Maturantinnen der Bezauer Wirtschaftsschulen hat er ein glutenfreies Spezialbier für Allergiker entwickelt. Ein Projekt, das ihn von Anfang an sehr interessiert hat, denn Dominik Gessler will sich in Sachen Braukunst weiterbilden – da kam ihm das Projekt der Maturantinnen gerade recht.

Mal sehen, was daraus wird

Die Wälder Kleinst-Brauerei bot die Möglichkeit, dieses Projekt zu realisieren, denn „Aufwand und Nutzen stehen bei einem derartigen Experiment in keinem Verhältnis“, gibt Geschäftsführer Lukas Dorner zu bedenken. Trotzdem hält er es für einen guten Test, ob das Produkt Marktreife hat und ob es weiterentwickelt werden kann. Man werde jetzt die Rückmeldungen sorgfältig prüfen, wie groß das Echo und die Nachfrage sind. Zu den Akten gelegt ist das Projekt jedenfalls nicht, und man werde sehen, was daraus vielleicht wird.

Ganz etwas anderes

Für Dominik Gessler wäre das glutenfreie Bier jedenfalls „etwas ganz anderes“, denn seine Brauer-Karriere stand bisher unter ganz anderen Vorzeichen.

Gelernt hat er das Brauerhandwerk in seiner bayrischen Heimat. Nach acht Jahren packte ihn das Fernweh und er fand im Internet ein Stellenangebot eines australischen Konzerns. Also buchte er ein Ticket und jettete ans andere Ende der Welt, wo er neue Dimensionen vorfand. „Ich war in einem Konzern tätig, zu dem etwa 60 Brauereien gehörten. Rund 200 verschiedene Biere wurden gebraut.“

Von Australien nach Egg

Da gab es große Möglichkeiten, neue Erfahrungen zu sammeln. Nach einer lehrreichen Zeit zog es ihn wieder zurück in die Heimat – nicht ganz nach Bayern, aber immerhin nicht weit davon entfernt. „Ich habe wieder im Internet gesurft und bin auch die Brauerei Egg gestoßen.“

Man war sich schnell einig und Dominik landete schließlich im Bregenzerwald. Es war eine große Umstellung von einem Konzern mit einer Jahresproduktion von Millionen Hektolitern in eine vergleichsweise Kleinstbrauerei mit gerade mal rund 16.000 Hektolitern, die pro Jahr gebraut werden. STP