Eine Stadt ohne Direktor
Nach nicht einmal einem Jahr im Amt räumt Bregenzer Stadtamtsdirektor den Sitz.
Bregenz Die Landeshauptstadt ist auf der Suche nach einem neuen Stadtamtsdirektor. Erst Anfang Februar 2021 wurde bekannt, dass der Landesvolksanwalt Florian Bachmayr-Heyda und der damalige Stadtamtsdirektor Klaus Feurstein die Aufgaben tauschen. Ein Jahr später will Bachmayr-Heyda sich wieder vermehrt seiner Berufung als Jurist widmen, wie VOL.AT berichtet. Dafür wechsle er in die Abteilung Mobilitätsservice und Stadtentwicklung.
„Florian Bachmayr-Heyda hat sich entschieden, einen Schritt zur Seite zu machen. Sein Herz schlägt für den Beruf als Jurist, und ich akzeptiere diese Entscheidung. Gleichzeitig möchte ich mich für seine hervorragende Arbeit und sein Engagement für die Stadt Bregenz herzlich bedanken“, bestätigt Bürgermeister Michael Ritsch in der offiziellen Stellungnahme der Stadt zum Führungswechsel im Rathaus den Bericht. Bachmayr-Heyda wird das Amt bis zur Bestimmung des neuen Direktors weiterführen.
Kein weißer Elefant
Bachmayr-Heyda kam in den vergangenen Monaten immer wieder in die Kritik. Die ÖVP kritisierten vor allem die Absetzung des langgedienten Stadtamtsdirektors Feurstein, der von den Neos ausgeschlossene Alexander Moosbrugger monierte sein Amtsverständnis. Obwohl es sich um eine Versetzung handelt, werde das Gehalt Bachmayr-Heydas an die neue Position angepasst. Als Stadtamtsdirektor fiel er bislang in die höchste Gehaltsklasse für Gemeindeangestellte.
Seine Nachfolge wird nun neu ausgeschrieben. Wer sich um die Stelle bemühen wird, ist noch nicht absehbar. Ein möglicher Kandidat wäre SPÖ-Nationalrat und Gemeindevertreter Reinhold Einwallner. Er war Ende 2020 der Wunschkandidat von Bürgermeister Michael Ritsch und hätte vom Stadtrat bestätigt werden sollen. Die Oppositionsparteien in Bregenz setzten jedoch eine Ausschreibung durch, auf die sich Einwallner nicht bewarb.
Daran hat sich durch die aktuellen Entwicklungen nichts geändert. „Ich habe mich damals entschieden, mich nicht zu bewerben“, hält der Sozialdemokrat gegenüber den VN an seiner Entscheidung fest. „Ich habe bereits genug spannende Aufgaben.“ VN-RAU
