Ali D. gedeckt: Türsteher vor Gericht

Aus Angst gab der Bosnier an, gar nichts von der Schießerei gesehen zu haben.
Feldkirch Ali Haydar D. wurde im Februar in Basel festgenommen. Der Mann wird unter anderem beschuldigt, im Jänner vor dem Lustenauer Nachtclub Sender Schüsse abgefeuert zu haben. Die Staatsanwaltschaft hat ihn deshalb, allerdings noch nicht rechtskräftig, wegen Mordversuches angeklagt. Bei dem Vorfall wurden zwei Männer schwer verletzt. Kommt es zum Geschworenenprozess, muss D. mit einer Strafe bis zu lebenslänglich rechnen. Doch noch ist es nicht so weit. Erst einmal müssen sich alle jene Personen vor Gericht verantworten, die bei ihrer polizeilichen Einvernahme ganz offensichtlich gelogen haben – und das sind einige. Am Dienstag war ein 32-jähriger Bosnier dran, der angab, von der Schießerei vor dem Lokal nichts gesehen zu haben, weil er zu dem Zeitpunkt im Lokal war. Das war allerdings gelogen.
Alles zugegeben
Es gibt einige Videokameras vor Ort. Darauf sind die Szenen vor dem Lokal zu sehen, bei denen die Schüsse fielen. Auf dem Video ist auch der 32-jährige damalige Security zu sehen. Nachdem man ihn mit den Sequenzen konfrontiert hatte, gab er zu, dass er alles beobachten konnte. Er erklärt Richter Marco Mazzia auch, warum er gelogen und den Täter gedeckt hat: „Ich hatte einfach Angst, dass er mir oder meiner Familie etwas antut“. Das ist glaubwürdig, schließlich ist der mutmaßliche Schütze kein unbeschriebenes Blatt. Gekannt hat er ihn allerdings nicht.
Hohe Strafe
Staatsanwalt Heinz Rusch erklärt dem Geständigen, der bislang noch nie mit dem Gesetz in Konflikt geraten war, dass Falschaussagen streng bestraft werden, weil die Behörden auf ehrliche Zeugen angewiesen sind. Der Mann, der seine Eltern finanziell unterstützt und damals den Job als zusätzliches Einkommen dringend brauchte, entschuldigt sich nochmals. Die Strafe wegen Falschaussage und Begünstigung muss er trotzdem zahlen. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.