Gut bestückte Tresore aus Bregenzer Restaurant geklaut

Vorarlberg / 21.04.2022 • 22:28 Uhr
Der 20-Jährige wurde zu zwölf Monaten Haft verurteilt. EC
Der 20-Jährige wurde zu zwölf Monaten Haft verurteilt. EC

Einbrecherduo machte allein damit 35.000 Euro Beute.

Feldkirch „Einbrechen scheint hier ein Familienbusiness zu sein“, bringt es Staatsanwältin Karin Dragosits nach mehrstündiger Verhandlung auf den Punkt. In ihrem Schlussplädoyer weist sie nochmals darauf hin, dass hier mehrere zusammenwirkten. Wenn man geschnappt wird, beginnt immer dasselbe Spiel. Nur das, was Videos beweisen, Zeugen beobachteten oder mittels DNA nachgewiesen wird, wird zugegeben. „Selbst stellt man sich als Opfer dar, immer ist die Rede davon, dass man gezwungen, überredet wurde, in einer finanziellen Notlage war“, sagt die öffentliche Anklägerin.

Restaurant heimgesucht

Unter anderem suchten die zwei rumänischen Ganoven ein italienisches Restaurant in der Bregenzer Innenstadt heim. Gestern musste sich deshalb ein 20-jähriger Mann, der bald Vater wird, wegen gewerbsmäßigen, schweren Einbruchsdiebstahls vor Gericht verantworten. Sein Komplize wurde in Rumänien auf Grund eines internationalen Haftbefehls geschnappt und nach Österreich ausgeliefert. Er muss sich demnächst seinem Verfahren in Feldkirch stellen. Die beiden Einbrecher hebelten nachts mit Flachwerkzeugen die Türe des Restaurants auf und nahmen zwei Tresore mit. Die Tresore waren in einer Betonwand verschraubt, kein Problem für die Profiganoven. Der Angeklagte behauptet, man habe sie mit dem Fahrrad weggebracht, doch auch dies wird vermutlich gelogen sein. In der Wohnung des einen Einbrechers öffnete man die Tresore, entnahm die Beute und entsorgte die Tresore anschließend in der Dornbirner Ache.

Der Restaurantbesitzer hat ziemliches Pech. Normalerweise bringt er die Tageslosung täglich zur Bank, dieses Mal zögerte er etwas. Zudem hatte er Geld bereitgelegt, um ein neues Auto zu organisieren. Auch dieser Betrag war weg, ebenso das Geld aus der Kellnergeldtasche und sonst noch einiges. In Summe über 35.000 Euro. Die Beute teilte sich das Einbrecherduo. Die beiden kundschafteten noch mehr Objekte aus. Unter anderem ein Handygeschäft in Bregenz. Die Kamera zeigt, wie sich die Rumänen im Dezember auch jenes Geschäft erst ansahen, ehe sie zuschlugen. Handys, Kopfhörer und 500 Euro Bargeld sowie eine Spendenkassa mit 200 Euro wurden entwendet. An Schäden werden insgesamt 43.600 Euro zugesprochen, doch dieser Zuspruch ist vermutlich nicht viel wert. Der Rumäne hat nichts und wird auch künftig nicht viel haben.

Ein weiterer Strafantrag betrifft Einbruchdiebstähle in ein Firmengebäude. Der Angeklagte und sein Onkel waren bei einer Putzfirma beschäftigt. Die Männer hatten Zugang zu Personalspinden und auch die hebelte man auf. Ein DNA-Nachweis lieferte den Beweis. Der 20-Jährige ist kein unbeschriebenes Blatt. Bereits in Deutschland wurde er wegen Fahrraddiebstahls in großem Stil zu eineinhalb Jahren Bewährungsstrafe verurteilt. Dieses Mal wird die Haft mit zwölf Monaten festgesetzt. Allerdings ist das Urteil nicht rechtskräftig.