Spatenstich für neues Trinkwasserkraftwerk Reute

St. Gallenkirch Vor Kurzem erfolgte der Spatenstich für das neue Trinkwasserkraftwerk Reute. Im Rahmen des damaligen Projektes „WVA Bauabschnitt 5“ wurden nicht nur die Fidelisquellen gefasst, sondern auch die bis zum Druckreduzierschacht Reute führende Quellableitung errichtet. Obwohl bereits damals Überlegungen hinsichtlich einer Wasserkraftnutzung angestellt wurden, scheiterte eine diesbezügliche Umsetzung an den zum damaligen Zeitpunkt herrschenden Rahmenbedingungen. Stattdessen wurde zum Zweck der Energieumwandlung ein Druckreduzierventil eingebaut.
Seitens der Gemeinde St. Gallenkirch wurde das Thema Energiegewinnung wiederum aufgegriffen und der Beschluss zur nachträglichen Errichtung eines Trinkwasserkleinkraftwerks durch die Gemeindevertretung gefasst. Das Büro Adler+Partner wurde für die Detailplanung beauftragt. Begünstigt wird dieses Vorhaben zudem durch den Umstand, dass die vorhandene Quellableitung ohne weitergehende Adaptierungen für den angestrebten Zweck weiterverwendet werden kann. Die erforderlichen Zusatzmaßnahmen beschränken sich auf die Errichtung des Krafthauses einschließlich der mechanischen bzw. elektrischen Ausrüstung sowie auf die Erdkabel, die den erzeugten Strom ableiten.
Die erzeugte elektrische Energie soll mittels einer Kabelverbindung in die Trafostation der Vorarlberger Energienetze GmbH eingespeist werden. Durch die verfügbare Wassermenge von 34 Litern pro Sekunde sowie einer Nettofallhöhe von 185 Metern bestimmt sich das Leistungsvermögen der Wasserkraftanlage mit 54 kW. Daraus resultiert ein Jahresarbeitsvermögen von 443.000 kWh. In Relation zu fossilen Energieträgern entspricht dies beispielsweise rund 45.000 Litern Heizöl oder bezogen auf den Kohlendioxydausstoß einer Menge von annähernd 124 Tonnen.
Stärkung erneuerbarer Energien
Mit einer Gesamtinvestitionssumme von rund 780.000 Euro kann so ein wichtiger Beitrag für die Stärkung der erneuerbaren Energien geleistet werden. Dabei können Mittel aus dem Kommunalinvestitionsgesetz 2020 (Gemeindemilliarde) in Höhe von rund 230.000 Euro genutzt werden. Für die Baumeisterarbeiten wurde die Firma Nägele Hoch- und Tiefbau in Sulz und für die elektromaschinelle Ausrüstung die Firma Häny Austria GmbH aus der Steiermark beauftragt. Ein erster Probebetrieb ist im Juni/Juli 2023 geplant.