Eine brutale Woche voller Leben

Eine brutale Woche voller Leben steht uns, beginnend mit dem morgigen Palmsonntag bevor! Da wird einer, morgen, in den höchsten Himmel gehoben und kurze Zeit später fallengelassen! Deine persönlichen Lebenserfahrungen dazu? Heute Abend: ich habe dich zum Fressen gern und morgen: ich finde dich zum Kotzen! Oder du passt nicht „ins System“ (Politik, Gesellschaft, Kirche): Solange man etwas von dir holen kann und du halbwegs angepasst bist: gut so; wenn nicht: aus die Maus! Sogenannte Sternchen am Sporthimmel oder in der Film- und Songwelt, haben oft die Langlebigkeit einer Eintagsfliege im leistungsverwöhnten Gebilde einer Gesellschaft. Heute bejubelt, morgen?
Da geht einer trotzdem seinen Weg, nicht aus Jux und Tollerei, sondern weil er uns allen, dir und mir, etwas deutlich machen will: unseren ganz persönlichen Wert in den Augen dessen, den wir in unserer Sprache Gott nennen. Obwohl er weiß, was ihm bevorsteht, geht er diesen Weg – ohne Wenn und Aber. Doch davor:
Gründonnerstag
Für manche der traditionelle Spinat-Tag beim Mittagessen; für andere ein ganz gewöhnlicher Wochentag und für einige ein Tag, an dem das innerste Wesen des Mannes aus Nazareth (Jesus) zum Vorschein kommt: Nicht nur, dass er anderen die Füße und nicht den Kopf wäscht, sondern sich selbst schenkt in den Symbolen des Lebens: Brot und Wein: Lernt von mir, was es heißt, miteinander das Leben zu teilen! Doch dem nicht genug! Denn der
Karfreitag
Steht vor der Türe! Die Welt hat noch jeden, der sich radikal für Menschenwürde und Frieden eingesetzt hat, umgebracht: Jesus Christus, Mahatma Gandhi, Anwar el Sadat, Izaak Rabin, Martin Luther King, etc. Bei Jesus kommt das radikal Göttliche hinzu: er reiht sich ein in die lange Liste der Geschundenen, Gefolterten, Gequälten, in die Reihe derer, denen das Leben und die Daseinsberechtigung abgesprochen wird, als Zeichen der Solidarität; mehr noch: bewusst nimmt er den Tod auf sich, um uns, dir und mir, deutlich zu machen, dass unser Leben Zukunft in Gott hat! („Es ist vollbracht!“, sagt er am Kreuz – und – „Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist“). Wer nun geglaubt hat, dass es jetzt nicht mehr weitergeht, irrt! Denn
Ostern
Krempelt alles um: der Sieg des Lebens über den Tod! Die Auferstehung Jesu macht deutlich: nicht wir, du und ich, sind gefordert, das „Letzte“ auch noch tun zu müssen! Das Entscheidende macht für uns ein Anderer! Denn das letzte Wort hat Gott! Und das letzte Wort Gottes heißt nicht Rache, Vergeltung, Missachtung, Verdammnis oder Tod. Das letzte Wort Gottes heißt: LEBEN! Und diese Lebenszusage feiern wir gemeinsam an Ostern; mehr noch: Sonntag für Sonntag kommen Christen zu dieser gemeinsamen Lebensfeier zusammen – in den Kirchen! Christen sind absolute Lebensbejaher und sprechen niemandem das Leben ab; mehr noch: sie sorgen dafür, dass Leben miteinander möglich wird – so gut sie es können.
Jesus, du bist anders!
Du stellst dich zur Ehebrecherin, als sich alle von ihre distanzierten; du riefst die Kinder zu dir, als alle sie wegschicken wollten; du versprachst dem Verbrecher am Kreuz das Himmelreich, als ihm alle die Hölle wünschten; die liebtest die Armen, als nur die Reichen etwas galten, du nahmst die Schuld auf dich, als alle ihre Hände in Unschuld wuschen und du erstandest vom Tod, als alle meinten, nun sei es mit die zu Ende! Jesus, ich danke dir, dass Du anders bist!
