Traditionsgeschäft sucht Nachfolge

„Si Brautmode“ in Götzis schaut sich nach geeigneter Besitzerin um.
Götzis Beim Eintreten ins Geschäft „Si Brautmode“ ist es wie im Film „Die Chroniken von Narnia“, als die Schranktüren aufgemacht werden und man eine ganz andere Welt betritt. Ein zauberhafter Laden, in dem sich gleich das Gefühl von Wohlbefinden ausbreitet. Puppen eingekleidet in prachtvollen weißen Kleider, verziert mit Spitze und Strass. Auf Kleiderständern sind meterweise andere Gewänder aneinandergereiht, so weiß wie frischer Schnee. Kein Wunder, dass Bräute aus Vorarlberg bereits seit 21 Jahren hier ihre Robe für den schönsten Tag ihres Lebens aussuchen. Ilknur Sönmez hat „Si Brautmode“ ins Leben gerufen. „Mein Papa war Schneider, Tante und Oma auch“, erzählt sie. „Also ist es mir irgendwie in die Wiege gelegt worden.“
Die Vorbereitungen für Hochzeiten haben schon gestartet und viele Kleider müssen verkauft werden. Sönmez betreibt derzeit alleine den Laden, unterstützt wird sie von einer Schneiderin. Für sie ist ihre Arbeit eine Erfüllung: „Ich habe nur mit glücklichen Menschen zu tun. Auch wenn man mal schlechte Laune hat, hält die nicht lange an, da die Leute einen gleich mit ihrer Freude anstecken.“ Trotz des Vergnügens an ihrer Tätigkeit ist Ilknur Sönmez nach 21 Jahren gerade auf der Suche nach einer Nachfolgerin.
„Si Brautmode“
„Ich bin unheimlich dankbar, dass ich das machen durfte, aber jetzt muss ich auf meinen Körper hören“, sagt sie. Die Vorarlbergerin kämpft seit einigen Jahren mit gesundheitlichen Problemen. Eine seltene Autoimmunerkrankung erschwert ihr die Arbeit. Hinzu hatte sie vor ein paar Jahren einen Bandscheibenvorfall. Seit längerer Zeit macht sich Sönmez bereits Gedanken darüber, den Laden in andere Hände zu übergeben. „Ich habe vier Jahre gebraucht, bis ich es mir selbst gegenüber zugeben konnte“, erzählt sie. Einige Krankheitsfälle in der Familie haben sie ebenfalls zum Nachdenken gebracht. „Das Geschäft ist mein Baby, jetzt ist es erwachsen und groß, es kann auf eigenen Füßen stehen und ich kann endlich loslassen“, erzählt die Altacherin. Aus diesem Grund hofft sie, eine geeignete Nachfolgerin zu finden. „Jetzt ist es Zeit für mich. Mein größter Traum war eine Weltreise.“ Für „Si Brautmode“ wünscht sie sich, dass das Geschäft eventuell in der Zukunft erneuert wird und ein neues Konzept sowie System bekommt. „Da wird bestimmt eine feine Seele kommen, die es mit Leidenschaft und Energie machen wird“, ist sich die 44-Jährige sicher. VN-PEM
„Jetzt ist es Zeit für mich. Mein größter Traum war immer eine Weltreise.“


Es gibt eine große Auswahl an verschiedensten Brautkleidern.
Du hast einen Tipp für die VN Redaktion? Schicke uns jetzt Hinweise und Bilder an redaktion@vn.at.