Ein Band über Generationen hinweg
Rund 700 Gäste bei der 70. Eugen-Russ-Ausfahrt auf der “Sonnenkönigin”.
Bregenz Das gab es in der langen Geschichte ihres Bestehens noch nie. Fast 700 Bewohnerinnen und Bewohner aus landesweit 34 Pflegeheimen sowie Betreuende und freiwillig Helfende konnte VN-Herausgeber Eugen A. Russ zur 70. Eugen-Russ-Ausfahrt auf der „Sonnenkönigin“ begrüßen. Er tat es wohlwollend und mit warmen Worten der Dankbarkeit: „Es ist uns eine Ehre, diese schöne Tradition fortzusetzen und Ihnen auf diesem Weg unsere Anerkennung und Wertschätzung für das, was sie geleistet haben, zu zeigen.“ Genießen wir diesen Tag gemeinsam, und stärken wir die Verbundenheit, die uns alle zusammenhält.“
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Vom Auto auf das Schiff
Das Band zwischen den Generationen hält nun schon seit dem 30. Oktober 1954. Nach dem ersten Aufruf zur Teilnahme, der am 20. Oktober erfolgt war, hatten sich 36 Autobesitzer in den Dienst der guten Sache gestellt. Für mehr als 100 betagte Menschen ging es damals von Oberlochau nach Bludenz und über Feldkirch und Lustenau wieder zurück. Aus Umweltgründen erfolgte der einige Jahre später der Umstieg auf das Schiff. Zuerst wurde das Motorschiff „Vorarlberg“ einmal jährlich zum Treffpunkt der Teilnehmer der Eugen-Russ-Ausfahrt. Inzwischen ist es die „Sonnenkönigin“, und die war gestern, Dienstag, bis unter das sprichwörtliche Dach besetzt.
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Neben der Herausgeberfamilie machten auch Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens den Passagieren ihre Aufwartung, so Bischof Benno Elbs, der die Ausfahrt als ein herzliches Danke an die alten Menschen bezeichnete, Militärkommandant Brigadier Gunter Hessel, Vorarlberg Lines-Chef Alexandro Rupp, Hildegard Breiner, VN-Ombudsmann Erich Schwärzler, der Schwarzacher Altbürgermeister Helmut Leite sowie das aktuelle Gemeindeoberhaupt Thomas Schierle und Stadtarchivar Thomas Klagian.
Seit 73 Jahren verheiratet
Nach der von Mo Catering servierten Jause war Unterhaltung angesagt. Während Chefkapitän Robert Gorschek und seine Crew das Schiff ruhig über den Bodensee steuerten, ging an Bord die Post ab. „Mirakuli“ sorgte mit seinen Zauberkünsten für Staunen, das Duo „Wald 2“ mit musikalischen Weisen für Stimmung. Große Beachtung fanden die Videofilme über drei 100-jährige Damen, die Moderator Roberto Kalin auf zu Herzen gehende Weise aus ihrem langen Leben erzählten.
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Berührend auch das Paar, das händchenhaltend am Tisch der Delegation aus Frastanz saß. Berta (92) und Franz (94) Pescosta hatten erst am Samstag ihren 73. Hochzeitstag gefeiert. Franz lebt seit gut zwei Monaten im Pflegeheim. Seine Frau kommt ihn jeden Tag besuchen. „Ich würde ihn immer wieder heiraten“, sagt Berta mit einem liebevollen Blick auf ihren Mann. Bei der Russ-Ausfahrt waren sie zum ersten Mal, und es hat beiden gefallen.
