Tschagguns: Trotz steigender Schulden vieles geplant

Vorarlberg / 30.01.2024 • 12:05 Uhr
Tschagguns: Trotz steigender Schulden vieles geplant
Bürgermeister Herbert Bitschnau: „Was tatsächlich alles realisiert werden kann, muss erst noch näher geprüft werden, denn auch vor der Gemeinde machen die allgemeinen wirtschaftlichen Turbulenzen nicht Halt.“

Der Schuldenstand steigt, das Budget ist nicht ausgeglichen. Die Gemeinde Tschagguns investiert trotzdem, vor allem in das bestehende Straßen- und Wegenetz und in ihr neues Bergrettungsheim.

Tschagguns In Tschagguns schaut das Budget 2024 weniger schwarz aus als in anderen Gemeinden, was auch darauf zurückzuführen ist, dass die Kommunalsteuer, unter anderem durch das neue Falkensteiner Hotel, hoch ausgefallen ist. „Die Situation schaut durchaus erfreulich aus“, sagte Finanzexperte Edgar Palm in der Gemeindevertretungssitzung.

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Trotzdem ist auch das Tschaggunser Budget nicht ausgeglichen, denn der Ergebnishaushalt weist ein Minus von 743.000 Euro auf. Die eigenen Abgaben sowie die Einnahmen aus Gebühren verbessern sich durch neue Betriebe im Vergleich zu den Vorjahren, die Ertragsanteile fallen dagegen niedriger aus und die Gehälter für die Gemeindebediensteten sind deutlich gestiegen. Bei den Transferzahlungen, vor allem an das Land, ist die Gemeinde völlig fremdgesteuert und hat im Vergleich zum letzten Budget um über 240.000 Euro mehr zu veranschlagen.

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In Wasser und Infrastruktur investiert

Trotzdem will die Gemeinde nicht untätig sein und investiert mehrere Millionen Euro. In die Wasserversorgung fließen 655.000 Euro, in die Abwasserbeseitigung mit neuen Kanälen und Kanalkataster 820.000 Euro. Für das Bergrettungsheim werden 580.000 Euro fällig. In den Fuhrpark der Feuerwehr wird heuer ebenfalls investiert, wenn auch nicht so viel wie nächstes Jahr. 210.000 Euro werden schlagend, insgesamt kommen aber 1,1 Millionen Euro auf die Gemeinde zu. Ein großer Posten ist auch die Instandhaltung des Straßennetzes und der Wanderwege. „Der Straßenbau begleitet uns die nächsten Jahre. Das sind erhebliche Beträge“, so Edgar Palm. Für das umfangreiche Wegenetz der Gemeinde fallen 2024 für Straßen, Brücken und Wanderwege rund 850.000 Euro an. Für die Erweiterung des Friedhofs sind 100.000 Euro budgetiert. Ein Kleinkraftwerk steht ebenfalls auf der Wunschliste, Kostenpunkt hier: 230.000 Euro im Jahr 2024. Die budgetierten Kosten sollten sich dann in den Folgejahren über Einnahmen selbst finanzieren und daher zu keiner weiteren finanziellen Belastung der Gemeinde führen. „Was davon tatsächlich bereits alles realisiert werden kann, muss erst noch näher geprüft werden, denn auch vor der Gemeinde machen die allgemeinen wirtschaftlichen Turbulenzen nicht Halt“, sagt Bürgermeister Herbert Bitschnau.

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Somit muss die Gemeinde dieses Jahr weitere 4,4 Millionen Euro Darlehen aufnehmen. Allein nur die Zinsen, die die Gemeinde heuer abbezahlen muss, belaufen sich auf rund 657.000 Euro. Trotz laufender Tilgungen von mehr als einer Million Euro steigt der zu erwartende Schuldenstand der Gemeinde daher von 12,5 Millionen auf knapp 16 Millionen Euro an. „Die finanzielle Lage der Gemeinde lässt daher grundsätzlich weiterhin wenig Spielraum zu. Dennoch wird versucht, im Rahmen der Möglichkeiten das Gemeindevermögen zu erhalten und zu erweitern“, so Herbert Bitschnau.

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