Ein schwungvolles Leben

Vorarlberg / 12.04.2024 • 13:20 Uhr
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Andreas Forstingers große Leidenschaft gehört der Blasmusik. jules.photo

Neuer Kapellmeister des Musikvereins St. Anton i.M. freut sich auf Frühjahrskonzert.

STALLEHR Wenn am 20. April um 19 Uhr im Gemeindesaal in St. Anton im Montafon die Musik erklingt, ist erstmals Andreas Forstinger für das Programm zuständig. Der 26-jährige gebürtige Schrunser hat sich für seine Premiere das Motto „Tanz mit uns“ ausgewählt und dafür insgesamt neun Stücke – inklusive Zugabe – ausgewählt. „Der erste Teil ist konzertant geprägt, der zweite umfasst eher klassische Tanznummern“, verrät der frischgebackene Kapellmeister, worauf er bei der Zusammenstellung achtete. Als Fan von River Dance bzw. Lord of the Dance nahm er sich die spektakulären Tanzshows zum Vorbild.

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Der Montafoner wuchs praktisch mit der Musik auf.

Ein wenig Lampenfieber spürt der Vollblutmusiker schon, auch wenn er nicht zum ersten Mal den Taktstock in den Händen hält. „Ich habe bereits einmal einen Kirchenchor geleitet, da war ich nervöser“, hat er dennoch einen gewissen Respekt vor der großen Aufgabe. Schließlich ist das Frühjahrskonzert ein absoluter Höhepunkt für den Musikverein. Für Forstinger gilt, rund 30 Musikanten und Musikantinnen im richtigen Takt durch das Programm zu führen.

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Bei der aus elf Personen bestehende Formationen MuVukanten ist er Gründungsmitglied. jules.photo

In vielen Bereichen aktiv
Ein musikalischer Tausendsassa ist der Montafoner allemal. Nicht nur, dass er selbst mehrere Blechblasinstrumente wie Tenorhorn oder Euphonium spielt, ist er auch in zwei Musikvereinen sowie zwei Musikprojekten aktiv. Bei den seit fünf Jahren bestehenden MuVukanten (böhmische Besetzung mit elf Personen) ist er auch Gründungsmitglied. Auch bei der Militärmusik war er engagiert. Forstinger profitiert auch vom innovativen Montafoner Konzept „Dirigentennachwuchs neu denken“. So war der Musikverein St. Anton im Montafon zwei Jahre lang vergeblich auf der Suche nach einer musikalischen Leitung. Also teilten sich vier Jungdirigenten, zu denen auch Andreas Forstinger zählte, die Aufgabe. „Zwei haben im Sommer aufgehört und am Ende bin ich dann übrig geblieben“, erzählt der seit April in Stallehr wohnende Neo-Kapellmeister und Stabführer. „Das Dirigieren ist, wie ein neues Instrument zu lernen“ erzählt der Dirigentenschüler von Thomas Ludescher. Es geht darum, ein Orchester oder eine Band zu leiten und sicherzustellen, dass jeder Musiker zur richtigen Zeit den richtigen Ton spielt, um ein harmonisches und kraftvolles Klangerlebnis zu schaffen. Insgesamt gibt es vier zu beherrschenden Stufen von D1 bis D4.

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Seine Premiere mit dem Taktstock absolvierte Andreas Forstinger mit dem Kirchenchor.

Im Mai absolviert Forstinger die D3-Prüfung. Freies Wochenende kennt der umtriebige Montafoner derzeit praktisch keines. Proben und Auftritte stehen bis Sommer auf der Tagesordnung. Trotz seiner großen Leidenschaft für die Musik, die ihm vom Vater in die Wiege gelegt wurde, soll sie für Andreas Forstinger nicht mehr als ein Hobby bleiben. Der ehemalige Elektrotechnik-Lehrling hat sich hauptberuflich bis zum Software-Entwickler für Raupenkrane bei der Firma Liebherr „emporgearbeitet“. Ständige Weiterbildung ist für ihn selbstverständlicher. Schwungvoller kann man nicht durchs Leben gehen. CRO

Andreas Forstinger
Geboren
26.12.1997
Wohnort Stallehr
Ausbildung Lehre zum Elektrotechniker, danach 3 Jahre Monteur für Spezialtiefbaugeräte, HTL Bregenz: Aufbaulehrgang für Maschinenbau und AutomatisierungstechnikBeruf Software-Entwickler für Raupenkrane bei Liebherr
Hobbys Musik, Fischen, Sport
Vereine MV St. Anton (seit 2023), MV Schruns (seit 2011), MuVukanten (seit 2019), Brassband Vorarlberg (seit 2023)