Das ist die Bilanz der Feuerwehren für 2024

Über 5600-mal rückten die Feuerwehren aus, knapp jede fünfte Alarmierung war wegen eines Brandes. Die Herausforderungen nehmen zu, meist direkt vor der Haustür.
Feldkirch 5642. So viele Einsätze verzeichneten die Vorarlberger Feuerwehren im Jahr 2024, im Vorjahr waren es 5496. Der Trend geht dabei wie seit Jahrzehnten hin zum technischen Einsatz, wie etwa Hilfestellungen bei Autounfällen oder Aufräumarbeiten bei Sturmschäden. So waren von den 5642 Einsätzen 3416 besagte technische Einsätze, 2023 waren es noch 3330.
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Für die 6690 Feuerwehrleute im Land bedeutet dies tagtäglich 15 Alarmierungen, im Schnitt sind 13 freiwillige Helfer eineinhalb Stunden im Einsatz. Unterm Strich sind das freiwillige Einsatzdienstleistungen im Wert von 4,3 Millionen Euro, rechnet der Feuerwehrlandesverband vor. “Nur mit einem massiven Aufgebot von Personal und Gerätschaften lassen sich solche Brandereignisse erfolgreich bekämpfen”, zeigt sich Landesfeuerwehrinspektor Herbert Österle dankbar.
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Es brannte tausendmal
Zieht man die 2226 Brandeinsätze heran, waren es 1042 tatsächliche Brände. Hinzu kommen 364 Fehlalarme aufgrund technischer Gebrechen und 763 Täuschungsalarme (es wird eine Einwirkung fälschlicherweise als Brand eingestuft) von Brandmeldeanlagen. Die unnötigen Alarmierungen durch Brandmeldeanlagen nehmen naturgemäß zu, bestätigt Markus Beck, seit diesem Jahr neuer Geschäftsführer des Landesfeuerwehrverbands. Dies liegt einerseits daran, dass diese immer häufiger verbaut werden und auch immer sensibler werden, um rechtzeitig Alarm schlagen zu können. Hinzu kommen 57 gewollte oder ungewollte telefonische Fehlalarme.
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Noch gut in Erinnerung dürften vielen der Großbrand des Altstoffsammelzentrums in Feldkirch im vergangenen März sein. Neun Feuerwehren konnten zumindest sicherstellen, dass weder die umliegenden Wohnhäuser noch die Tankstelle, Bauhof oder der angrenzende Wald von den Flammen erfasst wurden.
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Im selben Monat musste Vorarlberg das einzige Brandopfer des Jahres bedauern: Ein Mann starb bei einem Hausbrand in Hittisau; als Brandursache wird ein elektrischer Heizlüfter festgestellt.
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Glücklicher waren die Umstände bei einem Brand auf einem Bauernhof im September: Über 30 Kühe und Kälber konnten aus einem brennenden Stall in Schwarzenberg gerettet werden. Zehn Feuerwehren aus dem Bregenzerwald waren damals im Einsatz.
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Einsätze werden aufwendiger
Die meiste Arbeit fällt jedoch abseits der Einsätze an: Über 70 Prozent des Zeitaufwandes der Feuerwehrleute fließt in Ausbildung, Pflege der umfangreichen Ausrüstung und Verwaltungsaufgaben. “Die Ausbildung wird immer aufwendiger, da sich auch die Bausubstanz verändert hat”, erklärt Beck. “Aus einem Passivhaus dringt nichts heraus, aber auch nicht hinein”, erklärt er überspitzt. Aber es sei nun einmal so: Dreifach verglaste Fenster leisten mehr Widerstand, als es einfache tun würden. Einbruchssichere Haustüren unterscheiden nicht zwischen Verbrecher und Ersthelfer. “Und gut isolierte Dächer machen mehr Arbeit, bis man zum Brandherd Zugang hat. “Auch ein Dach zu öffnen, wurde durch die modernen Bautechniken komplexer”, zeigt Beck auf. Um dennoch schnell und sicher einen Einsatz abschließen zu können, braucht es entsprechende Ausbildung und Übung.
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Doch der technische Fortschritt hat natürlich auch Vorteile. So erinnert Beck an den Unfall jüngst im Pfändertunnel. “Durch die moderne Absauganlage haben wir extreme Vorteile”, betont der Florianijünger. So konnte die Feuerwehr sicher und näher an die Gefahrenstelle heranrücken, als dies noch vor einigen Jahren denkbar gewesen wäre.