Im FIS-Skimuseum wird Sonderschau vorbereitet

Vorarlberg / 18.04.2022 • 17:15 Uhr
Markus Simma organisierte kürzlich ein Seilbahnertreffen in Damüls. Dabei war im Rahmenprogramm auch ein Museumsbesuch vorgesehen. Die Wasserhütte, die derzeit renoviert wird, konnte nur von außen besichtigt werden.<span class="copyright">stp/3</span>
Markus Simma organisierte kürzlich ein Seilbahnertreffen in Damüls. Dabei war im Rahmenprogramm auch ein Museumsbesuch vorgesehen. Die Wasserhütte, die derzeit renoviert wird, konnte nur von außen besichtigt werden.stp/3

Das doppelte Strolz-Olympiamärchen wird aufbereitet.

Damüls Zum Start der Sommersaison soll eine ganz besondere Schau das FIS-Skimuseum in Damüls bereichern: „Nach dem sensationellen und märchenhaften Erfolg von Johannes Strolz habe ich mit der Familie Kontakt aufgenommen und habe die Zusage bekommen, dass ich Leihgaben für eine einzigartige Sonderschau erhalten werde“, freut sich Christian Lingenhöle auf ein weiteres Highlight für sein Museum.

Inhalt dieser Sonderschau wird das doppelte Olympiamärchen von Vater Hubert und Sohn Johannes Strolz sein. „Eine von Christof Thöny geleitete Arbeitsgruppe wird das außergewöhnliche Thema aufarbeiten und den Besuchern des Museums präsentieren.“

„Rekord“ für die Ewigkeit

Olympische Winterspiele haben viele faszinierenden Geschichten geschrieben – jene der Familie Strolz ist jedoch einzigartig: Erstmals gewann eine Familie in der gleichen Disziplin zweimal Gold. Vater Hubert Strolz, in der Zeit eines Ingemar Stenmark, Pirmin Zurbriggen, Marc Girardelli oder Alberto Tomba usw. viele Jahre in der Weltspitze, fuhr zwischen 1981 und 1994 in 34 Rennen auf das Podium, verpasste jedoch bis auf einmal den Sieg. „Einer der großen Rivalen war immer schneller . . .“, fasst er seine Ehrenplätze zusammen. Oft war es hauchdünn – so fehlte ihm 1990, als er Tomba, Girardelli, Nierlich, Bittner und Co. in Kranjska Gora hinter sich gelassen hatte, eine Hundertstelsekunde auf Sieger Jonas Nilsson. Auch in der Weltcup-Gesamtwertung erreichte er sechs Podiumsplätze: einmal Dritter in der Gesamtwertung, einmal Zweiter und zweimal Dritter im Riesentorlauf, einmal Erster und einmal Zweiter in der Kombination.

Seine große Stunde schlug bei den Olympischen Winterspielen 1988, als er die Kombination gewann und im RTL Silber holte.

Sein Sohn Johannes tat es ihm 34 Jahre später gleich, gewann in Peking Gold in der Kombination und Silber im Slalom, um im Team-Bewerb (diesen gibt es erst seit 2018 in Pyeongchang) seine zweite Goldmedaille nachzulegen.

Viele Parallelen

Die Olympiaerfolge sind jedoch nicht die einzigen Parallelen in den Karrieren von Strolz sen. und jun.: Beide gewannen je ein Weltcuprennen, beide waren Gesamtsieger im Europacup (Hubert 1981/82, Johannes 2017/18). Beide standen in Adelboden erstmals auf dem Weltcuppodest (Hubert 1984 als Zweiter hinter Stenmark und vor Zur­briggen im RTL, Johannes 2022 im Slalom vor Manuel Feller und Linus Strasser). Für beide war dieses Resultat das Ticket für Olympia – 1984 erreichte Hubert im Riesentorlauf von Sarajevo Rang sechs, Sohn Johannes holte 2022 in Peking zweimal Gold und einmal Silber.

Erfreuliche Ergänzungen

Christian Lingenhöle beschäftigt sich derzeit nicht nur mit der Sonderausstellung, auch andere erfolgreiche Ländle-Olympioniken sorgten in Peking für erfreuliche Ergänzungen. Katharina Liensbergers Ausrüstung von der Olympiade 2018 in Südkorea ist bereits zu bestaunen – u. a. mit einem Slalomski zum Vergleich neben den gut 30 cm längeren Abfahrtslatten von Doppel-Olympiasieger Axel Lund Svindal.

Wenn das FIS-Skimuseum in die Sommersaison startet, erwartet die Besucher nicht nur die Strolz-Sonderschau, auch ein weiterer Teil der historischen Objekte im Damülser Zentrum wird präsentiert: Die „Wasserhütte“, die Teil des Ensembles Kirche, Pfarrhof, Wasserhütte ist. Über dieses Gebäude wurde früher nicht nur der Pfarrhof mit Wasser versorgt, gleichzeitig war hier auch ein Brunnen installiert, der im Ortszentrum für das Wäschewaschen genutzt wurde. Das denkmalwürdige Objekt wird von Pfarre und Gemeinde renoviert und soll als Teil der Kulisse Pfarrhof der Öffentlichkeit wieder zur Verfügung stehen. Neben der Wiederinstallation des Brunnens informieren Schautafeln über die lange Geschichte der historischen Kirche und des Bergdorfes Damüls. STP

Die Hubert-Strolz-Vitrine im FIS-Skimuseum wird Christian Lingenhöle bis zur Sommersaison zu einer Vater-Sohn-Sonderausstellung ausbauen. <span class="copyright">stp (3)</span>
Die Hubert-Strolz-Vitrine im FIS-Skimuseum wird Christian Lingenhöle bis zur Sommersaison zu einer Vater-Sohn-Sonderausstellung ausbauen. stp (3)
Auch Liensbergers Slalom-Utensilien können bis zum Sommer ergänzt werden.
Auch Liensbergers Slalom-Utensilien können bis zum Sommer ergänzt werden.