Zu den anderen . . .
Er wählt dann doch das Auto. Beabsichtigt war das nicht. Der Zugfahrplan hatte verlockend ausgesehen. Aber der Körper ist einfach hinters Lenkrad geschlüpft. Weil es ja zugig ist auf den Bahnsteigen und die Menschen husten, und überhaupt…
Überhaupt steht er später im Stau. Jetzt soll der Autofahrer zwar das Handy nicht zurate ziehen, aber seit 15 Minuten geht gar nichts mehr. Selbst ein Lkw-Fahrer ist ausgestiegen. Er quert lässig die Fahrbahn und verschwindet in der Bäckerei. Ja, spinnt denn der? Wo es doch jeden Augenblick weitergehen kann! Es geht aber gar nichts weiter. Nach fünf Minuten kehrt er mit seiner Jause zurück, winkt noch der Verkäuferin, dann klettert er gemächlich wieder in den Führerstand. Sein Lastauto ziert ein Liechtensteiner Kennzeichen. Er fährt offenbar oft zu Mittag über die Grenze nach Feldkirch und ist Kummer gewohnt.
Das hat er mit dem Polizisten gemeinsam, der – telefonisch zurate gezogen –nichts weiß von einem Unfall im Stadtzentrum. Nein, da sei nix passiert, der Stau entspreche dem mittäglichen Verkehrsinfarkt, den Feldkirch erdulden muss. Die blecherne Schlange rückt fünf Meter voran. Ein Mädchen überholt uns mühelos auf seinem Trittroller. Das Radio offeriert deprimierende Nachrichten und vergnügte Popmusik. Still ist es schöner. Jetzt würde man gerne ein Buch lesen oder der Frau dort helfen, die im Garten späte Äpfel aufliest. Der verärgerte Kopf funkt dem stinkfaulen Körper im Telegrammstil zu, dass er das nächste Mal klüger sein wird. Der Körper indes empfängt die Nachricht … und legt sie zu den anderen.
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