Bezauer Schule stellt „KI-Testpiloten“

Bildungsminister Martin Polaschek präsentiert bei Schulbesuch im Bregenzerwald das Projekt
Bezau Künstliche Intelligenz (KI) greift in alle Bereiche der Gesellschaft ein – mit atemberaubender Geschwindigkeit und Intensität. Die Schulen werden von einem regelrechten KI-Tsunami überschwemmt und das Bildungsministerium ist extrem gefordert, die Thematik in den Griff zu bekommen und in die richtigen Bahnen zu lenken, denn, so Minister Martin Polaschek bei seinem Besuch in den Bezauer Wirtschaftsschulen, „KI öffnet nicht nur ungeahnte Chancen und neue Möglichkeiten, sie birgt aber auch Risiken und Gefahren und wird auch zu grundlegenden Veränderung in Lehrplänen und vor allem für Prüfungen führen.“

Praktiker einbeziehen
Das Ministerium begegnet dieser Herausforderung auf mehreren Ebenen und entwickelt nicht nur mit Experten entsprechende Strategien, sondern holt auch die Meinungen und Einschätzungen von Praktikern ein: bundesweit wurden 100 ausgewählte Schulen aller Typen auserkoren, als KI-Pilotschulen Erfahrungen zu sammeln und diese in die Diskussion einfließen zu lassen.

100 Schulen testen für 6000
„Wir schauen, wie diese 100 Pilotschulen mit KI in der Praxis umgehen, wie sie die Chancen nützen, und übertragen das dann auf alle rund 6000 Schulen in Österreich“, skizzierte Martin Polaschek die Zielsetzung für das „Projekt Pilotschulen“, für das repräsentative Schulen aus allen Stufen und Typen und in unterschiedlichem Umfeld ausgesucht wurden.

In Vorarlberg sind dies neben Bezau das BORG Dornbirn-Schoren, die HTL Rankweil, die HAK/PHAS Bludenz und die Landesberufsschule Dornbirn 2. Dieser Tage tourt Minister Polaschek durch Österreich und pflegt Gedankenaustausch in den ausgewählten Testschulen.
Bezau wieder Vorreiter
Besonders viel Zeit nahm er sich dafür in Bezau, denn es hat sich bis ins Ministerium herumgesprochen, dass die dortigen Wirtschaftsschulen auf dem digitalen Weg schon sehr weit sind. „Wir freuen uns und sind stolz darauf, dass wir als Testschule ausgesucht wurden“, betonte Direktor Mario Hammerer. Er sehe darin auch eine Auszeichnung der Schule, denn „wir waren schon vor mehr als 20 Jahren Vorreiter mit der Installierung der ersten Vorarlberger Notebook-Klasse – etwas das heute Standard ist“, erinnerte Hammerer an diese Initiativen in den digitalen Anfängen.

Dass die 1996 etablierte Handelsakademie als Schwerpunkt Informationstechnologie und E-Business wählte, war auf diesem Weg der nächste logische Schritt. Und dass sich diese Ausrichtung nicht nur auf die Handelsakademie beschränkt, kam beim sensationellen Sieg in Dresden zum Ausdruck: Dort gewann das Bezauer Team, das sich aus Schülerinnen und Schüler verschiedener Schultypen zusammensetzte, mit ihrem Projekt „Professor Hubalek“ das Finale der First-Lego-League, an der sich fast 600 Schulen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz beteiligt hatten.

Minister als „Testpilot“
Das Siegerprojekt war auch Teil der Präsentation beim Ministerbesuch und Martin Polaschek durfte sich als „Testpilot“ versuchen. Sprachlich gefordert war er dann bei der Präsentation des „jasskartengesteuerten Labyrinth-Spiels“, das von Schülern in breitestem Wälderdialekt erläutert wurde. In Bezau sei dies quasi „Amtssprache“, merkte Direktor Hammerer dazu humorvoll an und ergänzte, dass daneben noch sechs Fremdsprachen unterrichtet würden: Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Chinesisch und Deutsch. Keine Sprachprobleme gab es zum Abschluss des Ministerbesuchs: nach einem kurzen Rundgang durch die Schule gab es ein gemeinsames Essen aus der Schulkantine. STP


