Die Wildtierstation steht auf der Kippe

Die vom Land zugesagten Fördermittel bleiben aus. Wie es mit dem Projekt nun weitergeht.
Dornbirn Im vergangenen Sommer verkündete Wildtierhilfe-Obfrau Katharina Feurstein freudig den Startschuss für den Bau der Wildtierstation neben dem Vorarlberger Tierschutzheim. „Jetzt wird unser Projekt endlich greifbar“, sagte sie damals sichtlich erleichtert. Doch inzwischen zeichnen sich düstere Wolken ab: Die vom Land zugesagten Fördermittel bleiben aus, und das Projekt Wildtierstation steht auf der Kippe.
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Seit 2015 engagiert sich Katharina Feurstein und ihr Team ehrenamtlich, um verletzten und verwaisten Wildtieren eine professionelle Betreuung zu bieten. Mit unzähligen Stunden ehrenamtlicher Arbeit und einem Wildtiertelefon hat der Verein Wildtierhilfe Vorarlberg jährlich über 600 Tiere gepflegt und wieder in ihr natürliches Habitat entlassen.

Nach intensiven Abstimmungen mit Experten und Behörden wurde im vergangenen Jahr ein geeigneter Standort direkt neben dem Vorarlberger Tierschutzheim in Dornbirn-Martinsruh gefunden. Alle erforderlichen Widmungen und Ausschussentscheidungen sind bereits erfolgt, und die Baukosten in Höhe von 900.000 Euro von einer privaten liechtensteinischen Stiftung zugesichert. Diese finanzielle Zusage war allerdings an die Bedingung geknüpft, dass das Land Vorarlberg den laufenden Betrieb finanziell unterstützt. Ursprünglich hatte das Land zugesagt, jährlich 200.000 Euro über drei Jahre bereitzustellen. “Auf einmal wollen sie davon nichts mehr wissen”, bedauert Katharina Feurstein.

Man sei kürzlich darüber informiert worden, dass für die Unterstützung des laufenden Betriebs kein Budget zur Verfügung stünde. Demnach müsse die zugesagte Förderung für den laufenden Betrieb drastisch gekürzt werden. “Das hätte man uns alles früher mitteilen können”, kritisiert Feurstein. “Es geht leider schon lange nicht mehr um Tierschutz.”
Kritik an Förderungsabsage
Kritik kommt auch von den Oppositionsparteien. “Das ist ein massiver Vertrauensbruch gegenüber all jenen, die sich tagtäglich für verletzte und hilfsbedürftige Wildtiere einsetzen”, sagt SPÖ-Tierschutzsprecher Reinhold Einwallner. Als Schlag ins Gesicht für ehrenamtlich Tätige bezeichnete der Grüne Klubobmann und Tierschutzsprecher Daniel Zadra die Förderungsabsage. “Die Landesregierung lässt die Wildtierhilfe kurz vor dem entscheidenden Durchbruch eiskalt im Regen stehen.” Deutliche Worte findet auch Neos -Tierschutzsprecherin Fabienne Lackner: “Die Landesregierung hat den Verein jahrelang hingehalten. Handschlagqualität? Offenbar nicht existent.”

Auf VN-Anfrage teilt Landesrätin Martina Rüscher mit, dass aufgrund der aktuellen budgetären Situation des Landes, die damals in Aussicht gestellten finanziellen Mittel (insbesondere für die angekündigten sehr hohen Betriebskosten für die kommenden Jahre) nicht in vollem Umfang zur Verfügung gestellt werden. “Wir schätzen das hohe Engagement der Wildtierhilfe sehr und stehen im gemeinsamen Austausch, um mögliche Optionen zu prüfen. Interne Abklärungen dazu laufen derzeit.”
Katharina Feurstein betonte, dass man weiterhin im Dialog mit den zuständigen Behörden stehe, um eine Lösung zu finden, die den Fortbestand des Projekts sicherstellt. “Das sind wir den Wildtieren schuldig, und allen, die uns in den Jahren unterstützt haben. Glücklicherweise haben wir viele Fürsprecher, die sich genauso wie wir für die Wildtierstation starkmachen.”