Jakob Peböck: “Der Chor ist meine Familie, da komme ich her”

Vorarlberg / 21.03.2025 • 06:00 Uhr
Jakob Peböck
Der 31-jährige Musiker, Chorleiter und Sänger hat seine Leidenschaft früh entdeckt und sie zu seiner Berufung gemacht. Albert MOSER

Köpfe von morgen 2025: Jakob Peböck (31) leitet heute den Landesjugendchor Vorarlberg – jener Chor, der ihn selbst geprägt hat.

Feldkirch Wenn Jakob Peböck über Musik spricht, kommt er aus dem Schwärmen nicht heraus. Der 31-jährige Musiker, Chorleiter und Sänger hat seine Leidenschaft früh entdeckt und sie zu seiner Berufung gemacht. Heute steht er an der Spitze des Landesjugendchores Vorarlberg – einer Institution, die ihn selbst geprägt hat und die er nun mit viel Herzblut weiterentwickelt.

Jakob Peböck
“Es ist etwas ganz Besonderes, den Chor zu führen, in dem ich so lange gesungen habe”, sagt Peböck. Michaela Mathis

Peböck wuchs in einer musikalischen Familie auf. Seine musikalische Ausbildung begann er an der Musikschule mit der Trompete. Der Gesang fesselte ihn aber besonders. Mit 15 Jahren trat er dem Landesjugendchor Voices bei, eine Entscheidung, die sein weiteres Leben maßgeblich beeinflusste. “Der Chor hat einen ganz besonderen Spirit. Diese unbändige Freude am Singen, kombiniert mit Chormusik auf hohem Niveau, ist einfach einmalig.”

Der Weg zum professionellen Musiker

Seine musikalische Ausbildung führte ihn an das Mozarteum in Innsbruck, wo er Schulmusik für Musik und Englisch auf Lehramt studierte. Parallel dazu absolvierte er ein Gesangsstudium am Konservatorium in Innsbruck. Während eines Erasmus-Aufenthalts in Riga konnte er seine Kenntnisse weiter vertiefen. Später zog es ihn nach Wien, wo er sich in Chorleitung und Gesang weiterbildete. Diese breitgefächerte Ausbildung legte den Grundstein für seine heutige Karriere als Chorleiter und Sänger.

Vom Chormitglied zum Leiter

Heute leitet der Feldkircher jenen Chor, der ihn einst selbst prägte. “Es ist etwas ganz Besonderes, den Chor zu führen, in dem ich so lange gesungen habe. Das fühlt sich wie Familie an.” Sein Vorgänger Paul Burtscher erkannte sein Talent und machte ihn zunächst zu seinem Assistenten. So wuchs Peböck allmählich in die Rolle des Leiters hinein.

Jakob Peböck
Der Chor besteht aus mehr als 100 Sängerinnen und Sängern und organisiert anspruchsvolle Konzertprojekte und Wettbewerbe. Michaela Mathis

Die Arbeit mit dem Chor stellt ihn auch vor Herausforderungen, insbesondere weil sich die Mitglieder nur selten treffen. “Wir haben zwei Probenwochenenden im Jahr, das ist nicht viel. Aber der Zusammenhalt ist unglaublich, und alle ziehen mit. Deshalb funktioniert es.” Der Chor besteht aus mehr als 100 Sängerinnen und Sängern und organisiert anspruchsvolle Konzertprojekte und Wettbewerbe.

Musikalische Förderung als Herzensanliegen

Ein besonderes Anliegen ist Peböck die musikalische Förderung von Jugendlichen. “Singen hat so viele positive Effekte: kognitiv, musikalisch, sozial. Ein Chor ist wie ein Mikrokosmos einer Gesellschaft: Jeder gibt sein Bestes, und gemeinsam schafft man etwas Großes.” Deshalb engagiert er sich auch in anderen Musikprojekten, unter anderem beim Verein Superar, der sich der Musikvermittlung widmet.

Jakob Peböck
Die Musik wird Jakob Peböck sein ganzes Leben begleiten. Michaela Mathis

Für seine eigene Zukunft wünscht sich Peböck vor allem, weiterhin durch die Musik an inspirierende Orte geführt zu werden und spannende Projekte umzusetzen. “Wenn ich in 20 Jahren zurückblicke, möchte ich sagen können: Wow, was für tolle Konzerte und Reisen ich erleben durfte!” Eines steht fest für ihn fest: Musik wird dabei immer sein ständiger Begleiter sein.