D’Musig spielt a d’r Wärme

Schwarzenberger Markt wollte vor dem Schlechtwetter nicht kapitulieren.
Schwarzenberg Tiefhängende Wolken hatten auch ihr Gutes: sie verhüllten schneebedeckte Bergspitzen, Vorboten des Winters, auf die man in Schwarzenberg gerne verzichtet hätte, denn sie beeinträchtigten den Traditionsmarkt doch ganz erheblich: Zum einen waren Besuchermassen überschaubar und auch manche Stände blieben leer, weil Marktfahrer dem Event fernblieben, oder ihre Zelte – im wahrsten Sinne des Wortes – vorzeitig abbrachen. Aber absagen? Kam für die Veranstalter nicht in Frage. Sie reagierten und konnten sich natürlich auch auf die leistungsfähige Gastronomie rund um das Marktgeschehen verlassen.

Weinlaube statt Weinstand
Entspannt konnte sich der Krankenpflegeverein vorbereiten, das Tanzhaus war ja wettersicher. Anders der Kirchenchor, der traditionell auf dem Markt zur Weinverkostung lädt. Der Stand blieb zwar verwaist, aber ein Hinweisschild lockte in eine eilig eingerichtete Weinlaube, in der man sich gemütlich niederlassen konnte.

Die Musik funktionierte ihr Probenlokal um und hatte sogar große Transparente anfertigen lassen, die Marktbesucher in die untere Etage des Angelika-Kauffmann-Saals einluden.

Was üblicherweise bei den Getränkeständen schattenspendende Wirkung hatte, war an diesem Tag Regenschutz, unter dem sich die Gäste zusammendrängten. Es wäre vielleicht eine Alternative gewesen, coole Drinks durch Glühwein und Tee zu ersetzen, aber so weit wollte man offenbar doch nicht gehen, sind ja noch gut zehn Wochen bis zum Adventmarkt.

So schlecht war es gar nicht
Marktfahrer, die Schwarzenberg dem Sauwetter zum Trotz die Treue hielten, waren zum Teil gar nicht unzufrieden, sondern positiv überrascht. Etwa Alois Wise Feurstein von der Wälder Metzge in Warth, für den es keine Frage war, vom verschneiten Hochtannberg nach Schwarzenberg zu kommen. „Ich war überrascht, ich hatte fast zu wenig Ware mitgebracht, das Meiste war ausverkauft“, zog er gegen Marktende positive Bilanz. Es seien zwar viel weniger Marktbesucher gekommen, als dies bei schönem Wetter der Fall gewesen wäre, aber die, die trotzdem gekommen sind, wussten das Angebot regionaler Spezialitäten zu schätzen, vermutete der Wälder Metzger, treuer Stammgast nicht nur in Schwarzenberg, sondern auch auf anderen Markt-Events.

So vertrat er das Wälder Metzgerhandwerk auch auf der Handwerksausstellung in Dornbirn und stellte dafür sogar runde Jubiläen zurück: Dieser Tage beging der vielseitige Unternehmer seinen 60er und zugleich das 20-Jahr-Jubiläum seines Betriebes in Warth. Dorthin hat er 2004 die „Zentrale“ seiner Metzgerei verlegt, in einem multifunktionalen Gebäude die Sennerei, einen Imbiss samt Verkaufsladen für regionale Spezialitäten und als weiteres Standbein Zimmervermietung installiert. „Zeit zum groß Feiern blieb leider nicht – es ist zu viel zu tun“, meint er dazu lachend.
Herzstück des Marktes
Viel zu tun hatte auch die Gastronomie im Angelika-Kaufmann-Saal, wo nicht nur wegen der Käseprämierung der Ansturm von Gästen außergewöhnlich groß war. Wolfgang Mätzler, Chef der Saal-Gastronomie, hatte deshalb auch prominente Unterstützung ins Herzstück des Marktes geholt: den bekannten „Haubenkoch im unruhigen Ruhestand“ Engelbert Kaufmann, pensionierter Adler-Wirt in Schwarzenberg und viele Jahre auch gastronomischer Hausherr im Saal. STP