Mehr Geld für Krankentransporte

Vorarlberg / 08.05.2025 • 13:36 Uhr
Mehr Geld für Krankentransporte
Krankentransporte sind teuer und waren lange ein Streitthema zwischen Rotem Kreuz und der Krankenversicherung. VN/Paulitsch

Neuer Vertrag mit der ÖGK auf der Zielgeraden. Jahr 2024 mit Steigerungen.

Feldkirch Die Zahlen lassen staunen: Rund 2,9 Millionen Kilometer legten Rotkreuz-Mitarbeitende im vergangenen Jahr zurück, um Hilfe zu leisten. Sie wurden für 82.030 Krankentransporte, 36.608 Rettungsfahrten und 24.390 Notfall­einsätze angefordert. In allen Bereichen gab es Steigerungen. Das gilt insbesondere für die Krankentransporte. Auf sie entfielen rund die Hälfte der 25 Millionen Euro, die für das Transportwesen aufgewendet werden mussten. Einige Zeit erwies sich die Finanzierung durch die Sozialversicherungsträger als schwierig. „Inzwischen sind wir mit einem neuen Vertrag jedoch auf einem guten und nachhaltigen Weg“, bestätigt Rotkreuz-Geschäftsführerin Janine Gozzi auf VN-Anfrage. Die Geldmittel konnten demnach erhöht werden. Details gibt es aber erst, wenn die Unterschrift auf dem Vertrag trocken ist.

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Sparpotenziale

Was ein von der finanziell selbst schwer angeschlagenen ÖGK ins Spiel gebrachter Selbstbehalt für Krankentransporte bringen kann, wagt Janine Gozzi noch nicht zu beurteilen. „Es braucht aber sicher Maßnahmen zur besseren Patientenlenkung“, betont sie. Noch immer würden Transportscheine sehr großzügig ausgestellt. Ob ein Selbstbehalt die Lösung sei kann? „Dann müsste er für einen Rettungswagen auf jeden Fall deutlich höher sein als für ein Taxi“, sagt Gozzi. Sie würde Sparpotenzial vor allem bei Heimtransporten und Wiederbestellungen sehen.

Insgesamt wird 2024 im aktuellen Jahresbericht, der zum heutigen Weltrotkreuztag erscheint, als ein Jahr der Weiterentwicklung, des Miteinanders und der Innovationen beschrieben. Ein wichtiges Anliegen war die Etablierung eines zentralen Krisen- und Katastrophenmanagements. „Damit schaffte das Rote Kreuz Vorarlberg die Grundlage, bei Großschadensereignissen noch schneller, koordinierter und wirkungsvoller helfen zu können“, erklärt Rotkreuz-Präsident Ludwig Summer.

Neue Uniformen

Als erste Landesorganisation stattete das Rote Kreuz Vorarlberg seine Einsatzkräfte mit neuen Uniformen aus. Im Bregenzerwald startete in Kooperation mit dem Roten Kreuz Niederösterreich das Pilotprojekt „Telenotarzt“, das die Versorgungssicherheit erhöhen soll. Laut Summer sind die ersten Erfahrungen dazu gut. Nach der Evaluierung ist eine Ausrollung auf das ganze Land angedacht. „Alle diese Fortschritte und Erfolge wären ohne das außergewöhnliche Engagement unserer gut 1900 ehrenamtlichen und hauptberuflichen Mitarbeitenden und weiteren freiwillig Engagierten nicht möglich gewesen“, zollt ihnen der Präsident höchstes Lob. Außerdem konnte das Rote Kreuz auf die Unterstützung von knapp 53.000 Mitgliedern zählen.

Jahresbericht Rotkreuztag 2025
Die neuen Uniformen des Roten Kreuz Vorarlberg. Rotes Kreuz