Das lange Warten hat ein Ende: Der Arlbergtunnel ist startklar

Vorarlberg / 21.11.2024 • 17:00 Uhr
Das lange Warten hat ein Ende: Der Arlbergtunnel ist startklar
Freie Fahrt durch den Arlbergtunnel. VN/Stiplovsek

Aufgrund intensiver Schneefälle wurde der Arlbergtunnel bereits am Donnerstagabend zwischen 20 und 22 Uhr vorzeitig geöffnet. Die ursprünglich für Freitag geplante Freigabe musste vorgezogen werden, da die Arlberg Passstraße (B197) wegen massiver Schneefälle komplett gesperrt werden musste. Sieben Monate war der längste Straßentunnel Österreichs nicht durchfahrbar.

St. Jakob, Langen Das Werk ist vollbracht. Die Arbeiten im und vor dem Arlbergtunnel sind so gut wie abgeschlossen. Am Freitag gegen Mittag hätte die unterirdische Verbindung zwischen Vorarlberg und Tirol nach sieben Monaten wieder für den Verkehr freigegeben werden sollen. Gekommen ist es am Donnerstagabend anders: Aufgrund intensiver Schneefälle wurde der Tunnel bereits am Donnerstagabend zwischen 20 und 22 Uhr vorzeitig geöffnet. Der Verkehr konnte in Konvois, begleitet von der Polizei, den Tunnel passieren.

Das lange Warten hat ein Ende: Der Arlbergtunnel ist startklar
Die Ampeln gehen wieder auf Grün.

Neue Fahrbahn, neue Tunnelbeschichtung, bessere Entwässerung, neue Mautstelle: Über 200 Menschen haben seit 15. April im längsten Straßentunnel Österreichs gearbeitet. Insgesamt wurden knapp 100 Millionen Euro in die zweite Sanierungsphase nach 2023 investiert.  

Das lange Warten hat ein Ende: Der Arlbergtunnel ist startklar
Allerletzte Arbeiten vor der großen Eröffnung.
Das lange Warten hat ein Ende: Der Arlbergtunnel ist startklar
Das lange Warten hat ein Ende: Der Arlbergtunnel ist startklar
Das lange Warten hat ein Ende: Der Arlbergtunnel ist startklar
Das lange Warten hat ein Ende: Der Arlbergtunnel ist startklar

Am Donnerstag herrschte auf dem Mautplatz noch Hochbetrieb. Es sind die allerletzten Arbeiten, Tests und Abnahmen vor der großen Eröffnung: Parkflächen um das Verwaltungsgebäude bei der Mautstelle asphaltieren, Parkplätze markieren, Pflastersteine verlegen, Mautkabinen reinigen, eine Straßenleuchte vor dem Tunnel montieren, die Schneefahrbahn räumen. Parallel dazu liefen die letzten Tests. „Wir sind sehr zuversichtlich, dass alles klappt. Die Tests waren bis jetzt eigentlich alle sehr positiv, auch bei der Mautstelle“, sagte Projektleiter Tobias Wolf kurz nach Mittag.

Arlbergtunnel
Projektleiter Tobias Wolf (r.) ist zuversichtlich.
Das lange Warten hat ein Ende: Der Arlbergtunnel ist startklar
Die Mautstelle wurde neu gebaut.
Das lange Warten hat ein Ende: Der Arlbergtunnel ist startklar
Die Arlbergtunnel ist insgesamt 15.508 Meter lang. Ein Teil davon ist Galerie. Die reine Tunnellänge beträgt 13.972 Meter.
Das lange Warten hat ein Ende: Der Arlbergtunnel ist startklar
Das lange Warten hat ein Ende: Der Arlbergtunnel ist startklar
Jahreskartenbesitzer müssen in den nächsten Monaten keine neue Karte lösen: Die Gültigkeit des Jahrestickets wird um die Dauer der Sperre automatisch verlängert.

In den vergangenen Monaten ließ die Asfinag rund 23.000 Kubikmeter Betonfahrbahn vor allem auf Vorarlberger Seite erneuern. 60 Prozent der alten Fahrbahn wurden vor Ort wieder verwendet und eingebaut, nachdem das Material in einer Mischanlage aufbereitet wurde. Die helle Gesteinskörnung, die für die Oberfläche der Betonfahrbahn verwendet wurde, hat die Funktion, den Strombedarf für die Beleuchtung zu senken. Gleichzeitig wurden 75.000 Quadratmeter Tunnelwänden und -decken beschichtet und die Entwässerung verbessert. Die größten Herausforderungen dabei: wenig Platz, viel Baustellenverkehr und ein sehr enger Zeitplan. Auch einigen Überraschungen waren dabei. “Wir bauen im Bestand, da gibt es immer ein paar Überraschungen, aber das ist normal”, merkt Projektleiter Wolf an. “Bei einem Bauwerk, das 45 Jahre alt ist, kann es immer vorkommen, dass damals etwas gemacht worden ist, das nicht am Plan oben ist. Aber es ist nichts, was man nicht beheben hätten können.”

Das lange Warten hat ein Ende: Der Arlbergtunnel ist startklar
Der Arlbergtunnel war bei der Eröffnung am 1. Dezember 1978 der längste Straßentunnel der Welt, mittlerweile ist er immer noch der längste Straßentunnel Österreichs.
Das lange Warten hat ein Ende: Der Arlbergtunnel ist startklar
Bei der Maustelle gibt es neu zwölf Abfertigungsspuren plus weitere Spuren für Lkw.

Neu ist auch die Mautstelle auf Tiroler Seite. Dort, wo es möglich war, wurde Holz verwendet. Die Stromversorgung erfolgt über Erdwärme und Sonnenenergie. Es gibt neue Automaten, neue Bildschirme und neue Kabinen. “Die ganze Mautabfertigung wurde auf den letzten Stand der Technik gebracht”, ergänzt Tobias Wolf.

Das Werk ist vollbracht. Laut Asfinag ist auf längere Sicht keine Sperre dieser Größenordnung mehr notwendig.

Das lange Warten hat ein Ende: Der Arlbergtunnel ist startklar
Die neuen Automaten.
Das lange Warten hat ein Ende: Der Arlbergtunnel ist startklar
Das lange Warten hat ein Ende: Der Arlbergtunnel ist startklar
Die Mautkabinen sind laut Asfiang innen besser aufgeteilt sowie energie- und schalloptimiert.
Das lange Warten hat ein Ende: Der Arlbergtunnel ist startklar
Das lange Warten hat ein Ende: Der Arlbergtunnel ist startklar
Das lange Warten hat ein Ende: Der Arlbergtunnel ist startklar