Elke Pegram: “Wenn man nicht aufgibt, wird man belohnt”

Vorarlberg / 17.11.2022 • 10:00 Uhr
Elke Pegram leitet seit knapp 25 Jahren die Salvator Drogerie in Dornbirn. <span class="copyright">Marion Hirschbühel</span>
Elke Pegram leitet seit knapp 25 Jahren die Salvator Drogerie in Dornbirn. Marion Hirschbühel

Elke Pegram machte aus der Salvator Drogerie in Dornbirn eine Anlaufstelle für ratsuchende Menschen.

Dornbirn Die Vergangenheit ist vorbei und man kann keine Sekunde rückgängig machen, die Zukunft ist ungewiss und in der Gegenwart ist man dort, wo man hingehört. Nach diesem Motto hat Elke Pegram (69) immer gelebt. Die Leiterin der Salvator Drogerie in Dornbirn ist dankbar für das interessante Leben, das sie leben durfte: „Ich habe nichts von dem, was ich gemacht habe, bereut. Es war alles ein Schritt nach vorne.“ Aber letztlich sei ihr im Leben alles zugefallen. „Es fällt in dein Leben. Man darf es nicht werten. Es ist nicht gut, es ist nicht schlecht, es ist.“

Elke mit ihren Enkeln Sia und Dominik. Sie sind neben ihren Söhnen ihr größtes Glück.
Elke mit ihren Enkeln Sia und Dominik. Sie sind neben ihren Söhnen ihr größtes Glück.

Ihr Lebensweg schien zunächst vorgezeichnet. Die Tochter eines Hauptschuldirektors in Hohenems liebäugelte mit dem Medizinstudium. Aber es kam anders als geplant. Elke verließ das Gymnasium nach der fünften Klasse. „Ich beschloss mit meiner Freundin die Schule für medizinisch-kaufmännische AssistentInnen in Freiburg zu besuchen.“ Weil diese aber schon ausgebucht war, arbeitete sie ein Jahr lang bei einem Radiologen. Nach dem Besuch der einjährigen Privatschule kehrte sie zu ihrem früheren Arbeitgeber zurück und machte innert zwei Jahren die Ausbildung zur Röntgenassistentin. Danach rief die weite Welt. „Meine Tante, die in Amerika lebte, meinte, ich solle doch in die USA kommen. Das würde meinen Horizont erweitern.“

“Das Muttersein erfüllte mich”

Mit 20 flog Elke nach North Carolina. „Dort war alles anders als bei uns. Ich kam in eine neue Welt.“ Abends besuchte die junge Frau eine Sprachschule, untertags arbeitete sie als Mädchen für alles in einer Fotofirma. Nur wenige Wochen nach ihrer Ankunft in den USA lernte die Vorarlbergerin ihren späteren Mann  kennen, den Musiker Tom Pegram. Die beiden zogen zusammen und lebten sieben Jahre in Charlotte, einer Großstadt in North Carolina. Elke arbeitete in dieser Zeit in einer Klinik. „Ich habe die medizinische Buchhaltung gemacht.“

Weil das Paar sich Kinder wünschte, kehrte es nach Europa zurück. Aber der Kinderwunsch blieb lange unerfüllt. Elke war zwölf Mal schwanger, musste aber mehrere Fehl- und Totgeburten verkraften. Trotzdem gab sie die Hoffnung auf ein Kind nie auf. „Wir haben es immer wieder versucht. Wenn man nicht aufgibt, wird man belohnt.“ Die Söhne Christopher und Thomas sind heute neben ihren zwei Enkeln ihr größtes Glück. Zwölf Jahre lang widmete sie sich ausschließlich der Familie. „Das Muttersein erfüllte mich.“

Ein Foto aus der Vergangenheit.  Elke und Tom mit den Söhnen Christopher und Thomas.
Ein Foto aus der Vergangenheit. Elke und Tom mit den Söhnen Christopher und Thomas.

Im Alter von 42 aber wandelte sich ihr Leben durch eine neue Beziehung radikal. “Über meinen neuen Partner, den Pharmazeuten Werner Petrasch, kam ich in die Salvator Apotheke. Dank ihm konnte ich mich beruflich verwirklichen. Ich durfte die Drogerie so gestalten, wie ich wollte. Werner ließ mir freie Hand und förderte mich.” Durch die Familie Petrasch, deren Firma durch die Eucillin B Salbe, durch Anthozym Petrasch und die RMS Cosmetique Pflegeserie bekannt wurde, lernte Elke viel über Medikamente und Cremen.

Elke geht gerne am See spazieren. Der Blick in die Weite, auf das Wasser, tut ihr gut.
Elke geht gerne am See spazieren. Der Blick in die Weite, auf das Wasser, tut ihr gut.

Im Jahr 2001 gründete Elke mit “Golden Dolphin” noch ein eigenes Unternehmen. Den Anstoß dazu gaben ihre Kunden. Der Drogerieleiterin entging nicht, dass viele Menschen unter Hautproblemen litten und auf cortisonhaltige Cremes zurückgriffen, die aber nicht für eine Langzeitbehandlung geeignet sind. “Ich war davon überzeugt, dass es eine Creme geben muss, die ohne Cortison die Haut beruhigt und auf Dauer pflegt, eine, die bei Hautproblemen jeglicher Art zur Pflege angewendet werden kann.” Die Rezeptur für diese Salbe bekam sie über eine Eingebung. “Werners Vater Helmut starb. Nach seinem Tod erschien er mir im Traum. Er gab mir die Rezeptur durch. Als ich aufwachte, schrieb ich sie nieder.

Stammkundin Basel schwört seit 15 Jahren auf die ECR-Creme.
Stammkundin Basel schwört seit 15 Jahren auf die ECR-Creme.

“Ich verkaufe nur Produkte, von denen ich überzeugt bin.” Aber Elke ist viel mehr als nur eine Verkäuferin. Ihre Kunden schätzen ihre Beratung, ihr reiches Wissen und nicht zuletzt auch ihre Lebenserfahrung. “Helfen zu können ist das Schönste für mich”, sagt die 69-Jährige, die immer noch gerne 40 Stunden in der Woche arbeitet. Kunden, die wissen wollen, wie lange sie noch in der Drogerie tätig ist, antwortet sie: “Keine Ahnung, das Leben wird es schon wissen. Wenn sich die Dinge ändern sollen, wird es geschehen.”

Elke Pegram

geboren 8. Jänner 1953 in Hohenems

Wohnort Dornbirn

Familie geschieden, zwei Söhne, zwei Enkel

Hobbys Spazieren am See, Skifahren