Wie es mit dem Cinema Dornbirn weitergeht

Vorarlberg / 19.12.2023 • 17:00 Uhr
Das Cinema Dornbirn, früher Cinema 2000, ist in Dornbirn eine Institution. <span class="copyright">VN/Steurer</span>
Das Cinema Dornbirn, früher Cinema 2000, ist in Dornbirn eine Institution. VN/Steurer

Schwindende Besucherzahlen, geplanter Abriss. Jetzt steht fest, ob der Betrieb weiterläuft.

Dornbirn Für Michael Wieser (56) ist es wie ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk. Bis vor wenigen Tagen stand das Cinema Dornbirn noch vor einer ungewissen Zukunft.

Michael Wieser ist erleichtert, dass Stadt und Land dem Kino unter die Arme greifen.
Michael Wieser ist erleichtert, dass Stadt und Land dem Kino unter die Arme greifen.

Nun kann der Kinobetreiber aufatmen: „Der Betrieb ist vorerst weiter gesichert.” Die finanzielle Situation im Dornbirner Traditionskino ist schon länger angespannt, nicht zuletzt aufgrund der Coronapandemie und umfangreicher Modernisierungsmaßnahmen. Michael Wieser, der auch das Kino in Bludenz betreibt, musste seit Jahren Geld zuschießen. Dazu kam die Sorge um den Abriss des Gebäudes an der Dornbirner Stadtstraße. An dessen Stelle sollte ein Wohn- und Geschäftsgebäude errichtet werden. „Das ursprünglich geplante Projekt wird so jedenfalls nicht kommen, zumindest nicht in den kommenden Jahren”, informiert der 56-Jährige.

Michael Wieser hat das Kino im Jahr 2012 übernommen.
Michael Wieser hat das Kino im Jahr 2012 übernommen.

Was in Zukunft aus dem Gebäude wird, das vor rund drei Jahren an neue Besitzer verkauft wurde, stehe aktuell noch in den Sternen. „Wir hoffen, dass wir das Kino möglichst lange erhalten können.”

„Stadt und Land haben unser Kino gerettet.”

Michael Wieser

Jetzt gehe es darum, das Kino so lange kostendeckend weiterzuführen. Auch diesbezüglich hat Wieser erfreuliche Nachrichten zu verkünden, denn der Dornbirner Stadtrat beschloss, dem Kino finanziell unter die Arme zu greifen. Der Betreiber zeigt sich erleichtert, auch vonseiten des Landes bekommt er nach eigenen Angaben grünes Licht. Konkret gehe es um einen Gesamtbetrag von 20.000 Euro, der zusätzlich zur Kulturförderung (Anm. für alle Kleinkinos 80.000 Euro jährlich) benötigt wird, um über die Runden zu kommen. „Stadt und Land haben unser Kino gerettet”, freut sich Wieser, der davon ausgeht, dass der Spielbetrieb zumindest bis 2026 gesichert ist. Laut Kulturstadtrat Alexander Juen soll die Programmschiene künftig weiter ausgebaut werden, um den speziellen Charakter des Dornbirner Kinos zu unterstreichen. “Wir freuen uns, dass es uns gelungen ist, das Kino weiter zu erhalten”, sagt er im Gespräch mit den VN.

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Der Kinobesuch sei nach wie vor sehr gefragt, sagt Wieser. Allerdings habe das Filmangebot aufgrund des Streiks der Schauspieler und Drehbuchautoren in Hollywood stark gelitten. Das kommende Jahr werde aus diesem Grund noch herausfordernd. „Die Branche geht aber davon aus, dass das Kinogeschäft ab 2025 wieder boomt und da möchten wir natürlich gerne mitboomen.”

1944 wurde das Kino als „Kammerlichtspiele" eröffnet.
1944 wurde das Kino als „Kammerlichtspiele" eröffnet.

Durch den „Geldsegen“ von Stadt und Land habe man nun die Möglichkeit, das Cinema Dornbirn weiterhin auf hohem Niveau mit einer bunten Mischung aus anspruchsvollem Kino und Blockbustern zu betreiben. „Wir haben eine Perspektive, das ist sehr schön.” Das möchte der Kinobetreiber im Frühjahr auch gebührend feiern. „Wir planen ein großes Kino-Fest, an dem wir das Dornbirner Traditionskino an einem ganzen Wochenende so richtig hochleben lassen wollen – mit Hüpfburg, Führungen und allem, was dazugehört.”