Waldbestattung in Vorarlberg erstmals ab Frühjahr 2024 möglich

Vorarlberg / 27.12.2023 • 14:35 Uhr
Waldbestattung in Vorarlberg erstmals ab Frühjahr 2024 möglich
Vorarlberg ist derzeit das einzige Bundesland ohne Möglichkeit zur Waldbestattung. Dies soll sich nun ändern. Klosterwald Verwaltungs GmbH

Beginn einer neuen Ära in der regionalen Bestattungskultur: Ab Frühjahr 2024 ist erstmals Waldbestattung in Bludesch möglich.

Bludesch In Vorarlberg beginnt ab Frühjahr 2024 ein neues Kapitel der Bestattungskultur. Am 20. Dezember unterzeichneten die Gemeinde Bludesch und die Klosterwald Verwaltungs GmbH den Vertrag zur Einrichtung des ersten Bestattungswaldes in Vorarlberg. Dies ist der Beginn einer neuen Ära in der regionalen Bestattungskultur.

Anwesend waren der Bludescher Bürgermeister Martin Konzet und Vizebürgermeister Roland Köfler sowie Christian Berner und Axel Baudach von der Klosterwald Verwaltungs GmbH. Gemeinsam präsentierten sie das Projekt des rund acht Hektar großen Bestattungswaldes, der Eigentum der Gemeinde Bludesch ist und künftig von der Klosterwald Verwaltungs GmbH als Ort der letzten Ruhestätte betrieben wird.

Vizebürgermeister Roland Köfler, Bürgermeister Martin Konzet, Geschäftsführer Christian Berner und Axel Baudach von der Klosterwald GmbH (v.l.), hinten: Walter Amann, Forstbetriebsgemeinschaft Jagdberg.
Vizebürgermeister Roland Köfler, Bürgermeister Martin Konzet, Geschäftsführer Christian Berner und Axel Baudach von der Klosterwald GmbH (v.l.), hinten: Walter Amann, Forstbetriebsgemeinschaft Jagdberg.

 „Auch in unserer Region gibt es eine Nachfrage nach alternativen Bestattungsformen. Dabei steht vor allem die Waldbestattung hoch im Kurs”, sagt Bürgermeister Konzet. Die geplante Waldbestattung ist für alle Konfessionen bzw. Atheisten und auch für Menschen aus ganz Vorarlberg offen. “Die Kosten für eine traditionelle Bestattung sind sehr hoch. Da bei der Waldbestattung die Bäume als natürliche Grabsteine dienen, gibt es keine Notwendigkeit für Grabpflege – das übernimmt die Natur.”

Auf acht Hektar Fläche in Bludesch sollen sogenannte Zukunftsbäume ausgewählt werden, unter denen die biologisch abbaubaren Urnen bestattet werden können. <span class="copyright"> Klosterwald</span>
Auf acht Hektar Fläche in Bludesch sollen sogenannte Zukunftsbäume ausgewählt werden, unter denen die biologisch abbaubaren Urnen bestattet werden können. Klosterwald

Mehrere Standorte in Bludesch wurden geprüft, ein Gebiet von acht Hektar Wald bei der Schnifiserstraße im Bereich des Igelplatzes wurde als idealer Ort, der die Kriterien erfüllt, ausgewählt. “Der Wald bleibt als Erholungswald erhalten. Es wird keine Blumensträuße, Grabsteine und -schmuck, Kränze, offenes Feuer oder sonstige umweltschädliche Praktiken geben”, unterstreicht der Bürgermeister die Notwendigkeit für einen respektvollen Umgang mit der Natur.

Die Wege und der Wald sollen so natürlich, wie sie sind, belassen werden. <span class="copyright">VN/Haller</span>
Die Wege und der Wald sollen so natürlich, wie sie sind, belassen werden. VN/Haller

500 Bäume

In dem Wald werden zunächst etwa 500 Bäume als Bestattungsbäume bereitgestellt. Zur Auswahl stehen Einzel- oder Familienbäume sowie Gemeinschaftsbäume. Pro Baum können jeweils bis zu zehn Urnen beigesetzt werden. Die Nutzung der Bestattungsplätze wird für 25 oder 50 Jahre angeboten. Für die Beisetzung sind lediglich umweltfreundliche, biologisch abbaubare Urnen zugelassen. Jeder Baum erhält zudem eine dezente Namenstafel mit den Angaben der Verstorbenen. 

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Betrieb ab Frühjahr 2024

Nach der Vertragsunterzeichnung beginnen die letzten vorbereitenden Maßnahmen, dazu gehören das Einmessen und die Kartierung der Bäume sowie die Errichtung eines Andachtsplatzes. Der Betrieb soll im Frühjahr 2024 aufgenommen werden. „Die Gemeinde Bludesch setzt auf einen respektvollen und offenen Umgang mit seinen Bewohnerinnen und Bewohnern, indem sie eine naturnahe Bestattungsform anbietet, die zugleich die Umwelt schützt. Dieses Vorgehen ist ein vorbildliches und mutiges Beispiel für zukunftsorientiertes Handeln”, so Christian Berner, Forstdirektor und Geschäftsführer der Klosterwald Verwaltungs GmbH. Weitere Informationen sind auf der Webseite klosterwald.at zu finden. Telefonische Auskünfte erhält man unter +43 (0) 2243 23660. 

Im Naturfriedhof gibt es keinen Grabschmuck, Grabstein oder andere<br>Symbole. Nur ein dezentes Namensschild erinnert an den Verstorbenen. <span class="copyright">Klosterwald</span>
Im Naturfriedhof gibt es keinen Grabschmuck, Grabstein oder andere
Symbole. Nur ein dezentes Namensschild erinnert an den Verstorbenen. Klosterwald

Allgemeines zu Klosterwald

Die Klosterwald Verwaltungs GmbH ist ein Gemeinschaftsunternehmen des Erzbistums Wien sowie der Stifte Heiligenkreuz und Klosterneuburg. Seit Oktober 2019 werden sechs Klos-terwälder in Niederösterreich und der Steiermark erfolgreich betrieben. Bereits zu Lebzeiten können Interessierte ihren Baum zur Vorsorge auswählen. Eigene Wünsche und Vorstell-ungen lassen sich damit rechtzeitig planen und festlegen. Die Baumbestattung ist eine kos-tenfreundliche Alternative zu traditionellen Friedhöfen, zudem nachhaltig und mühelos in der Pflege. Klosterwald steht allen Menschen, unabhängig der Konfession, Herkunft oder Kultur, offen.  

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