Wo im Bregenzerwald ein Dorfgasthaus neu eröffnet hat

Das Ehepaar Hagspiel startet im Vorderwald mit einem bekannten Gasthaus noch einmal durch.
BREGENZERWALD “Ein bisschen Verrücktheit gehört schon dazu”, sagt Eva Hagspiel (52) und ihr Ehemann Thomas (56) fügt hinzu: “Und ein gewisser Übermut und der Reiz, nochmal etwas Neues anzufangen.”

Zwölf Jahre lang versorgten die beiden in der Kantine der Berufsschule Bregenz die Schülerinnen und Schüler mit allerlei. Nun sitzt das Ehepaar in der Gaststube des Adlers in Riefensberg an einem der rustikalen Holztische und blickt mit neuem Konzept und als Dorfgasthaus-Wirte-Paar in die Zukunft.
Wir suchten eigentlich nach einer kleinen Berghütte. Dann hat der Adler uns gefunden.
Thomas Hagspiel, Gastwirt
In wirtschaftlich schwierigen Zeiten hat das eingespielte Duo den Schritt gewagt und den Adler in Riefensberg gepachtet, renoviert und vor Kurzem mit einem Weißwurstfrühschoppen neu eröffnet. “Wir wurden bei der Eröffnung fast überrannt”, erzählt Thomas Hagspiel und blickt sich im Lokal um, das etwa 70 Sitzplätze bietet.

Eigentlich suchten die Hittisauer nach einer kleinen Berghütte und wollten diese zu zweit bewirtschaften. “Dann hat der Adler uns gefunden”, erzählt der neue Chef und muss schmunzeln. Die Gemeinde war auf der Suche nach neuen Pächtern und hatte die beiden kontaktiert. “Wir haben im Gasthaus großes Potenzial gesehen”, sagt Eva Hagspiel und deutet in Richtung der alten Stube. Zudem handle es sich bei der Gaststätte mitten im Dorf doch um ein altehrwürdiges Haus.

Punkten möchten die beiden bei ihren Gästen mit gutbürgerlicher Küche, Spezialabenden rund um Fondue und Grillspezialitäten, Veranstaltungen und dem Dorfgasthausflair. Zubereitet werden die Speisen vom Chef höchstpersönlich. Er hat die Leidenschaft für das Kochen schon in jungen Jahren entdeckt und eine Lehre in einem Hotel im Kleinwalsertal absolviert. Danach arbeitete er unter anderem zwei Saisonen lang in der Roten Wand in Lech, dann in Restaurants am Bodensee. “Der Liebe wegen bin ich dann aufgrund der Arbeitszeiten in ein Kaufhaus-Restaurant gewechselt”, erzählt Thomas Hagspiel und blickt mit einem Lächeln in Richtung seiner Ehefrau.

In den vergangenen drei Monaten haben sie das Haus mit den roten Läden und der grauen Fassade in Riefensberg auf Vordermann gebracht. Dabei wurden die herzlichen Gastgeber von ihren beiden Kindern unterstützt. Auch vier Doppelzimmer und zwei Ferienwohnungen in der oberen Etage wurden modernisiert beziehungsweise eine Verbindung zwischen Tradition und Moderne geschaffen.

“Wir gehen jetzt Schritt für Schritt vor. Als Nächstes folgt der Webauftritt. Dann werden wir mit der Vermietung starten”, sagt Thomas Hagspiel. Benannt sind die Zimmer des Gasthofs nach Bergen in Riefensberg.

Nicht nur um den Service, sondern auch um die Dekoration und die Einrichtung kümmert sich Eva Hagspiel. “Das ist ein großes Hobby von mir”, erzählt die 52-Jährige. Die Liebe zum Detail spiegelt sich auch bei der geschmackvollen Ostertischdekoration auf den Tischen in der Gaststube wider. “Da es keinen Deko-Laden im Dorf gibt, sind bei uns auch Deko-Artikel erhältlich”, erklärt die Chefin und deutet auf einen Holzschrank am Eingang.

“Einmal möchten wir es jetzt noch wissen, dann lassen wir es gut sein”, sagt Eva Hagspiel im Hinblick auf die Neueröffnung und lacht. Sie hofft nun genauso wie ihr Ehemann auf viele Gäste in Riefensberg und auch auf Unterstützung. Denn die Hagspiels sind noch auf der Suche nach Personal.

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