Das lange Warten hat ein Ende: Der Arlbergtunnel ist startklar

Aufgrund intensiver Schneefälle wurde der Arlbergtunnel bereits am Donnerstagabend zwischen 20 und 22 Uhr vorzeitig geöffnet. Die ursprünglich für Freitag geplante Freigabe musste vorgezogen werden, da die Arlberg Passstraße (B197) wegen massiver Schneefälle komplett gesperrt werden musste. Sieben Monate war der längste Straßentunnel Österreichs nicht durchfahrbar.
St. Jakob, Langen Das Werk ist vollbracht. Die Arbeiten im und vor dem Arlbergtunnel sind so gut wie abgeschlossen. Am Freitag gegen Mittag hätte die unterirdische Verbindung zwischen Vorarlberg und Tirol nach sieben Monaten wieder für den Verkehr freigegeben werden sollen. Gekommen ist es am Donnerstagabend anders: Aufgrund intensiver Schneefälle wurde der Tunnel bereits am Donnerstagabend zwischen 20 und 22 Uhr vorzeitig geöffnet. Der Verkehr konnte in Konvois, begleitet von der Polizei, den Tunnel passieren.

Neue Fahrbahn, neue Tunnelbeschichtung, bessere Entwässerung, neue Mautstelle: Über 200 Menschen haben seit 15. April im längsten Straßentunnel Österreichs gearbeitet. Insgesamt wurden knapp 100 Millionen Euro in die zweite Sanierungsphase nach 2023 investiert.





Am Donnerstag herrschte auf dem Mautplatz noch Hochbetrieb. Es sind die allerletzten Arbeiten, Tests und Abnahmen vor der großen Eröffnung: Parkflächen um das Verwaltungsgebäude bei der Mautstelle asphaltieren, Parkplätze markieren, Pflastersteine verlegen, Mautkabinen reinigen, eine Straßenleuchte vor dem Tunnel montieren, die Schneefahrbahn räumen. Parallel dazu liefen die letzten Tests. „Wir sind sehr zuversichtlich, dass alles klappt. Die Tests waren bis jetzt eigentlich alle sehr positiv, auch bei der Mautstelle“, sagte Projektleiter Tobias Wolf kurz nach Mittag.





In den vergangenen Monaten ließ die Asfinag rund 23.000 Kubikmeter Betonfahrbahn vor allem auf Vorarlberger Seite erneuern. 60 Prozent der alten Fahrbahn wurden vor Ort wieder verwendet und eingebaut, nachdem das Material in einer Mischanlage aufbereitet wurde. Die helle Gesteinskörnung, die für die Oberfläche der Betonfahrbahn verwendet wurde, hat die Funktion, den Strombedarf für die Beleuchtung zu senken. Gleichzeitig wurden 75.000 Quadratmeter Tunnelwänden und -decken beschichtet und die Entwässerung verbessert. Die größten Herausforderungen dabei: wenig Platz, viel Baustellenverkehr und ein sehr enger Zeitplan. Auch einigen Überraschungen waren dabei. “Wir bauen im Bestand, da gibt es immer ein paar Überraschungen, aber das ist normal”, merkt Projektleiter Wolf an. “Bei einem Bauwerk, das 45 Jahre alt ist, kann es immer vorkommen, dass damals etwas gemacht worden ist, das nicht am Plan oben ist. Aber es ist nichts, was man nicht beheben hätten können.”


Neu ist auch die Mautstelle auf Tiroler Seite. Dort, wo es möglich war, wurde Holz verwendet. Die Stromversorgung erfolgt über Erdwärme und Sonnenenergie. Es gibt neue Automaten, neue Bildschirme und neue Kabinen. “Die ganze Mautabfertigung wurde auf den letzten Stand der Technik gebracht”, ergänzt Tobias Wolf.
Das Werk ist vollbracht. Laut Asfinag ist auf längere Sicht keine Sperre dieser Größenordnung mehr notwendig.





