Dauerdelinquent lernt nichts dazu: Wieder zwei Jahre Haft für 28-Jährigen

Er stiehlt, betrügt und logiert „gratis“. Erst im März wurde er aus einer vierjährigen Haft entlassen.
Feldkirch Er ist eigentlich noch jung, 28 Jahre und Vater einer kleinen Tochter. Doch seine Strafkarte ist bereits gut voll. Zehn Vorstrafen säumen seinen Lebensweg, fünf sind einschlägig. Doch, so Richterin Lisa Pfeiffer, er lernt offenbar nichts dazu. Erst im März dieses Jahres wurde er aus einer vierjährigen Haft entlassen. Doch er wurde sofort wieder straffällig. Diebstahl, Urkundenunterdrückung, Betrügereien. „Mein Mandant konnte nach seiner Entlassung einfach nicht Fuß fassen, das kommt immer wieder vor“, sagt Verteidiger Edwin Gantner.
Kleider, E-Bike, . . .
Der Mann aus Bosnien Herzegowina stahl bei H&M sowie bei Hervis Kleidung. Privatpersonen vermissten auf einmal ihr Handy, ihre Geldtasche oder andere Wertgegenstände. Bei einem Sportgeschäft bestellte der Mittellose ungeniert ein E-Bike im Wert von knapp 6000 Euro. Im Montafon und in Bludenz nächtigte er „gratis“ in Hotels, lud sogar noch jemanden ein. Auch Taxis benutzte er quer durchs ganze Land, ebenfalls ohne finanzielle Gegenleistung. In Summe beträgt der Schaden rund 3000 Euro. Der Großteil der Kleidung konnte sichergestellt werden, sie ist dennoch nicht mehr verkäuflich, weil Preisschilder und Markenembleme entfernt wurden. Er drohte mit „Zusammenschlagen“ und besaß Cannabis.
Wieder Gefängnis
Der 28-Jährige wurde 2020 zweimal verurteilt, 2021 und zuletzt 2024. Er saß bereits vier Jahre hinter Gittern, nun muss er wieder ins Gefängnis. Weil er immer wieder sehr schnell rückfällig wurde, steigt der mögliche Strafrahmen bei ihm auf viereinhalb Jahre. Weil er zur Gänze geständig war, bekommt er dieses Mal „nur“ zwei Jahre Haft. Die 3000 Euro Schadenswiedergutmachung erkennt er an, dafür will er aufkommen. Zudem muss er dem Bund im Rahmen des Verfalls 1800 Euro bezahlen. Doch es gibt auch Positives zu berichten: Der Verurteilte hat den Hauptschulabschluss nachgemacht, ein Antigewalttraining absolviert, hat den Drogen abgeschworen und über eine Sozialstelle eine Arbeit angeboten bekommen. Doch nun heißt es vorerst wieder einmal „sitzen“. Der Mann akzeptiert das Urteil.