„Bäume sind für uns alle lebenswichtig“

Vorarlberg / 01.05.2022 • 18:19 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Conrad Amber, die „Stimme der Bäume“, lädt zu seinem Vortrag in Wolfurt.vd
Conrad Amber, die „Stimme der Bäume“, lädt zu seinem Vortrag in Wolfurt.vd

Conrad Amber erläutert, wie ein Leben im Einklang mit der Natur funktionieren kann.

Wolfurt „Bäume sind für uns lebenswichtig, wir sind alle Teil der Natur und von ihr abhängig“, sagt der engagierte Naturaktivist Conrad Amber, der gerade in urbanen Räumen vertikale und horizontale neue Wald- und Grünflächen schaffen will. „Weil Bäume – wie alle Lebewesen – kommunizieren, wir aber deren Sprache nicht verstehen, brauchen sie eine Stimme. Meine Stimme. Denn der Baum wehrt sich nicht gegen uns, selbst wenn wir ihn fällen.“

Bedeutung der Bäume und Wälder

Für Amber ist es eine Lebensaufgabe geworden, den Menschen die Wichtigkeit der Bäume und der Wälder ins Bewusstsein zu rücken. „Dass wir diesen langlebigen Organismen wieder mehr Achtung schenken, dass wir sie achtsam behandeln, schonen und schützen und sinnhaft nützen. Denn – und das ist sofort spürbar – in einem natürlichen Umfeld lässt es sich besser, entspannter und gesünder leben“, erläutert Conrad Amber seine Bezeichnung als „Stimme der Bäume“.

Grandiose Ereignisse

Conrad Amber hält Vorträge zu diesen Themen. So auch am 12. Mai im Cubus in Wolfurt, davor in Berlin und danach in Wien. „Dabei erlebe ich oft Überraschendes, wie sich
z. B. im Laufe eines Abends die Einstellung so mancher Zuhörer ändert. Dass Laub kein Dreck ist oder dass der alte Nussbaum im Garten weiter leben darf.“

Als Grünberater in Hohenems und im Walgau hat er bereits über 45 Beratungen für das Anlegen von Gründächern gehalten. Zudem hat Amber einige Waldgärten gestaltet, etliche grüne Dachgärten wie die beiden Hochterrassen im Gewerbepark Bäumler in Hohenems oder den Kräutergarten auf einer Kellerdecke bei der Bergbrennerei Löwen in Au. Ein spannendes Projekt wird weiters momentan im Schweizer Rheintal umgesetzt. Da wird von einem Unternehmer ein riesiger Parkplatz zu einem Naturwald umgewandelt.

„Massives Umdenken“

„Das Umdenken und Engagement der Menschen, unseren Lebensraum regional und weltweit wieder zu bewalden und zu begrünen, ist teilweise sehr massiv“, lautet die Erfahrung Conrad Ambers. „Die Leute wollen weg vom sterilen Standard-Garten hin zu mehr Wildheit und Natur.“ Auch viele Dachgärten werden angelegt. Der Hausbaum feiert sein Comeback, auch die Blüh-Hecke oder der Spalierobstbaum an der Hauswand. Laut Ambers Einschätzung könnte es aber viel mehr und schneller gehen. „Im Gewerbe, bei manchen Architekten und Stadtplanern sehe ich noch eine beklemmende und menschenfeindliche Naturfremde. Nach wie vor werden Stadtbäume gefällt, Flächen zubetoniert oder versiegelt, schlichte Großgebäude ohne Gründächer oder Grünfassaden angelegt. Da ist noch viel Aufholbedarf“, meint Amber.

Gesetzliche Vorgaben nötig

„Immer noch verlassen sich die Entscheider zu viel auf Privatinitiativen“, betont er. „Ich bin überzeugt, dass wir hier gesetzliche Vorgaben brauchen, um die Entwicklung von Grüngebäuden zu beschleunigen. In Wien werden beispielsweise Grünfassaden und Dachgärten gefördert, in Vorarlberg – als einziges Bundesland – haben wir noch keine Förderung dazu. Wenn ich nur an die brachliegenden, riesigen Kiesflächen auf den Dächern des Rheintals denke, da gibt es unendliche Verbesserungsmöglichkeiten.“

Vortrag in Wolfurt

Der Vortrag von Conrad Amber „Leben im Einklang mit der Natur: Mit Bäumen geht das besser“ findet am Donnerstag, 12. Mai, ab 19 Uhr im Cubus in Wolfurt statt. Der Eintritt ist frei. Aus organisatorischen Gründen wird um Anmeldung bis spätestens Dienstag, 3. Mai, gebeten, bei Selina Schmid, E-Mail: selina.schmid@wolfurt.at bzw. Tel. 05574 6840 25. vd