Stadttunnel: Erkundungsstollen Tisis früher als erwartet abgeschlossen

Bau des Erkundungsstollens Tisis schneller und voraussichtlich kostengünstiger abgeschlossen.
Feldkirch, Frastanz Am 2. Dezember 2022 wurde im Erkundungsstollen Tisis zum ersten Mal gesprengt. Nach weniger als einem Jahr Bauzeit, am 16. November 2023, erfolgte nun der letzte Abschlag. Die Vortriebsarbeiten am insgesamt 1200 Meter langen Tunnel sind damit abgeschlossen. „In den kommenden Monaten werden noch Restarbeiten durchgeführt, dazu gehören insbesondere der Leitungsbau, Arbeiten am Entwässerungssystem sowie der Rückbau der Baustelleneinrichtung“, informiert Projektleiter Bernhard Braza. Ende Februar 2024 sollte die Baustelle geräumt sein. Später wird der Erkundungsstollen im Rahmen der Bauarbeiten zum Haupttunnel zu einem Wartungs- und Fluchtstollen ausgebaut, der alle 250 Meter mit dem Fahrtunnel verbunden ist.

Der Tunnelvortrieb brachte laut den Verantwortlichen erfreuliche Erkenntnisse: So sind die geologischen Verhältnisse günstiger als erwartet und der Bergwasserzutritt ist geringer als prognostiziert. Die gewonnenen Erkenntnisse – auch aus dem ersten Erkundungsstollen Altstadt – will man in die Detailplanungen für das Hauptbaulos einfließen lassen.


Beim Erkundungsstollen Tisis kam erstmals ein neues Bauvertragsmodell zur Anwendung, der so genannte „Allianzvertrag“. Die bisherigen Erfahrungen seien positiv, berichtet Braza: „So konnte die ursprünglich veranschlagte Bauzeit um etwa zwei Monate unterschritten werden. Das bedeutet eine kürzere Belastung für die Anrainerinnen und Anrainer und wird sich auch auf die veranschlagten Baukosten niederschlagen. Hier rechnen wir mit Einsparungen.“ Angesichts dessen soll dieses Vertragsmodell auch beim Hauptbaulos herangezogen werden. Für das Gesamtprojekt sind die Kosten mit 303 Millionen Euro (Bandbreite 280
bis 320 Millionen Euro) veranschlagt.
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Das EU-weite, in mehreren Etappen durchzuführende Vergabeverfahren für den Haupttunnel läuft seit Anfang Oktober 2023. Die Bauarbeiten sollen Ende 2024/Anfang 2025 aufgenommen werden. Als erste Maßnahme ist der Bau der sogenannten „Anschlussbahn Felsenau“ geplant, sodass das Ausbruchmaterial per Güterzug abführt werden kann. Dadurch lassen sich rund 100.000 Lkw-Fahrten einsparen, heißt es in einer Aussendung.

Klimaaktivistinnen und -aktivisten von Extinction Rebellion haben erst kürzlich ein Plakat an der Felswand des Stadtschrofens in Feldkirch enthüllt. Die Botschaft: “Klimanotstand bedeutet Handeln – Stoppt die Tunnelspinne”. Mit dieser Aktion in einer Höhe von etwa 100 Metern setzen sie ihren Protest gegen die sogenannte “Tunnelspinne” fort.


Ombudsstelle
Für alle Anliegen rund um das Generationenprojekt und die damit verbundenen Vorbereitungs- und Begleitmaßnahmen wurde eine Ombudsstelle eingerichtet. Jeden Dienstag von 17:00 bis 19:00 Uhr ist im Infozentrum Stadttunnel Feldkirch am ehemaligen Schulbrüderareal eine Ansprechperson vor Ort. Fragen können auch per E-Mail oder Telefon gestellt werden: ombudsstelle@stadttunnel-feldkirch.at , T +43 664 51 50 410.