Nachruf auf Anton Schallner: D’r Tone, an Muntafuner Freigeist

Der gebürtige Montafoner Anton (Tone) Schallner lebte für das, was für ihn in seinem Leben zählte.
Von Anita Bonetti
Lauterach Tone wohnte gemeinsam mit seiner Partnerin Elke und ihrem Sohn Lukas über zwanzig Jahre in Lauterach. Dort verstarb er kurz vor seinem 62. Geburtstag an Herzstillstand. Seine Familie beschrieb ihn als „an freacha Kerle mit viel Schmäh. Aber allig hilfsbereit, kritisch, gradlinig und an ehrlicha Kommentar parat“.
Tone kam am 1. Juni 1963 zur Welt und wuchs ohne Geschwister in Schruns auf. Mit sechs Jahren verlor er seinen Vater. Walter und Franz aus der Nachbarschaft waren für ihn wie Brüder, die zu Freunden fürs Leben wurden. Nach der Pflichtschulzeit machte Tone eine Elektrikerlehre bei den Illwerken und besuchte dann in Innsbruck die Abendschule, um nach der Matura die Ausbildung zum Volksschullehrer an der Pädak in Stams zu machen. Diese Zeit war eine prägend wilde für ihn.

Er unterrichtete mehrere Jahre als Lehrer an verschiedenen Volksschulen im Raum Bregenz. Während dieser Zeit führte einmal mehr das Leben selbst in Tones Leben Regie. An der VS Fußach begegnete er Elke, die zu seiner Lebenspartnerin wurde.
Mit seinen früheren Partnerinnen hatte er keine Kinder. Umso mehr freute er sich nun, für Lukas, der bereits mit vier Jahren seinen Papa verlor, auf seine ganz besondere Art da sein zu können. Meinte er doch immer wieder: „… und d‘r Lukas hot mi e‘fach g‘no, wia i bin“.

Tone fühlte sich mit der Natur, vor allem auf dem Maisäß Lifinar, sehr verbunden. Dieses hatten ihm seine Mutter und sein Onkel Meinrad hinterlassen. Es ermöglichte ihm, später ein Leben als ausgeprägter Freigeist und Rebell naturverbunden zu leben und zu gestalten. Die Natur bedeutete ihm sehr viel. Er mochte es, ihr zuzuschauen, wenn sie aus dem Winterschlaf erwachte, dann erblühte, Früchte heranreiften und Blätter fielen. In den letzten Jahren hielt er zudem Montafoner Steinschafe. Er tat, wonach ihm war.

Wenn es um den Schutz der Natur ging, ließ sich Tone nicht verbiegen. Er sprach Dinge ohne Umschweife direkt und unmissverständlich an. Damit eckte er an, aber es kümmerte ihn eher wenig.
Es war ihm aber auch gegeben, Menschen respektvoll auf Augenhöhe zu begegnen und sie so anzuerkennen, wie sie eben waren. Mensch, Tier und Natur begegnete er mit kleinen fürsorglichen Gesten.
Ob Skifahren, Langlaufen, Bergsteigen, Radeln oder Mountainbiken: Tone war ein leidenschaftlicher Sportler. Einen besonderen Reiz übte in jungen Jahren das Marathonlaufen auf ihn aus. Er nahm an internationalen Marathons in Locarno, München, Wien oder Boston teil. Sehr stolz war er auf seine persönliche Bestleistung von unter drei Stunden.
Tone pflegte Freundschaften und setzte sich dafür gerne in den Zug. Immer kam er mit irgendjemandem in ein interessantes Gespräch. Daraus entstanden mitunter langjährige Freundschaften. Für Mittwoch, den 14., bis Sonntag, den 18. Mai, plante er, einen Freund im Südtirol zu besuchen. Bereits im Zug, entschied er sich allerdings, doch nicht zu fahren. „Dahem isch as efach am schönschta“. Tone verstarb in der Nacht von Sonntag auf Montag, den 19. Mai 2025.
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