Dr. Gebhard Lingg: Überzeugter Familienmensch und Arzt aus Leidenschaft

Am 11. September 2025 verstarb Dr. Gebhard Lingg, ein engagierter Mediziner, der den Menschen immer als Ganzes sah.
Von Alexandra Pinter
Bregenz Gebhard Lingg wurde am 20. Juli 1956 als erstes von sieben Kindern in Au im Bregenzerwald geboren. Aufgrund seiner außergewöhnlichen Begabung wurde er ins Internat nach Bregenz geschickt, wo er anschließend zwar kein Pfarrer, sondern Arzt wurde und eine beeindruckende Karriere machte.
Er erhielt eine Forschungsstelle an der Pharmakologie der Universität Innsbruck, publizierte im weltweit beachteten Magazin Nature über seine Forschungsergebnisse und bekam eine Ausbildungsstelle an der Klinik für Innere Medizin der Universität Innsbruck. Auch dort war er als Assistenzarzt sehr aktiv, durchlief alle Abteilungen, gründete die Diabetesambulanz und engagierte sich als Standesvertreter.

Zu seinem beruflichen Erfolg gesellte sich privates Glück: Er heiratete seine große Liebe Anita. Ihr erster Sohn Jakob kam in Innsbruck zur Welt. Nach der Geburt seines zweiten Sohnes Cornelius entschied sich die Familie, nach Vorarlberg zurückzuziehen. Dort übernahm Gebhard zuerst eine Oberarztstelle im Krankenhaus Dornbirn. Nach vier Jahren wechselte er in die eigene Praxis. In dieser Zeit war er für viele der von ihm ausgebildeten jungen Ärzte eine Vorbildfigur. Er war nicht nur fachlich souverän, sondern besaß auch ein breit gefächertes, fundiertes Wissen. Darüber hinaus war er empathisch und verständnisvoll. In seiner internistischen Praxis in Dornbirn war er bei seinen Patienten sehr beliebt.
In dieser Zeit wurden seine beiden Töchter Theresa und Clara geboren, wodurch sein Glück als Familienvater perfekt wurde. Trotz seiner intensiven medizinischen Laufbahn war es Gebhard Lingg immer wichtig, Zeit mit seiner Familie zu verbringen. Mit seiner Frau Anita verband ihn ein großes Interesse am kulturellen Leben in Vorarlberg, und sie luden gerne befreundete Paare zu geselligen Abendessen ein.

Er war stets stolz auf seine vier Kinder, deren Engagement, ihre Entwicklung zu starken Persönlichkeiten und ihre beruflichen Erfolge. Seine Wälder Wurzeln waren ihm wichtig und gaben ihm Halt. Er war weltoffen, reiste mit seiner Frau und den Kindern viel in der Welt herum und freute sich über ein Haus, in dem Gäste stets willkommen waren. Entsprechend seinem beruflichen Selbstverständnis lebte er gesund und ausgeglichen, betrieb viel Sport in seiner Freizeit, meistens mit seiner Familie, was für alle sehr verbindend war. Musik, Literatur und kulturelle Veranstaltungen bereicherten sein Leben.
Was Gebhard besonders machte, waren seine Empathie, seine positive Lebenseinstellung und sein freundliches Wesen. Das half ihm auch, den Weg zu gehen, der sich ihm durch seine Krankheit eröffnete.
Begleitet durch: Bestattung Petschenig
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