Niedrigwasser am Bodensee: Kaum Gefahr am Vorarlberger Ufer

Der Pegelstand des Bodensees liegt nach wie vor unter dem langjährigen Mittel. Während andernorts Weltkriegsbomben auftauchen, bleibt es in Vorarlberg ruhig.
Darum geht’s:
- Bodensee zeigt derzeit niedrigen Wasserpegelstand von 291 Zentimetern.
- Keine relevanten Funde explosiver Relikte in Vorarlberg.
- Polizei rät bei Funden Abstand zu halten und zu melden.
Bregenz, Höchst Panzerwracks, Flugzeugteile, Kriegsgerät – in den Tiefen des Bodensees soll allerhand herumliegen. Ganze Autowracks, alte Schaufelraddampfer oder sogar ein mit Cognac beladenes Flugzeug aus dem Zweiten Weltkrieg sollen sich hier verbergen. Doch was gibt der Bodensee preis, wenn der Wasserstand so tief sinkt wie derzeit?


Der Bodensee zeigt sich dieser Tage weiterhin mit niedrigem Wasserpegelstand. Der Pegel liegt am 2. Mai 2025 bei 291 Zentimetern – und damit 45 Zentimeter unter dem langjährigen Mittelwert. Zum Vergleich: Der Höchstwert zu diesem Datum lag bei 402 Zentimetern, der Tiefstwert bei 272.
Mit dem sinkenden Wasserstand steigt andernorts die Sorge vor explosiven Relikten aus der Vergangenheit.
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Tatsächlich wurden in Deutschland zuletzt wieder Kampfmittel aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt. Erst jüngst fand man bei Friedrichshafen eine Stabbrandbombe – die Stadt wurde als Rüstungsstandort mehrmals bombardiert. Im Konstanzer Trichter findet man immer Handgranaten aus dem Krieg. Doch wie sieht es auf österreichischer Seite aus?


„Diese Thematik ist für den Polizeialltag in Vorarlberg derzeit nicht relevant“, heißt es vonseiten der Vorarlberger Landespolizeidirektion. Aktuell gäbe es keine Hinweise auf Funde oder Sichtungen verdächtiger Objekte in der Bregenzer Bucht.
Suche nach alten Münzen
Auch Spaziergänger und Entdecker können beruhigt sein: Selbst wenn der See derzeit vieles freilegt – gefährliche Funde seien am Vorarlberger Ufer bislang ausgeblieben. Linus und Noel aus Höchst etwa nutzen das Niedrigwasser für eine friedlichere Mission: Die beiden Jugendlichen streifen mit einem Metalldetektor über das freigelegte Ufer auf der Suche nach Münzen – und bessern damit ihr Taschengeld auf.
Was aber, wenn doch ein verdächtiger Gegenstand entdeckt wird? Die Empfehlung der Polizei ist klar: „Abstand halten, nichts anfassen und sofort die Polizei über die Notrufnummer 133 verständigen. Außerdem sollten andere Passanten gewarnt werden.“

Und wie sieht es mit menschlichen Überresten aus, die durch das Niedrigwasser sichtbar werden könnten? Auch hier gibt die Vorarlberger Polizei Entwarnung: „Das ist eher unwahrscheinlich. Personen, die im seichten Wasser vermisst werden, werden in der Regel rasch aufgefunden.“
Wetterumschwung
Ob der Pegel in den kommenden Tagen wieder steigt, hängt vor allem vom Wetter ab – bereits am Samstag sind erste Schauer und Gewitter möglich. Am Sonntag kühlt es laut Prognose der GeoSphere Austria weiter ab. Ab Montag wird es dann deutlich kühler und regnerischer – die Schneefallgrenze sinkt auf rund 1800 Meter. Auch der Dienstag soll trüb und nass werden. Ob das Niederschlagsplus den Bodenseepegel kurzfristig spürbar steigen lässt, bleibt allerdings abzuwarten.