Herber Rückschlag für Wälder Tourismus

Vorarlberg / 31.10.2024 • 10:00 Uhr
Symbolbild Diedamskopf Bergbahnen Bregenzerwald Lifte Gondeln Sommerbetrieb Wandern
Der Bregenzerwald ist im Herbst ein Paradies für Naturliebhaber, Wanderer und Mountainbiker. Heuer wussten das weniger Urlauber zu schätzen. VN/Paulitsch

September-Nächtigungen brachen gegenüber 2023 um knapp 14 Prozent ein.

Egg „Land unter!“ hieß es im September in weiten Teilen von Ostösterreich und noch sind nicht einmal die direkten Schäden vollständig erfasst, von Folgeschäden ganz zu schweigen, denn solche reichen weit über die direkt betroffenen Regionen hinaus, wie etwa auch die September-Nächtigungsstatistiken selbst im weit entfernten und deshalb nicht unmittelbar betroffenen Vorarlberg zeigen: Landesweit wurde gegenüber dem September 2023 ein Minus von fast 82.000 Übernachtungen beklagt, das sind mehr als elf Prozent.

Bregenzerwald knapp darüber

Im Vergleich mit dem Landesdurchschnitt hat der Bregenzerwald sogar noch deutlicher verloren: 13 Prozent oder fast 20.000 Nächtigungen fehlen gegenüber dem September 2023. Da ist es auch nur ein schwacher Trost, dass es Regionen gibt, die noch schlimmer unter die Räder kamen: Das Montafon verlor mehr als 17 Prozent, ebenso die Alpenregion Bludenz und der Arlberg büßten gegenüber dem Vorjahrsmonat mehr als ein Viertel (26,5 Prozent) der Übernachtungen ein. Lediglich die Region Bodensee-Vorarlberg sowie das Kleinwalsertal konnten mit relativ geringen Einbußen von jeweils nur gut vier Prozent das Gesamtminus etwas dämpfen.

Nächtigungszahlen
Auch wenn das September-Wetter ein arger Spielverderber war: GF Cornelia Kriegner wird der Tourismus-JHV einen ordentlichen Gesamtbericht vorlegen können. STP

Auch gesamt in roten Zahlen

Damit hat der September auch die Hoffnungen auf eine insgesamt positive Sommerbilanz jäh zerstört, denn der Oktober kann die September-Verluste nie und nimmer ausgleichen. Dabei lag man im Wald auf gutem Kurs, bis Ende August – vier von sechs Sommermonaten – lagen die Gesamtnächtigungen nur rund 10.000 Übernachtungen. Das Pendel schlug im September allerdings in die falsche Richtung aus, statt Aufholjagd kam ein Minus von fast 20.000 Nächtigungen gegenüber dem Vorjahrsmonat hinzu.

Wie massiv der Rückgang war, zeigt ein Blick auf die Langzeitstatistik: 2024 brachte das schwächste Ergebnis seit zehn Jahren – selbst zu Zeiten von Corona war die Buchungslage im September besser.

Im Bereich von 2022/23

Der Oktober war auch nicht dazu angetan, die Verluste aus dem September wettzumachen. Dennoch wird der Generalversammlung am 22. November eine ordentliche Gesamtbilanz für das Tourismusjahr 2023/24 vorgelegt werden können: Dank eines guten Winters mit einem Plus von rund 28.000 Nächtigungen gegenüber Winter 2022/23 wird die Gesamtbilanz im Bereich des Vorjahrs liegen – wieder bei rund 1,85 Millionen Übernachtungen von November 2023 bis Oktober 2024.

Interessantes Detail: Mehr als zwei Drittel des Nächtigungsrückgangs sind drei der 22 Gemeinden geschuldet – Mellau beklagte ein Minus von fast 11.000 Übernachtungen, minus 6.000 waren es in Schoppernau und über 3.300 in Damüls. STP