Wälder Tourismus-Sommer startete verhalten

Bregenzerwald beklagt im ersten Saisondrittel Nächtigungsminus von knapp fünf Prozent.
Egg Conny Kriegner, Geschäftsführerin von Bregenzerwald Tourismus, trat nicht ohne Grund auf die Euphorie-Bremse, als die Statistik für den Monat Mai das beste Nächtigungs-Ergebnis aller Zeiten auswies. „Es hängt viel davon ab, wie die Feiertage – Christi Himmelfahrt, Pfingstmontag und Fronleichnam – liegen“, so Kriegner, „denn diese Feiertage laden viele zu einem Kurzurlaub ein. Und dann wird natürlich das Nächtigungs-Ergebnis – entweder im Mai oder im Juni – entsprechend gesteigert, bzw. verringert. Man muss deshalb für einen seriösen Vergleich die beiden Monate zusammen betrachten.“

Heuer war die Feiertags-Konstellation besonders „Mai-freundlich“: Schon der 1. Mai fiel auf einen Mittwoch – mit eineinhalb oder zwei Fenstertagen ergab dies fünf Tage Kurzurlaub. Christi Himmelfahrt ist ein Feiertag, der von Donnerstag bis Sonntag zu einem viertägigen Kurzurlaub einlädt und dann fielen heuer auch noch Pfingsten und Fronleichnam in den Mai.
Ernüchterung im Juni
Der Freude über ein hervorragendes Mai-Ergebnis folgte im Juni Ernüchterung, denn der Nächtigungsrückgang war weit stärker als befürchtet: gegenüber Juni 2023 ein Minus von mehr als 24.000 Übernachtungen, das sind fast 19 Prozent, und – die Coronajahre 2020 und 2021 ausgeklammert – das schlechteste Juni-Ergebnis seit 2016. Das konnte auch der außergewöhnlich nächtigungsstarke Mai nicht kompensieren, sodass unter dem Strich für Mai/Juni ein Nächtigungsminus von mehr als 10.000 Übernachtungen oder knapp fünf Prozent bleibt.
Uneinheitliches Bild
Die Detailergebnisse in den 22 Gemeinden offenbaren ein uneinheitliches Bild: so blieben beispielsweise die Zahlen in Au im Vergleich mit dem Vorjahr praktisch stabil, in der Nachbargemeinde Schoppernau musste ein Minus von mehr als 2200 Übernachtungen, fast zehn Prozent, hingenommen werden. Den stärksten Rückgang gab es in Mellau, fast 3000 Übernachtungen fehlen hier auf das Vorjahr. Ein Teil davon ist dem Hotel Sonne geschuldet, das bekanntlich wegen umfangreicher Umbauarbeiten geschlossen war.
Vierstellig auch das Minus in Damüls (minus 1700 Übernachtungen/zehn Prozent) und nur knapp darunter in Lingenau (minus 950 Nächtigungen/14 Prozent) sowie Hittisau (minus 850 Nächtigungen/sechs Prozent).
Dem gegenüber lassen sich die „Gewinner“ an einer Hand abzählen: Egg (plus 500 Nächtigungen) sowie Bezau (plus 400) Sibratsgfäll (plus 250) und Langeneg (plus 135) konnten sich noch am besten behaupten, in Sulzberg Reuthe, Doren und Bizau lagen die marginalen Nächtigungszuwächse nur im zweistelligen Bereich. STP