Schröckener Wirt-Legende „Tannberg-Fritz“ wird Pensionist

Fritz Moosmann rüstet zur Übergabe das Hotel Tannberg noch kräftig auf.
Schröcken Für touristische Schlagzeilen aus Schröcken sorgten zuletzt vor allem Probleme um das Mega-Projekt “The Heimat”, jetzt steht ein anderes Hotel im Fokus: Das Gasthaus/Hotel Tannberg, das derzeit Großbaustelle ist.

Behördliche Vorgaben
Grund für diese umfangreichen Baumaßnahmen sind zum Teil behördliche Vorgaben, denn Fritz Moosmann übergibt die Leitung des Hauses seinen Töchtern Ruth und Silke. „Mit der Hotel-Übergabe verbunden ist eine Neukonzessionierung und dafür muss vor allem feuertechnisch aufgerüstet werden“, so der als „Tannberg-Fritz“ weitum bekannte und geschätzte Gastronom im Gespräch mit der VN Heimat. „Und wenn wir schon dabei sind, dann werden auch eine Reihe anderer Maßnahmen, etwa die Erneuerung des Dachs beim Gästehaus, vorgenommen.“ Modernisiert wird im Zuge der laufenden Arbeiten auch der Wellness-Bereich.

Vor mehr als 50 Jahren
Das neue Dach war fällig, denn das Gästehaus stammt aus den frühen 1970-er Jahren. Es wurde 1972 errichtet, im gleichen Jahr, in dem Fritz Moosmann nach Schröcken kam und die Tochter des Hauses, Renate Strolz, heiratete. Fast 50 Jahre führten die beiden das 50-Betten-Haus, stets darauf bedacht, es auf aktuellem Stand zu halten. So wurden beispielsweise erst vor wenigen Jahren sämtliche Zimmer modernisiert. Drei Jahre nach dem Tod seiner Gattin (2021) fand es der heute 76-jährige an der Zeit, die Verantwortung in jüngere Hände zu legen. „Nach fast 60 Berufsjahren nicht mehr zu früh“, meint Moosmann, der zunächst die Handelsschule absolvierte und dann mit der Lehre ins Gastgewerbe einstieg. Nach Weiterbildungs- und Wanderjahren kam er 1972 nach Schröcken.

Jahrhundertelange Tradition
„Der Tannberg“ ist eines der traditionsreichsten Häuser der Region und die Anfänge liegen im 17. Jahrhundert. Damals, 1639, wurde die Pfarrkiche auf dem „Kirchenbühel“ errichtet samt dazugehörender Infrastruktur wie Pfarrhof, Rathaus und eben auch Dorfgasthaus.

Dieses Dorfzentrum, einschließlich der Pfarrkirche, wurden durch eine Brandkatastrophe am 28. August 1863 vollständig zerstört. Beim Wiederaufbau wurde das Gasthaus Tannberg – dort war der verheerende Brand, der auf Kirche und Nachbargebäude übergriff, ausgebrochen – von Kirche, Pfarrhof und Rathaus an den heutigen Standort auf der Nordseite der L 200 abgerückt.

Zwei wesentliche Erweiterungen
Rund ein Jahr nach dem Brand wurde 1864 der Neubau eröffnet. Zum Stammhaus kamen rund hundert Jahre später zwei Erweiterungen hinzu: In den 1950-er Jahren wurde der Anbau mit Speisesaal und Gästezimmern errichtet, 1972 kam auf der anderen Seite des Stammhauses das Gästehaus dazu.

„Einladender Standort“
Dass der Wiederaufbau vor 160 Jahren direkt an der ebenfalls vom Kirchenbühel nach unten verlegten Straße erfolgte, gereicht dem Haus heute zum Vorteil, denn dieser Standort ist im wahrsten Sinne des Wortes „einladend“ und führt dazu, dass Sommer wie Winter auch viele Tagesgäste einkehren, zumal die Sonnenterrasse einen atemberaubenden Blick auf die Bergwelt eröffnet.
Den lassen sich auch viele Ausflügler nicht entgehen, um bei ihrer Tour durch den Bregenzerwald hier gerne eine Rast einlegen. Speziell die vielen Biker, die auf der belieben „Bergtour“ über Hochtannberg, Flexen, Arlberg usw. hier unterwegs sind, wissen den Zwischenstopp „im Tannberg“ zu schätzen. STP
