“Durchwachsen ist noch ein nettes Wort”

Die Badesaison 2024 war bislang zum Vergessen, die Erwartungen für Juni sind bescheiden.
Schwarzach Das Becken quasi für sich allein, bei angenehmen 29 Grad Wassertemperatur. „Die Leute, die baden kommen, die schwärmen“, sagt Oliver Tschabrun, Geschäftsführer im Walgaubad Nenzing. In seiner Stimme schwingt ein leicht ironischer Unterton mit. Denn das, was für viele nach paradiesischen Zuständen klingt, ist in Wahrheit eine eher traurige Angelegenheit. Immer wieder Regen, Regen und nochmals Regen. Die bisherige Badesaison 2024 ist damit buchstäblich ins Wasser gefallen. „Durchwachsen ist noch ein nettes Wort“, merkt der Walgaubad-Geschäftsführer an. „Wir haben im Normalfall im Mai im Schnitt 7000 Badegäste, heuer waren es 5000. Der wichtigste Monat für uns Bäder ist allerdings der Juni, und der ist quasi schon ins Wasser gefallen. Wenn ich mir die Wetterberichte anschaue, erwarte ich mir nicht mehr viel.”

Bescheidene Zahlen
Auch im Erholungszentrum Rheinauen in Hohenems war die Stimmung schon besser. Geschäftsführer Ewald Petritsch kommt bis einschließlich Mittwoch auf bislang 20 Öffnungstage. “Das klingt viel, wir hatten aber nur fünfmal über 200 Besucher, der Spitzenwert lag bei zweimal 480 Besucher, insgesamt waren es bis 12. Juni 3600 Besucher. Letztes Jahr hatten wir im Vergleich dazu 26 Öffnungstage, sechs Tage mit über 2000 Besuchern und insgesamt 21.000 Besucher”, rechnet er vor. Die Saison hat der Rheinauen-Geschäftsführer deswegen noch lange nicht abgeschrieben. “Der Juli und August können noch alles herausreißen”, unterstreicht er. “Ich hatte schon mehrere solche Jahre. Der Mai ist oft schlecht, von Juni, Juli und August ist meistens ein Monat verregnet.” Oliver Tschabrun vom Walgaubad in Nenzing sieht das ähnlich. “Ich sage immer, abgerechnet wird zum Schluss. Es sind so viele Faktoren, die du nicht beeinflussen kannst. Das ist aber auch das Spannende an dem Job. Du weißt nie, was am nächsten Tag ist. Letztes Jahr hatte ich im Juli, August und September 63.000 Besucher von 100.000, ich kann also immer noch auf 70.000, 80.000 Besucher kommen.”

Im Harder Strandbad stellt sich die Frage nach den Öffnungstagen noch nicht. Nach dem Abriss Ende August 2023 sind derzeit noch die Arbeiten beim Neubau im Gange. Die Eröffnung ist laut Roman Juriatti, Betriebsleiter der Harder Sport- und Freizeitanlagen, am 6. Juli geplant. Was derzeit noch fehlt, ist die Wiese. “Die muss noch neu angesät werden”, erläutert er. Ob das klappt, ist eine Frage des Wetters. Doch Juriatti ist zuversichtlich: “Wenn es in nächster Zeit trocken ist, dann geht das schon.” Das Hochwasser habe im Moment jedenfalls keine Auswirkungen auf das Strandbad, im Gegensatz zum FKK-Strand. “Dort haben wir das größte Problem. Es ist alles überflutet, auch das Restaurant. Momentan geht im FKK gar nichts.”
