Gericht: Gefängniswächter in die Hand gebissen

Vorarlberg / 30.03.2022 • 18:30 Uhr
Gericht: Gefängniswächter in die Hand gebissen
Der Angeklagte zeigte sich empört über das Urteil und den angeblich fehlenden Respekt ihm gegenüber. Eckert

Renitenter Häftling am Landesgericht Feldkirch zu jahrelanger Haft verurteilt.

feldkirch Seit 2018 „sammelt“ der Asylwerber Vorstrafen. Und er ist dabei recht erfolgreich, acht Eintragungen hat er bereits, nun kam beim Prozess am Landesgericht Feldkirch eine weitere dazu. Er selbst sieht sich immer als unschuldig, bestreitet und bekämpft immer wieder Urteile. Dieses Mal geht es um einen Vorfall in der Justizanstalt Feldkirch.

Im November vergangenen Jahres wurde die Wache auf den Afrikaner aufmerksam, weil er in seiner Zelle im zweiten Stock randalierte und sein Shampoon in dem Raum verschmierte. Weil sich der Mann nicht beruhigte, wurde er in einen gesicherten Haftraum im Erdgeschoss verbracht. Fünf Beamte mussten diese Verbringung begleiten.

Halsabschneidergeste

Häftlinge müssen in dieser Sicherheitszelle ein spezielles Hemd anziehen, die private Kleidung mit Kordeln und dergleichen muss aus Sicherheitsgründen abgelegt werden. Wieder gab es Widerstand und der Somalier biss einem der Beamten in die Hand.

Da das Opfer Handschuhe trug, spürte es lediglich den Druck der Zähne, wurde aber nicht verletzt. Zeugen bestätigen, dass der Gebissene den Häftling mehrfach aufforderte: „Hör auf zu beißen!“ Als der Somalier endlich untergebracht war, deutete er dem gebissenen Beamten die Halsabschneidergeste, was als gefährliche Drohung gilt. Im Prozess bestreitet der Angeklagte den Biss. „Seine Hand war zufällig vor meinem Mund“, so seine Erklärung. Außerdem habe ihm die Wache grob gegen seinen Kopf getreten, es habe ihn deshalb am Kehlkopf gejuckt, er habe sich lediglich gekratzt, von einer Halsabschneidergeste keine Rede.

Unverbesserlich

Erst einen Tag vor dem Vorfall im Gefängnis wurde der Mann wegen Sachbeschädigung verurteilt. Er hatte eine Scheibe demoliert. Der Asylwerber ist seit mehreren Jahren in Österreich, immer noch ist sein Asylverfahren nicht abgeschlossen. Seit 2018 begeht er eine Straftat nach der anderen. Doch selbst wenn er irgendwann entlassen wird, ist derzeit keine Abschiebung möglich, denn Somalia gilt immer noch als Kriegsgebiet, er kann nicht zurückgeschickt werden. „Ich bin schon vier Jahre hier, ich will raus“, jammert der Dauerdelinquent.

Sechs Monate ist dieses Mal die aktuelle Strafe, dazu kommt über ein Jahr alter Strafrest und dann nochmals eine alte offene Rechnung mit sechs Monaten Haft. In Summe zwei Jahre hinter Gittern. Der Verurteilte ist empört, vermisst Respekt, den man ihm angeblich nicht entgegenbringt und wird zurück in die Justizanstalt gebracht. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.