Böse Überraschung für Gäste nach McDonald’s-Besuch in Hohenems

Vorarlberg / 09.02.2024 • 16:07 Uhr
Christian Salzmann spricht von "Abzocke". Den Besuch in McDonald's in Hohenems wird er jedenfalls so schnell nicht vergessen.<span class="copyright"> VN/Paulitsch</span>
Christian Salzmann spricht von "Abzocke". Den Besuch in McDonald's in Hohenems wird er jedenfalls so schnell nicht vergessen. VN/Paulitsch

Warum ein gemütlicher Abend für Christian Salzmann (55) ein kostspieliges Nachspiel hat und was McDonald’s-Chef Loek Versluis dazu sagt.

Hohenems Es war ein gelungener Abend mit einer guten Freundin. In der Hohenemser Filiale der Fastfood-Kette McDonald’s wollten Christian Salzmann und seine Bekannte eigentlich nur eine Kleinigkeit essen und einen Kaffee trinken. An der Bar des McCafé hatten sie es sich dann gemütlich gemacht und beim Plaudern die Zeit vergessen. Es sollte das teuerste Heißgetränk im Leben der beiden werden, wie sich Wochen später herausstellte.

Im Dunkeln seien die Schilder nicht lesbar, ärgert sich Salzmann. <span class="copyright">VN/Paulitsch</span>
Im Dunkeln seien die Schilder nicht lesbar, ärgert sich Salzmann. VN/Paulitsch

Das Ungemach erreichte Salzmann per Post. In einem Schreiben einer Salzburger Firma, die sich auf Parkplatzüberwachung spezialisiert hat, wurde er zur Zahlung von 80 Euro aufgefordert. Ein Schreiben, das zeitgleich auch seine Freundin erhielt. Zu den Kosten für Speis und Trank im Restaurant summieren sich damit weitere 160 Euro, wie Salzmann vorrechnet. Der Appetit auf Burger und Co ist dem IT-Experten jedenfalls vergangen. “Das ist in meinen Augen einfach nur eine Abzocke”, ärgert sich der 55-Jährige über die üppige Parkstrafe.

Am Rand des Parkplatzes befinden sich Schilder, die andere Bereiche des Emspark betreffen. Dort wird erst nach drei Stunden gestraft. <span class="copyright">VN/Paulitsch</span>
Am Rand des Parkplatzes befinden sich Schilder, die andere Bereiche des Emspark betreffen. Dort wird erst nach drei Stunden gestraft. VN/Paulitsch

Dass man nicht unbegrenzt lange parken darf, sei ihm schon bewusst gewesen, räumt Salzmann ein. Allerdings seien auf dem Areal Tafeln mit unterschiedlich langen Parkzeiten angebracht. Tatsächlich weisen Schilder im vorderen Bereich des Emspark auf drei Gratis-Stunden hin, im Bereich von McDonald’s sind es hingegen nur 90 Minuten. Im Dunkeln, es sei ja Abend gewesen, habe er den Unterschied auch nicht erkennen können. Und überhaupt sei er so ins Gespräch vertieft gewesen, dass er auch gar nicht daran gedacht habe. “Im Lokal selbst bin ich von niemandem darauf aufmerksam gemacht worden, dass das Zeitlimit fürs Parken überschritten ist.”

Im Lokal selbst bin ich von niemandem darauf aufmerksam gemacht worden, dass das Zeitlimit fürs Parken überschritten ist", so Christian Salzmann. <span class="copyright">VN/Paulitsch</span>
Im Lokal selbst bin ich von niemandem darauf aufmerksam gemacht worden, dass das Zeitlimit fürs Parken überschritten ist", so Christian Salzmann. VN/Paulitsch

Neu ist die Parkplatzkontrolle beim Emspark in Hohenems nicht. Sie sei im April 2022 eingeführt worden, sagt McDonald’s- Chef Loek Versluis auf VN-Anfrage. Davor hätten Gäste oft keine Parkmöglichkeit gehabt, weil Dauerparker und Kunden anderer Geschäfte vor dem Restaurant gestanden seien. Das sei für seine Gäste ein unzumutbarer Zustand gewesen, so Versluis. Mittlerweile habe man die Situation in den Griff bringen können und werde das System auch an anderen Standorten einführen. Finanziell profitiere man von den Strafen nicht, versichert der McDonald’s-Franchisenehmer. “Wir bekommen keinen Cent”.

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Den dürfte es in Zukunft auch von Christian Salzmann nicht mehr geben. Dass ohne sein Wissen ein Parkraumnutzungsvertrag mit der externen Firma entstanden sei, hält er schlicht für eine “Frechheit”. Ausgestattet mit einem Konsumationsnachweis und der Zahlungsaufforderung, will Salzmann zudem den Konsumentenschutz einschalten. Dort habe man signalisiert, dass gegen die Forderung durchaus vorgegangen werden kann.

McDonald´s-Chef Loek Versluis kann den Ärger nicht nachvollziehen. "Wenn jemand zu schnell fährt, muss er ja auch eine Strafe bezahlen". <span class="copyright">VOL.at/Mayer</span>
McDonald´s-Chef Loek Versluis kann den Ärger nicht nachvollziehen. "Wenn jemand zu schnell fährt, muss er ja auch eine Strafe bezahlen". VOL.at/Mayer

Loek Versluis kann indes den Unmut nicht nachvollziehen. Überall würden Schilder auf die erlaubte Parkzeit hinweisen. Und sollte jemand länger im Restaurant bleiben wollen, erhalte der Gast einen QR-Code, der ihn von einer Zahlung befreie. Eine solche trete allgemein ohnedies erst nach zwei Stunden in Kraft, so viel Toleranz sei mit dem externen Unternehmen vereinbart. Und bei einem persönlichen Gespräch und einem entsprechen Beleg, könne man mit Kulanz rechnen. “Wir wollen ja nicht unsere Gäste verärgern, sondern nur dafür sorgen, dass für sie Parkmöglichkeiten zur Verfügung stehen”, so der McDonald’s-Chef.