Unternehmer über die Pläne für die Fußgängerzone in Bregenz

Vorarlberg / 31.03.2022 • 04:30 Uhr
Unternehmer über die Pläne für die Fußgängerzone in Bregenz

Bregenz will ab dem Sommer die größte Fußgängerzone Vorarlbergs schaffen. Wir fragten bei den Unternehmern in den betroffenen Straßen nach.

Bregenz Am Donnerstagabend befasst sich die Bregenzer Stadtvertretung beim Tagesordnungspunkt 18 mit dem Projektbeschluss für die Neugestaltung der oberen Rathausstraße bis Bergmannstraße im Rahmen der Quartiersentwicklung Leutbühel. Die Pläne gehen derweil bereits weiter: Wie die VN berichteten, hat sich der Stadtrat vergangene Woche für eine Ausweitung der verkehrsberuhigten Bereiche in der Innenstadt entschieden.

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In der Anton-Schneider-Straße, die künftig zur Begegnungszone werden soll, ist man noch abwartend. Die Geschäftsbetreiber seien untereinander und mit der Stadt noch in Abklärung, wie dies im Detail aussehen könnte, verrät eine Unternehmerin in der Straße. Sie will daher noch abwarten, auf welche Wünsche das Rathaus wie eingehen kann, bevor man sich ein Urteil bildet. Wie die Umfrage der VN aber zeigt, sind die meisten Geschäftsinhaber auf der Linie der Wirtschaftsgemeinschaft (WIGEM), wenn auch mit vereinzelten Bedenken. WIGEM-Obmann Clemens Sagmeister versprach sich gegenüber den VN eine gesteigerte Attraktivität der Innenstadt durch die Erweiterung der Fußgängerzonen.

Das ist geplant

Konkret werden die Römerstraße und Kirchstraße von der Montfortstraße bis zur Thalbachgasse zur Fußgängerzone. Auch von der Gallusstraße darf man, voraussichtlich beginnend im Laufe des Sommers, ab der Wolfeggstraße nicht mehr in die Kirchstraße einfahren. Ebenfalls zu Fußgängerzonen werden die Rathausstraße, die Schulgasse, die Anton-Schneider-Straße und die Bergmannstraße bis zum Bezirksgericht. Somit werden die bestehenden Fußgängerzonen am Kornmarktplatz, Leutbühel und Kaiserstraße zu einem geschlossenen Bereich vereint.

Die restliche Bergmannstraße wird zur Begegnungszone. Über sie erfolgt in Zukunft beim Magazin 4 auch die Einfahrt in den Parkplatz im Pircherhof. Weitere Begegnungszonen sind für die Verlängerung der Anton-Schneider-Straße zwischen Bergmannstraße und Eichholzstraße, die Nepomukgasse, die Kaspar-Hagen-Straße und die Jahnstraße vorgesehen. Dasselbe gilt für die Kornmarktstraße, der Busverkehr sei von diesem Maßnahmen nicht betroffen.

Das sagen Unternehmer in Bregenz

Die Parkplätze sind bereits jetzt ein Drama. Menschen, die zu uns kommen, um für 15 Minuten das Solarium zu nutzen, suchen oft schon gleich lang oder länger nach einem Parkplatz. Ich hoffe also, dass sich die Parkplatzsituation hier am Ende der geplanten Begegnungszone nicht weiter verschlechtert. Die Fußgängerzone in der Kirchstraße hat diesen Nachteil. Mein Kindergarten ist dort, ich werde künftig dann einen Umweg ins Geschäft nehmen müssen. <strong>Nadine Wild-Hörfarter</strong>, 38, Wild &amp; Schön
Die Parkplätze sind bereits jetzt ein Drama. Menschen, die zu uns kommen, um für 15 Minuten das Solarium zu nutzen, suchen oft schon gleich lang oder länger nach einem Parkplatz. Ich hoffe also, dass sich die Parkplatzsituation hier am Ende der geplanten Begegnungszone nicht weiter verschlechtert. Die Fußgängerzone in der Kirchstraße hat diesen Nachteil. Mein Kindergarten ist dort, ich werde künftig dann einen Umweg ins Geschäft nehmen müssen. Nadine Wild-Hörfarter, 38, Wild & Schön
Unser Geschäft gibt es hier schon in der fünften Generation, nun werden wir in die Fußgängerzone integriert. Ich finde diese Entscheidung mutig und genial, auch dass eine schnelle Umsetzung geplant ist und nicht lange herumprobiert wird. Wir wohnen auch hier im Haus, haben ein Auto, es wird also auch für uns selbst etwas komplizierter. Das steht aber in gar keinem Verhältnis zu den Vorteilen. Auf Schleichwegfahrer und Parkplatzsuchende können wir hier gut verzichten. Ich glaube auch, dass eher mehr Leute kommen werden, weil die Qualität der Innenstadt steigen wird. <strong>Matthias Praeg, </strong>61, Praeg Atelier für Schmuck und Uhren
Unser Geschäft gibt es hier schon in der fünften Generation, nun werden wir in die Fußgängerzone integriert. Ich finde diese Entscheidung mutig und genial, auch dass eine schnelle Umsetzung geplant ist und nicht lange herumprobiert wird. Wir wohnen auch hier im Haus, haben ein Auto, es wird also auch für uns selbst etwas komplizierter. Das steht aber in gar keinem Verhältnis zu den Vorteilen. Auf Schleichwegfahrer und Parkplatzsuchende können wir hier gut verzichten. Ich glaube auch, dass eher mehr Leute kommen werden, weil die Qualität der Innenstadt steigen wird. Matthias Praeg, 61, Praeg Atelier für Schmuck und Uhren
Generell finde ich solche Impulse wichtig und genial, gerade in der heutigen Zeit. Nur das Ausmaß gibt mir zu denken. Ich bin nicht sicher, ob wir die notwendigen Frequenzen für eine solch große Fußgängerzone haben. Bregenz könnte etwas zu klein für eine solch große Fußgängerzone sein. Eventuell wäre es daher besser, wenn die Römerstraße und Kirchstraße nur eine Begegnungszone wären. Ein Beispiel könnte hier die Umsetzung in Hohenems sein. <strong>Markus Scholz</strong>, 49, Römer VII
Generell finde ich solche Impulse wichtig und genial, gerade in der heutigen Zeit. Nur das Ausmaß gibt mir zu denken. Ich bin nicht sicher, ob wir die notwendigen Frequenzen für eine solch große Fußgängerzone haben. Bregenz könnte etwas zu klein für eine solch große Fußgängerzone sein. Eventuell wäre es daher besser, wenn die Römerstraße und Kirchstraße nur eine Begegnungszone wären. Ein Beispiel könnte hier die Umsetzung in Hohenems sein. Markus Scholz, 49, Römer VII