Großer Bahnhof im Untergrund: “Es ist ein wichtiger Meilenstein”

In die Hypounterführung in Bregenz wurden knapp 15 Millionen Euro investiert. Jetzt ist sie auch offiziell eröffnet.
Bregenz Endlich wieder freie Bahn zwischen Stadt und See: Vor ziemlich genau zwei Jahren wurde die Hypounterführung in Bregenz für Sanierungsarbeiten gesperrt. Seit kurzen erstrahlt sie im neuen Glanz. Am Dienstag fand die offizielle Eröffnung statt. Jetzt fehlen nur noch ein paar Kleinigkeiten wie die Infovitrinen.
ÖBB, Land und Stadt haben rund 15 Millionen in das Projekt investiert. Es sei durchaus keine einfache Baustelle gewesen, berichtet ÖBB-Vorständin Judith Engel. „Gleisbereich, wenig Platz, arbeiten rund um die Uhr, viel Verkehr und allerhand andere Schwierigkeiten”, zählt sie auf. Für viele möge die Unterführung “bloß” eine Unterführung sein, sie sei aber auch „ein “wichtiger Meilenstein in der Summe der geplanten Meilensteine für Bregenz. Es geht in Richtung Modernisierung des gesamte Bahnhofsbereich, die Verträge sind so weit unterschreiben und es kommt jetzt sprichwörtlich ins Rollen”, betont Engel und verweist dabei auf die Vereinbarungen zum Neubau des Bahnhofs Bregenz, die Ende April unterschrieben wurden.


Die Hypounterführung verbindet die Stadt mit dem See, dient als Zugang zu den Bahnsteigen und soll während des Neubaus des Bregenzer Bahnhofs als Ersatzbahnhof dienen. “Es ist eine wichtige Infrastrukturmaßnahme, die große Wirkung insgesamt entfaltet”, ist Landeshauptmann Markus Wallner überzeugt. Vorarlberg sei ein gutes Beispiel dafür, “wie der Umstieg auf umweltfreundliche Mobilität funktionieren kann und wie man gemeinsam einiges bewegen kann.”




Neben neuen Oberflächen an den Wänden, neuen Natursteinbelägen am Boden sowie neuen Überdachungen und Oberflächen an den Bahnsteigen, wurde der seeseitige Aufgang komplett neu gebaut. Fünf Lifte, darunter zwei extralange, in denen auch ein Fahrrad mit Kinderanhänger Platz hat, machen die Unterführung außerdem barrierefrei. Parallel dazu, hat die Stadt in den vergangenen Monaten den Radweg, der entlang der Gleise verläuft, mit 70 Prozent Landesförderung um 650.000 Euro auf einigen hundert Metern verbreitert. Der Radweg in diesem Bereich, sei einer der am meisten frequentierten Radwege in Vorarlberg, zeigt Mobilitätslandesrat Daniel Zadra auf. “An einem normalen Tag sind durchschnittlich rund 2700 Radler unterwegs, an einem schönen Tag wie am Pfingstmontag über 10.000 Radler. Sie nutzen diese Unterführung sehr gerne, um zu den Bahnsteigen zu gelangen oder aber in die Innenstadt. Es ist also auch ein Wirtschaftsförderungsprogramm. Tausende Menschen kommen durch diese Unterführung in die Stadt”, ergänzt er.


Aus dem Unort sei ein Schmuckstück geworden, sagt Bürgermeister Michael Ritsch. „Das Einzige, was noch gut hereingepasst hätte, wäre eine öffentliche Toiletten gewesen“, merkt er an. Am Ende des Tages sei es aber eine unglaublich attraktive Verbindung zwischen See und Fußgängerzone. „Wir wissen, wie wichtig diese Verbindung in Zukunft sein wird. Die Schrankenschließzeiten werden nicht weniger. Da braucht es barrierefreie Verbindungen abseits der geschlossenen Bahnübergänge.“ Auch beim neuen Bahnhof, bei dem es jetzt in die Detailplanung geht, werde man eine attraktive Unterführung benötigen, die das Festspielquartier mit dem Bahnhof verbindet. „Ich freue mich auf die nächsten Projekte. So kann es weitergehen“, meint Ritsch.
