Großprojekt Dorfzentrum Dornbirn-Haselstauden ist angelaufen

Zwischen Volksschule und Kirche entstehen Veranstaltungssaal, Kinderhaus und mehr.
Dornbirn Viele Autofahrer und Passanten haben es bereits bemerkt: Wo bislang das alte Haselstauder Volksschulgebäude stand, rollen derzeit die Bagger und wirbeln mächtig Staub auf. Mit den Abbrucharbeiten ging das derzeit größte Dornbirner Bauprojekts auf Schiene.
In den kommenden Jahren sollen an der Haselstauderstraße unter anderem ein Kinderhaus, ein Veranstaltungssaal und eine Tiefgarage entstehen. 28,5 Millionen Euro soll das insgesamt kosten. Eine Investition, die in der Stadtvertretung nicht unumstritten ist.

Beim Baubeschluss im vergangenen Dezember beklagten vor allem die Grünen, das Projekt sei „zu kostspielig und ökologisch bedenklich“, zudem würde viel Verkehr angezogen, mit Stahlbeton statt Holz gebaut und stadtbildprägende Bäume gefällt. Die Mehrheit der Stadtvertreter jedoch gab dem Projekt grünes Licht, vor allem, so damals der Tenor, weil die Stadt all die Einrichtungen, die im Umfeld der neuen Volksschule entstehen, so gut gebrauchen kann.
Möglichkeiten für Vereine
Unter der Erde sollen in einer Tiefgarage 35 Autos plus Fahrräder Platz finden. Das Veranstaltungshaus soll im Untergeschoß eine Sporthalle für die Volksschule beherbergen, die auch den Dornbirner Sportvereinen zur Verfügung steht. Im Erdgeschoß soll ein Veranstaltungssaal für bis zu 400 Zuschauer vor allem das Kulturhaus entlasten. Im Obergeschoß bekommt die die Fachschule für wirtschaftliche Berufe Lehrküchen. Ebenso soll die Stadtkapelle Haselstauden ein Probelokal erhalten. In einem zweiten Gebäude sollen sechs Kindergartengruppen plus drei Gruppen Kleinkindbetreuung auf drei Stockwerken unterkommen.
Straßengestaltung einbinden
Konsens herrscht darüber, dass mit dem Bauprojekt auch der Straßenraum neu gestaltet, am besten auch die Haselstauderstraße für Fußgänger sicherer werden muss. Die ist allerdings eine Landesstraße, sodass die Stadt dort von sich aus nicht umbauen kann. Mit dem Land sei man „in guten Gesprächen“, erklärt Stadtentwicklungsstadtrat Julian Fässler. Dabei gehe es um Themen wie Tempo 30, bessere Übergänge, breitere Gehsteige und mehr Baumpflanzungen, „derzeit finden erste Planungen statt, einschränkend ist der Straßenquerschnitt“, erläutert Fässler.
Kostenentwicklung im Blick
Da Baukosten derzeit explodieren fürchten Kritiker eine Kostenexplosion, derzeit bleibt es jedoch bei der Prognose von 28,5 Millionen Euro. Denn da die einzelnen Gewerke größtenteils erst noch ausgeschrieben werden müssen, stehen die Kosten noch nicht fest.
Noch bis Anfang Oktober sind Abbruch- und Umlegearbeiten im Gange. Das Stammhaus, die alte Turnhalle, eine ehemalige vkw-Trafostation und ein Müllgebäude müssen weichen, Kanal, Wasser, Strom und Gasleitung sind als nächstes dran.
Das gesamte Projekt soll Ende 2025 abgeschlossen sein.