Masern-Alarm in Dornbirn

Vorarlberg / 30.01.2025 • 14:35 Uhr
Masern-Alarm in Dornbirn
Die Zahl der Masernfälle hat sich 2024 im Vergleich zu 2023 beinahe verdreifacht. canva/symbol

Im Bezirk Dornbirn gibt es einen bestätigten Masernfall. Die wichtigsten Informationen im Überblick.

Darum geht’s:

  • Bestätigter Masernfall in Dornbirn.
  • Hochrisiko-Gruppen sind Säuglinge und ältere Personen.
  • Zweifache Masernimpfung empfohlen und in Österreich kostenlos.

Dornbirn Im Bezirk Dornbirn gibt es einen bestätigten Masernfall. Die zuständige Bezirkshauptmannschaft habe bereits alle notwendigen Schritte veranlasst, heißt es in einer Aussendung.

Wie steckt man sich mit Masern an?

Masern werden durch das Masernvirus ausgelöst. Dieses wird über die Luft beim Husten oder Niesen übertragen und ist hochansteckend. Menschen, die an Masern erkranken, sind bereits vor dem Auftreten des typischen Masernausschlags (rote, grobflächige Flecken) hoch ansteckend! Ansteckungsgefahr besteht üblicherweise vier Tage vor Auftreten des Hautausschlags und hält bis vier Tage nach Beginn des Ausschlags an.
Da Masern nur beim Menschen vorkommen und nur von Mensch zu Mensch übertragen werden, können sie durch eine hohe Durchimpfungsrate ausgerottet werden.

Masern-Alarm in Dornbirn

Welche Symptome treten auf?

Bei Masern kommt es acht bis zehn Tage nach der Ansteckung (höchstens 21 Tage danach) zu allgemeinen Beschwerden wie Fieber, Schnupfen, Husten und Bindehautentzündung, begleitet vom typischen Ausschlag. Die Masernerkrankung schwächt die Abwehrkräfte des Körpers dermaßen, dass über mehrere Jahre hinweg das Risiko, an einer anderen Infektionskrankheit zu sterben, erhöht ist. Es gibt keine Behandlung der Masernvirus-Infektion selbst, nur die Symptome können gelindert werden.

Besonders gefährdet sind Säuglinge und alte Menschen, hier kann es häufiger zu schwereren Komplikationen kommen.

Masern-Alarm in Dornbirn

Impfempfehlung

Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher unterstreicht nochmals die Empfehlung der Landessanitätsdirektion: Alle Personen, die in ihrer Kindheit nicht zweimal gegen Masern geimpft worden sind bzw. die Erkrankung nicht sicher durchgemacht haben, sollen sich an den Hausarzt bzw. die Hausärztin bzw. an die Impfordination des Landes wenden, um sich impfen zu lassen. „Die Masern sind keine harmlose Kinderkrankheit. Die Impfung schützt zuverlässig und ist kostenlos“, betont Rüscher. Kontaktpersonen, die keinen aufrechten Schutz gegen Masern nachweisen können, werden behördlich abgesondert.

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Kombinationsimpfung ist kostenlos

Um einen lebenslangen und sicheren Schutz vor einer Masernerkrankung zu haben, müssen zwei Impfungen durchgeführt worden sein. Allen Personen, die in Ihrer Kindheit nicht zweimal gegen Masern geimpft worden sind bzw. die Erkrankung nicht sicher durchgemacht haben, wird zur Dreifach-Kombinationsimpfung Masern-Mumps-Röteln (MMR) geraten. Auch wer gegen einzelne oder alle dieser Krankheiten (noch) geschützt ist, kann sich trotzdem erneut impfen lassen – eine „Überimpfung“ ist nicht möglich.

Die Impfung ist nicht nur für Kinder im Rahmen des Kinderimpfprogrammes, sondern auch für alle erwachsenen Personen in Österreich gratis.

Eine wissenschaftlich fundierte Information für eine individuelle Impfentscheidung siehe unter www.rund-ums-impfen.at/kleinkinder-impfungen/mmr-impfung/

Hohe Gefahr durch Masern

1 von 4 Erkrankten wird ins Krankenhaus eingeliefert.
1 von 5 Erkrankten hat schwere Krankheitsverläufe z. B. Bronchitis, Mittelohrentzündung, Lungenentzündung.
1 von 1000 Krankheitsfällen nimmt einen tödlichen Verlauf (auch in Österreich).
Bei 1 von 600 Fällen kommt es bei Säuglingen unter 1 Jahr zu einer speziellen Form der Gehirnentzündung (SSPE, subakut sklerosierende Panencephalitis), die erst Jahre nach der Masernerkrankung ausbrechen kann und zu einem fortschreitenden Funktionsverlust des Nervensystems mit tödlichem Ausgang führt.
Masern führen zu einer zwei bis drei Jahre anhaltenden, deutlichen Schwächung des Immunsystems und erhöhen so das Risiko, an anderen Infektionskrankheiten zu sterben.

Quelle: Fachabteilung, Land Vorarlberg

Masern bei Kindern und Jugendlichen 2024

Unter-Einjährige: 25 Fälle (0 in Vorarlberg)
Ein- bis Vierjährige: 58 Fälle (4 in Vorarlberg)

Fünf- bis Neunjährige: 86 Fälle (1 in Vorarlberg)

Zehn- bis 14-Jährige: 103 Fälle (2 in Vorarlberg)


Quelle: Gesundheitsministerium