Blut für Vorarlberg

Vorarlberg / 22.08.2023 • 16:02 Uhr
Blut für Vorarlberg
1958 wurde im städtischen Krankenhaus in Feldkirch die zweite Blutbank des Landes eröffnet. Bei der ersten Blutspendeaktion waren das Abnahmeteam um Primar Dr. Graß aus Bregenz sowie viele Feldkircher Ärzte und der Feldkircher Bürgermeister anwesend. Oskar Spang, Stadtarchiv Bregenz

Die Geschichte des Landes in Bildern: Blutbank.

Bregenz Wenige Wochen nach der Lawinenkatastrophe im Großen Walsertal wurde in Bregenz eine Blutbank eingerichtet, die die bisherige Blutspendezentrale ersetzte.

Blut für Vorarlberg
An der ersten Blutspendeaktion in Feldkirch hatten sich über 100 Menschen beteiligt. Obwohl das Interesse später etwas abflaute, wurden im ersten Jahr für die Feldkircher Blutbank 1500 Konserven voll Blut gespendet. Allerdings zu wenig um die Blutbank kostendeckend zu betreiben. In Vorarlberg kamen die Städte für die Abdeckung des Defizits auf.

Im ursprünglichen Zustand gab es keinen Vorrat an Blut, sondern es wurden vorgemerkte Freiwillige bei Bedarf gerufen.

Blut für Vorarlberg
Weihbischof Franz Tschann erklärte das Blutspenden zur großen christlichen Tat und richtete an „weiteste Kreise die innige Bitte, durch opferfreudige Hingabe eigenen Blutes das große Werk der Ärzte zu fördern“. Auch Landeshauptmann Ulrich Ilg bat die Bevölkerung um rege Teilnahme.

Die Einrichtung der Bregenzer Blutbank 1954 und die darauffolgende Gründung in Feldkirch 1958 führte zu zahlreichen Blutspendeaktionen im Land.

Blut für Vorarlberg
Das Wertvollste der Blutbank war der Kühlschrank, der in Feldkirch vom Industriellenverband, Landesgruppe Vorarlberg, gespendet wurde. Die Konserven wurden damals um teures Geld in Salzburg bezogen und nach dem Gebrauch dorthin retourniert, um sie wieder gebrauchsfertig zu machen.

Besonders Sulzberg wurde in der Presse immer wieder lobend erwähnt, da dort anteilig an der Bevölkerung die größte Bereitschaft zum Blutspenden vorhanden war.

Von Thomas Feurstein, Leiter Vorarlbergensien der Vorarlberger Landesbibliothek