Das Pastoralamt wird weiblich

Petra Steinmair-Pösel übernimmt. Martin Fenkart baut missionarische Stabsstelle auf.
Darum geht’s:
- Petra Steinmair-Pösel leitet erstmals das Pastoralamt Feldkirch.
- Martin Fenkart gründet Stabsstelle für missionarische Pastoral.
- Bischof Elbs fördert Frauen in kirchlichen Leitungspositionen.
Feldkirch Das Pastoralamt der Diözese Feldkirch, bislang fest in Männerhand, bekommt erstmals eine weibliche Leitung. Ab Oktober wird Petra Steinmair-Pösel (50) die mit 150 Mitarbeitenden größte Organisationseinheit innerhalb der Diözese übernehmen. Martin Fenkart (50), der die Funktion zehn Jahre innehatte, geht in die Mission, und zwar im eigenen Land. Er baut hier eine Stabstelle auf mit dem Ziel, die Kirche als Partnerin im gesellschaftlichen Leben stärker zu verankern. Bischof Benno Elbs (65) bezeichnete die Ernennung von Steinmair-Pösel als großen Schritt in eine gute Richtung.
Der Diözese eng verbunden
Die Theologin und Sozialethikerin aus Bludenz war auf einer Liste verschiedener Kandidaten die erste Wahl für Elbs. Petra Steinmair-Pösel selbst sagt: „Ich habe mich über die Anfrage von Bischof Benno sehr gefreut.“ Sie betritt kein Neuland. Steinmair-Pösel ist ihrer Heimatdiözese seit Studienzeiten durch verschiedenste Tätigkeiten eng verbunden, so etwa als Frauenreferentin und Vorsitzende der diözesanen Frauenkommission. Von 2022 bis 2024 war sie zudem Mitglied des österreichischen Synodenteams. Den von Papst Franziskus angestoßenen synodalen Weg, der eine neue Haltung des Miteinanders fördern soll, will Petra Steinmair-Pösel weitergehen. Auch das nahm Bischof Benno für die künftige Pastoralamtsleiterin ein, der das Amt dennoch Respekt abverlangt. Ihr Vorsatz: „Gemeinsam mit Bischof Benno, Generalvikar Hubert Lenz und einem kompetenten Team möchte ich in den kommenden Jahren daran arbeiten, Kirche in Vorarlberg nah, engagiert und zukunftsorientiert erfahrbar und erlebbar zu machen.“

Die Herausforderungen sind mit Blick auf Kriege, Spannungen, Polarisierungen, ökologische Krisen und Gerechtigkeitsfragen groß. Umso wichtiger sei es, miteinander unterwegs zu sein. Es gelte, neu aufeinander zu hören und voneinander zu lernen. Die Entscheidung von Bischof Benno, sie zur Pastoralamtsleiterin zu ernennen, wertet Petra Steinmair-Pösel als einen Auftrag, Frauen in Leitungspositionen zu berufen. „Dafür bin ich ihm sehr dankbar.“ Der Bischof bekräftigte sein Anliegen, auf der diözesanen Leitungsebene für Ausgewogenheit zu sorgen.

An Realitäten ausrichten
Martin Fenkart obliegt es, eine neue Stabsstelle für „Missionarische Pastoral und Dialog“ einzurichten. „Genauso, wie etwa die Bregenzer Festspiele eine Mission haben, hat auch die Kirche eine Mission“, betonte er. Diese heißt: die Kirche an gesellschaftlichen Realitäten ausrichten und neue Formen kirchlicher Präsenz und Kommunikation auftun. „Viele Menschen fremdeln mit der Kirche“, weiß Fenkart. Dem will er unter anderem mit „dialogbereiter Haltung“ entgegenwirken. Ebenso liegt ihm am Herzen, die zahlreichen pfarrlichen, sozialen und caritativen Initiativen besser zu vernetzen und stärker ins öffentliche Bewusstsein zu rücken. Auch Martin Fenkart muss das Rad nicht neu erfinden. Im Projekt „Neuland“ wurden bereits zahlreiche und erfolgreiche Initiativen gesetzt. Die will er in der künftigen Stabsstelle weiterführen bzw. strategisch weiterentwickeln.