Keine Sommerpause für Geburtshilfe Bludenz – aber Sorge um Zukunft

Vorarlberg / 13.06.2025 • 11:00 Uhr
Keine Sommerpause für Geburtshilfe Bludenz - aber Sorge um Zukunft

Gespenst der endgültigen Schließung geistert herum. SPÖ startete Petition.

Bludenz Die bessere Nachricht zuerst: Für den kommenden Sommer ist keine temporäre Schließung der Geburtenstation am Landeskrankenhaus Bludenz geplant. Das versicherte die Kommunikationsabteilung der Krankenhausbetriebsgesellschaft (KHBG) auf VN-Nachfrage. Aktuell sei es möglich, den Dienstplan mit intensiver Unterstützung des Teams der Gynäkologie und Geburtshilfe aus dem Landeskrankenhaus Feldkirch sowie externer Verstärkung aufrecht zu erhalten. Allerdings geistert jetzt das Gespenst einer endgültigen Schließung der 14-Betten-Abteilung herum. Zu brodeln begann die Gerüchteküche, nachdem die VN über eine mögliche Schließung der Kinder- und Jugendabteilung im Landeskrankenhaus Bregenz sowie das Vorhaben, insgesamt 14 Spitalsabteilungen auf Zusammenlegungen zu prüfen, berichteten.

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In der geburtshilflichen Abteilung des LKH Bludenz kommen jährlich etwa 500 Babys zur Welt. Sie ist damit die kleinste Geburtenstation im Land. Schon dreimal wurde sie in den vergangenen Jahren vorübergehend geschlossen. 2020 sorgte die Corona-Pandemie dafür, dass über einen längeren Zeitraum keine Entbindungen möglich waren, weil das LKH Bludenz neben jenem in Hohenems als Covid-Spital herhalten musste. 2022 führte die KHBG dann das sogenannte Sommermodell ein. Das bedeutete: Die Geburtshilfe in Bludenz blieb vier Wochen aufgrund von personellen Engpässen zu. Gleiches wiederholte sich 2023. Der Abgang von Fachärzten habe die Abteilung an ihre Grenzen gebracht. Schon ab dem Frühjahr sei die Versorgung der Frauen nur noch mit einem Notdienst und hohem persönlichem Einsatz des Teams möglich gewesen, begründete die KHBG damals die Schließung. Das Sommermodell diene der Entlastung der Mitarbeitenden während der Urlaubszeit. Im vergangenen Jahr blieb die Geburtenstation wieder durchgängig offen, und so soll es auch heuer sein.

Diskussionen und Ängste

Schon die ersten Schließungen sorgten für heftige Diskussionen und schürten Ängste. 2012 war ja bereits die Kinder- und Jugendabteilung aufgelöst worden. Die politische Opposition polterte und sprach von einem immensen Einschnitt. Nun tritt sie wieder auf den Plan. Die SPÖ wird in einem Antrag an den Landtag den Erhalt der Geburtenstation in Bludenz verlangen. Sie hat zudem eine Petition auf den Weg gebracht, die inzwischen rund 3700 Personen mobilisieren konnte. Die Forderungen: Keine Schließung der Geburtenstation Bludenz! Kein weiterer Verlust wohnortnaher Versorgung! Die Landesregierung muss ein klares Bekenntnis ablegen und den Fortbestand der Geburtshilfe in Bludenz sichern – für Sicherheit, Wahlfreiheit und Gerechtigkeit in der Gesundheitsversorgung! Der Bezirk Bludenz umfasst 29 Gemeinden. Die wohnortnahe gynäkologische und geburtshilfliche Versorgung im LKH Bludenz sei von zentraler Bedeutung für die ganze Region, ein Wegfall bedeute eine massive Verschlechterung, schreibt die SPÖ im Vorwort zur Petition. Nach dem Aufschrei, welcher der ersten Sommerschließung folgte, hatte der neben Feldkirch auch für Bludenz zuständige Abteilungsleiter, Primar Burghard Abendstein, erklärt, der Erhalt und die Ausweitung einer risikoarmen, wohnortnahen Geburtshilfe seien ein weiterer Schwerpunkt seiner Arbeit.