Hörbranz: Hochreute und das Regenwetter

Petrus meint es bislang gut mit den geplagten Hangbewohnern.
Hörbranz Am Wochenende rutschte der Hang in der Hochreute so schnell wie noch nie seit dem Hangrutsch im April. Wehrmauern aus Holz und Beton wurden seitdem errichtet, war doch Starkregen angekündigt.
Entsprechend stellte man sich in der Leiblachtalgemeinde auf Muren und eine erneute Beschleunigung des Hanges ein. Doch die bisherigen Regenfälle am Mittwoch blieben hinter den Befürchtungen. Der empfindliche Hang scheint sich statt zu beschleunigen weiter zu beruhigen. “Am Dienstag hatten wir eine Bewegung von bis zu 77 Zentimetern in 24 Stunden”, erklärt Bürgermeister Andreas Kresser. “Für heute habe ich noch keine absoluten Zahlen, aber die Vermesser sprechen von einer weiteren Halbierung.” Der Hang baue also glücklicherweise schnell Druck ab.

Damit ist der Hang immer noch in massiver Bewegung. Seit April bewegte sich der Hang beim Messpunkt Hof, nahe dem inzwischen aufgrund der Schäden abgerissenen Bauernhof direkt unter der Bruchstelle, um mehr als 25 Metern – über zehn davon allein in den vergangenen sieben Tagen. Zuvor wurden Maximalwerte von bis zu eineinhalb Metern pro Tag gemessen, am Wochenende waren es bis zu vier Metern am Tag.

Ein Schutzdamm inklusive einer sechs Meter tiefen und mit Schotter stabilisierten Drainage zur Entwässerung sollen den Hang und die umliegenden Häuser von weiteren Rutschungen und Schäden bewahren. Bislang fielen drei Wohnhäuser dem Hangrutsch zum Opfer und mussten abgerissen werden, ein Stadel fiel die letzten Tage in sich zusammen.
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Parallel arbeitet die Wildbach- und Lawinenverbauung an der Sicherung des Hangs für die Zukunft. Entsprechende Planungen laufen, am Dienstag und am Mittwochmorgen wurde der nahe Eplisgehrbach am Fuße des Hangs begangen. Wenn die Rutschungen anhalten, würde die Notwendigkeit aufkommen, diesen vor Verschüttungen und Verklausungen durch die Erdbewegungen und umstürzende Bäume freizuhalten. Derzeit sind jedoch die Verbauungen des Bachbetts noch intakt, versichert die Lawinen- und Wildbachverbauung. Auch ist noch kein Erdreich des Hangrutsches beim Bach angekommen. Derzeit fokussieren sich die Arbeiten an der Freiräumung und Instandhaltung des Schutzdammes. Hinzu kommen die notwendigen Holzarbeiten beim Eplisgehrbach, um diesen weiterhin vor Verklausungen zu bewahren.