Superbau statt Rheinhalle-Schrott. Wenn Heri Oberscheider …

Der Präsident des EHC Lustenau hält nichts von einer Tragluftkonstruktion. Er hat andere, große Pläne.
Darum geht’s:
- Herbert Oberscheider plant eine neue Multifunktionshalle in Lustenau.
- Die Rheinhalle wird als marode und unbrauchbar bezeichnet.
- Es gibt drei Möglichkeiten für die Rheinhalle: Tragluftkonstruktion, neue Gemeindehalle oder Neubau von Oberscheiders Team.
Lustenau Nach dem VN-Bericht über den Notstand im Zusammenhang mit der maroden Lustenauer Rheinhalle ist Bewegung in die Sache gekommen. Herbert Oberscheider (58), Unternehmer und Präsident des EHC Lustenau, erhielt von Bürgermeister Kurt Fischer eine Einladung, mögliche Zukunftslösungen zu erörtern. Für Oberscheider ist klar: „Die Rheinhalle ist bald Schrott. Eine Tragluftkonstruktion wäre selbst als Übergangslösung hinausgeworfenes Geld. Grundsätzlich.“ Welche Möglichkeiten es gibt, erläutert der frühere Eishockeyspieler gemeinsam mit dem Grundkonzeptionisten des Projekts, Sigi Ramoser, exklusiv den VN.

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Für viele was
„Wir denken an eine Multifunktionshalle mit drei Eisflächen, Bereiche für Gastronomie, mit Möglichkeiten zur Ausübung anderer Sportarten. Es soll eine Event-Location mit Seminarräumen sein, eine Stätte der Begegnung, die schnell von einem Zweck zu einem anderen umgestaltet werden kann. Es soll ein Leuchtturmprojekt im Rheintal werden mit den Lustenauerinnen und Lustenauern als Hauptprofiteure.“
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Klar ist für Oberscheider: „Es gibt für die Rheinhalle nur drei Möglichkeiten: Sie erhält eine neue Hülle in Form dieser Tragluftkonstruktion, die Gemeinde baut selber eine neue Halle, oder sie überlässt mir und meinem Team eine Fläche von 20.000 Quadratmetern im Baurecht, um ein solches Landmarkprojekt umzusetzen.“
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Noch erst Vision
Zu diesem Team des EHC-Präsidenten gehört auch Design- und Kommunikationsexperte Sigi Ramoser (61). „Hier geht’s um ein Projekt mit einer gesellschaftlichen Dimension, um ein Stück spannender Dorfentwicklung, in dem auch verschiedene Generationen gemeinsam wirken.“
Dieser Entwicklungsprozess soll das Bauwerk in seiner Entstehung begleiten, wünscht sich Herbert Oberscheider. „Wir wollen uns eine gewisse Flexibilität erhalten und das Ganze nicht in ein vorgegebenes Korsett zwängen.“ Ein ganz wesentliches Element des Projekts soll seine Nachhaltigkeit ausmachen, versehen mit Energieeffizienz auf modernstem Standard.

Dass so viel Pathos jedoch bald eine konkrete Basis braucht, ist Oberscheider und seinem Team, zu dem unter anderem auch Architekt Dietmar Eberle, Statiker Markus Flatz und Managementexperte Stefan Hagen zählen, den potenziellen Betreibern, klar. Vor allem eine breit akzeptierte Verkehrslösung dürfte jedoch eine große Herausforderung darstellen. Oberscheiders diesbezügliche Idee: „Wir sollten uns mit einem gemeinsamen großen Parkplatzareal beschäftigen, das auch die Austria gleichermaßen nutzen könnte.“

Die Rheinhalle aus der Vogelperspektive. Gefahr droht dem Bauwerk vor allem von oben. Das Dach ist das Problem. VN/Stiplovsek
Gigantische Herausforderungen
Voraussetzung dafür wäre dann wohl ein möglicher Standort an der Peripherie der Gemeinde Richtung Hohenems. Herbert Oberscheider ortet in seinem Umfeld eine große Zustimmung zum Projekt. „Ich habe bereits Angebote für Millioneninvestitionen von Privaten, falls die Sache in Umsetzung geht.“
Ein Konzept mit einer Illustration des Gebäudekomplexes gibt es noch nicht. „Das hängt ja vom Standort ab.“ Sehr wohl gibt es eine grobe Schätzung der Kosten für das Megavorhaben: „65 bis 80 Millionen Euro“, so Oberscheider.