Prüfung wird zum Genussabend

Bezauer Schule pflegt Schulpartnerschaft beim traditionellen „Prüfungsessen“.
Bezau „Darf es vielleicht noch ein Kaffee oder ein Espresso sein . . .?“ fragt Amrei-Franziska ihre Gäste, denen sie eben das Dessert – Kanelbullar an Hagebuttensauce und Sanddornsorbet – serviert hat. Für die HLT-Schülerin aus Schoppernau ist der Prüfungstag fast gelaufen, dementsprechend entspannt nimmt sie letzte Bestellungen entgegen. Nicht nur sie ist gut gelaunt, auch bei den 24 Gäste im „Schul-Restaurant“ der Bezauer Wirtschaftsschulen ist die Stimmung ausgezeichnet, denn der Auftakt der „Prüfungsessen“ ist einmal mehr perfekt gelungen.

Direktor Mario Hammerer und sein Team – allen voran Karin Beer im Service und Thomas Pfeiffer in der Küche – freuen sich über die Komplimente und sehen sich in ihrem Bemühen bestätigt, die Schule als wichtigen Partner der Wälder Wirtschaft zu positionieren. Dem Kontakt zu Eltern, Vertretern von Partnerbetrieben oder Mittelschulen, aber auch politischen Entscheidungsträgern widmen die Bezauer Wirtschaftsschulen seit jeher großes Augenmerk. So wird im Laufe des Schuljahrs bei unterschiedlichen öffentlichen Schulveranstaltungen ein reger Austausch gepflegt – und einmal im Jahr wird dieser Austausch zu einem Genussabend, wenn die Schule die Vorprüfung der Höheren Lehranstalt für Tourismus dazu nützt, sich an sieben Abenden kulinarisch zu präsentieren.

Teil der Matura
Dieses „Prüfungsessen“ ist Teil der Matura und wird vorgezogen am Ende des vierten Schuljahrs durchgeführt. Schülerinnen und Schüler zeigen dabei, was sie in Küche und Service gelernt haben. Nicht nur im Unterricht an der Schule, sondern auch bei insgesamt 32 Wochen Praktikum im In- und Ausland, von Italien über Spanien, Frankreich, Irland oder Holland und so weiter, wobei diese Praktikumseinsätze auch den Nebeneffekt der Verbesserung von Sprachkenntnissen haben. Mittels Video-Clip stellen sich die Schülerinnen und Schüler vor und informieren dabei auch über ihre Praktikumseinsätze und ihre künftigen Berufsvorstellungen.

Prüfung ist zweigeteilt
Die Prüfung ist zweigeteilt und erstreckt sich über zwei Tage, wobei an einem Tag in der Küche und am anderen im Service gearbeitet wird. Aus aktuellem Anlass – bevorstehende EU-Wahl – wurde heuer als Prüfungsmotto „Frühling – Reise durch die europäische Küche“ gewählt.

Prüfung ist zweigeteilt
Für die Kochprüfung wird Kandidatinnen und Kandidaten jeweils ein Menü zugeteilt. Gemeinsam mit einem Commis aus der dritten Klasse werden dann Zutaten organisiert und die Zubereitung vorbereitet. Bewertet wird nicht nur das Menü selbst, sondern auch Arbeitsweise, Arbeitseinteilung und Arbeitsplatz.

Höhepunkt der Service-Prüfung ist das Menüservice, bei dem unter anderem. Tischdekoration aber auch der Gästekontakt bewertet werden. Zuvor werden vielfältige Kenntnisse abgefragt: flambieren, filetieren, tranchieren, marinieren, mixen von Bargetränken, arrangieren von Spezialgedecken, Erstellen einer Weinempfehlung, Zubereitung von Kaffeegetränken uvm.

Insgesamt rund 170 Gäste
Für länger als eine Woche wird das „Schul-Restaurant“ am Ende des Schuljahres zum Hauben-Lokal, in dem insgesamt rund 170 Gäste die Bezauer Schule von ihrer besten kulinarischen Seite kennenlernen dürfen. „Eine echte Win-Win-Situation“, betont Direktor Mario Hammerer, denn „wir können dabei unsere Schule präsentieren und im Gegenzug erhalten wir in angenehmer Atmosphäre bei interessanten Gesprächen wertvolle Anregungen zu einer weiteren Intensivierung der Partnerschaft“. STP




