Unterm Strich ein kleines Plus

Der größte Investitionsposten mit rund 3,9 Millionenen Euro war der Ankauf der Immobilie in der Schmiedgasse 14.
Feldkirch schließt Finanzjahr 2021 mit Punktlandung ab.
Feldkirch 120.000 Euro auf der Habenseite und damit ein Nettoergebnis, das um beinahe vier Millionen Euro besser ist als noch im Voranschlag prognostiziert, mit dieser Punktlandung schloss die Stadt Feldkirch die Bücher des Rechnungsjahres 2021. Gleichzeitig konnten rund drei Millionen Euro an Verbindlichkeiten zurückgezahlt werden und der Gesamtschuldenstand sank leicht um etwa 180.000 Euro. Die Stadt steht somit mit rund 56,6 Millionen Euro in der Kreide, was einer Pro-Kopf-Verschuldung von 1611 Euro entspricht. „Die freie Finanzspitze ist mit 3,8 Mill. Euro erfreulicherweise höher als im Vorjahr und auch höher als im Voranschlag berechnet“, so Finanzstadtrat Benedikt König. „Der Hauptgrund hierfür liegt in der erfreulichen Entwicklung der Ertragsanteile bei zugleich vorsichtiger Budgetierung.“
8,8 Millionen Euro investiert
Dass trotz der durch die Pandemie weiterhin schwierigen Voraussetzungen ein positives Ergebnis erzielt werden konnte, sei allerdings nicht auf Einsparungen bei den Investitionen zurückzuführen, wie Bürgermeister Wolfgang Matt betont: „Ungeachtet der angespannten wirtschaftlichen Lage, der Lieferschwierigkeiten, der steigenden Preise und der höheren Energiekosten sind alle im Voranschlag erfassten Investitionen auch planmäßig umgesetzt worden.“ So nahm die Montfortstadt im Jahr 2021 rund 8,8 Millionen Euro für verschiedenste Projekte und Anschaffungen in die Hand. „Grundsätzlich orientieren sich die Ausgaben einer Stadt jedoch stark an Verpflichtungen und gesetzlichen Vorgaben. Darauf haben wir keinen Einfluss und versuchen, durch gezielte Investitionen die Lebens- und Aufenthaltsqualität in der Stadt auf gewohnt hohem Niveau zu halten“, führt Matt zum Zahlenwerk aus.
Der größte Posten des zurückliegenden Finanzjahres war der Erwerb der Immobilie Schmiedgasse 14 für rund 3,9 Millionen Euro. „Der mehrere Millionen schwere Immobilienankauf ist eine Investition in die Zukunft unserer Stadt, damit auch nachfolgende Generationen noch die Möglichkeit haben, Feldkirch zu gestalten“, so der Bürgermeister. 1,8 Millionen Euro flossen 2021 bereits in den Anfang des Jahres gestarteten Neubau der Volksschule Altenstadt. Für den Bereich Straßenbau und Kanal wurden rund 1,5 Millionen investiert, rund 500.000 Euro davon für Straßensanierungen aufgewendet. Und die Umstellung auf die „Papiertonne ab Haushalt“ schlug mit rund 163.000 Euro zu Buche. Mit der Klimawandelanpassungs-Modellregion (KLAR) und der Klima- und Energiemodellregion (KEM) setzt die Stadt als Teil der Regio Vorderland-Feldkirch konsequent auf den Klimaschutz. In den nächsten Jahren sollen dazu die Feldkircher Wälder klimafit gemacht werden, was die städtische Forstabteilung aber vor große Herausforderung stelle. Um diesen Prozess bestmöglich durchführen zu können, wurde im vergangenen Jahr für rund 100.000 Euro neben einem Prozessorkopf auch der bisher größte Anhänger der Forstabteiltung angeschafft.

Die Feldkircher Wälder sollen klimafit gemacht werden, dafür wurden für die städtische Forstabteilung ein Anhänger und ein Prozessorkopf angeschafft. Stadt
Erfreut zeigte sich bei der Präsentation des Rechnungsabschlusses auch der neue Feldkircher Stadtkämmerer Bernhard Grabher: „Trotz der schwierigen Situation konnten alle Projekte umgesetzt werden. Gleichzeitig konnten wir z. B. Kulturschaffende und Vereine – die besonders hart von der Pandemie getroffen wurden – durch die wie üblich ausbezahlten Förderungen unterstützen.“
Belastende Transferzahlungen
Die Transferzahlungen – Aufwendungen unter anderem für den Spitals- und Sozialfonds, auf welche die Kommune keinen direkten Einfluss hat – sind im Vergleich zum Jahr 2020 um 3,7 Prozent auf 20,3 Millionen Euro angestiegen. „Beinahe jeder vierte Euro, der in Feldkirchs Kassen fließt, wird an das Land Vorarlberg überwiesen. Das schränkt unseren Handlungsspielraum drastisch ein“, kritisiert König und sieht hier das Land in der Verantwortung, diese belastenden Kosten für die Gemeindekassen zu prüfen.
Der Rechnungsabschluss 2021 wurde am Dienstagabend der Stadtvertretung vorgelegt und mit einer Gegenstimme von der Liste WIR abgesegnet.