Elke und ihre verzweifelte Suche nach Liebe

Elke (43) lebte ausschweifend, bis sie vor drei Jahren Gott entdeckte.
Schwarzach Schon ihr Start ins Leben war kein guter. „Ich bin einen Monat zu spät auf die Welt gekommen. Die Geburt musste eingeleitet werden. Aufgrund von Sauerstoffmangel war ich blau angelaufen. Mama hatte eine Fruchtwasservergiftung. Der Arzt sagte zu meinem Vater: ,Eine Stunde später und ihre Frau und ihr Kind wären tot gewesen“, berichtet Elke (Name geändert) von ihrem dramatischen Eintritt ins Leben. Er war kein gutes Omen.
Die Tochter eines Landwirte-Ehepaars wuchs in einem lieblosen Elternhaus auf. „Meine Eltern konnten mir keine Liebe geben, weil sie selbst keine bekommen hatten.“ Das führte dazu, „dass ich ein Leben lang auf der Suche nach Liebe war“. Das Mädchen tröstete sich mit Essen. „Ich war ein dickliches Kind.“ In der Volksschule rebellierte es. „Die Schule machte keinen Sinn für mich. Ich fragte mich, warum ich überhaupt auf der Welt bin.“ Das aufsässige Kind wurde in die Sonderschule gesteckt. „Ich war einsam und hatte nie wirklich Freunde.“
“Habe mich selbst verleugnet”
Nachdem Elke den Hauptschulabschluss nachgeholt hatte, begann sie eine Friseurlehre. „Ich dachte mir: ,Du bist eine Frau, wirst halt Friseurin.‘“ Aber der Beruf gefiel ihr nicht. „Es war nicht meins.“ Als sie im zweiten Lehrjahr war, erkrankte ihr Vater an Bauchspeicheldrüsenkrebs. „Das war der Knackpunkt in meinem Leben. Ich stand Papa näher als meiner Mutter.“ Elke brach die Lehre ab und lenkte sich mit Ausgehen und Alkohol ab. Die Mutter vermochte sie nach dem Tod des Vaters nicht zu trösten. „Ich habe mir dann einen Mann geschnappt und ihn geheiratet. Mit 20 wurde ich Mutter. Das hat mich total überfordert.“ Die Ehe zerbrach nach acht Jahren, was für Elke weitreichende Konsequenzen hatte. „Ich konnte mich nicht durchsetzen und ließ mein Kind zurück, in der Obhut meiner Schwiegermutter.“
Die geschiedene Frau suchte bei Männern Zerstreuung. Sie passte sich ihnen an, „weil ich nicht gelernt hatte, für mein Leben Verantwortung zu übernehmen“. Elke lebte so, wie die anderen sie haben wollten. „Ich tat immer das, was die andern sagten und verleugnete mich selbst.“ Die Fabrikarbeiterin verlor sich in Alkohol, Drogen und wechselnden Männerbekanntschaften. „Ich suchte bei den Männern nach Liebe und wurde nur benutzt.“
“Der Fitnesstrainer erzählte mir von seiner Liebe zu Gott. Er berührte mich an der Schulter und fragte mich, ob er für mich beten dürfe. Da passierte etwas mit mir.”
Elke
Vor fünf Jahren wurde Elke krank, „weil ich mich selbst nicht lebte“. Depressionen und Panikattacken verdüsterten ihr Leben. Der Alltag mit Mann, zwei Kindern und Haus wurde ihr zu viel. „Ich sah keinen Sinn mehr im Leben.“ Ein Humanenergetiker brachte sie wieder auf die Beine. Aber für ihren weiteren Lebensweg entscheidend war ein Besuch in einem Fitnessstudio. „Der Fitnesstrainer erzählte mir von seiner Liebe zu Gott. Er berührte mich an der Schulter und fragte mich, ob er für mich beten dürfe. Da passierte etwas mit mir. Ich hockte mich ins Auto und weinte nur noch.“
Ab da war Elke eine andere. „Ich kam zu Jesus. Er wurde mein Halt und öffnete mir die Augen. Plötzlich sah ich wieder Farben und Sinn in meinem Leben. Ich wusste nie, wer ich bin. Heute weiß ich: ,Ich bin ein geliebtes Kind Gottes.‘ Gott hat mich nie allein gelassen. Er war immer da.“ Diese Erkenntnis verwandelte ihr Leben von Grund auf. „Ich gehe nicht mehr aus und trinke keinen Alkohol mehr. Jeden Tag lese ich in der Bibel. Ich brauche jetzt auch keinen Mann mehr zum Glücklichsein. Ein Leben lang suchte ich in der Welt nach Liebe, dabei ist sie in mir. Gott gibt sie mir.“ Diese Liebe, „die ich unverdient bekommen habe“, möchte Elke weitergeben. Die 43-Jährige, die derzeit als Zimmermädchen arbeitet, will sich in naher Zukunft zur Pflegehelferin ausbilden lassen. Denn: „Ich möchte für Menschen da sein.“