Alberschwender Lifte: Es geht nur weiter, wenn …

Liftgesellschaft wurde aufgelöst. Grundeigentümer Lothar Gmeiner wartet auf Gesprächseinladung der Gemeinde.
Alberschwende Wer bewegt sich zuerst? Bewegt sich überhaupt noch jemand? Diese Fragen entscheiden über den möglichen Fortbestand eines Skiliftbetriebs in Alberschwende.
Wie vn.at bereits mehrfach berichtete, laufen wichtige Nutzungsverträge für das Familienskigebiet aus. Zum Beispiel jener für die Nutzung des Parkplatzes unterhalb der Brüggelekopf-Talstation. Dieser gehört Lothar Gmeiner. Und ohne Parkplatz gibt es keinen Fortführung des Skiliftbetriebes. Die bisherige Skiliftgesellschaft mit ihren rund 70 Teilhabern hat sich am Freitag aufgelöst.

Noch nicht ganz vorbei
In einer gemeinsamen Stellungnahme halten Geschäftsführer Reinhold Baumann und Bürgermeisterin Angelika Schwarzmann unter anderem fest: „Die bestehende Vereinbarung über die wechselseitige Einräumung von Rechten zwischen Liftbetriebe Alberschwende GmbH & Co KG, Gemeinde Alberschwende und einem Grundbesitzer ist am 30. 04. 2023 abgelaufen. Eine Verlängerung über dieses Datum hinaus konnte nicht vereinbart werden. Somit ist die Grundlage für einen Weiterbetrieb nicht mehr gegeben und eine Liquidation der Liftbetriebe Alberschwende GmbH & Co KG wurde in der Gesellschafterversammlung mit großer Mehrheit beschlossen.“

Die Liquidation der bisherigen Betreibergesellschaft bedeute noch nicht zwangsweise eine endgültige Stilllegung des Skiliftbetriebes in Alberschwende. Bis Ende Juli gebe es noch die Möglichkeit, Angebote zur Übernahme des Betriebes vorzulegen. Danach werde mit der Veräußerung der Vermögenswerte begonnen.
Neue Chance oder Ende?
Grundeigentümer Lothar Gmeiner sieht die jetzige Situation auch als neue Chance. „Ich warte auf ein Gesprächsangebot der Gemeinde. Man kann vielleicht jetzt etwas unbelastet miteinander reden, ohne gleich auf fixen Positionen zu verharren.“ Der 60-jährige Landwirt denkt im Zusammenhang mit neuen Verhandlungspartnern unter anderem an den Leiter der Skischule Schwarzenberg. „Ich wäre bereit, mich auf ein Projekt einzulassen. Aber ich kann nicht einfach ein Angebot machen ohne die genauen Rahmenbedingungen zu kennen“, betont Gemeiner. Wünschen würde er sich, „dass man die Vergangenheit ruhen lässt und nach vorne blickt.“

Verhärtete Fronten
Eine kleine Chance für einen Neubeginn sieht einer, der beträchtliche Anteile an der nun aufgelösten Liftgesellschaft besitzt, seinen Namen jedoch nicht in der Öffentlichkeit lesen will. „Es ist nicht einfach mit Lothar. Aber man kann durchaus mit ihm reden.Vielleicht ist die jetzige Situation die einzige Möglichkeit für einen Neubeginn. Dafür braucht es aber die Bereitschaft von allen“, meint der Ex-Gesellschafter. „Natürlich auch von Lothar.“
60jährige Geschichte
In Alberschwende steht eine 60-jährige Geschichte des Skigebiets vor dem Ende, sollte es nicht doch noch zu einer Einigung kommen. Die Alberschwender Skilifte ermöglichten nicht nur Kindern aus dem Dorf einen perfekten und kostenverträglichen Start, sondern Familien aus dem gesamten Rheintal. „Es werden viel weniger Kinder anfangen Ski zu fahren, wenn es Alberschwende nicht mehr gibt“, sagt unter anderem auch Konrad Berchtold, Fachinspektor für Bewegungserziehung und Sport bei der Bildungsdirektion Vorarlberg.